Georgien: Razzia im Haus des Bassiani-Co-Gründers

Das Bassiani prangert die "unrechtmäßige" Regierung an und stellt sich erneut hinter die landesweiten Proteste. Anlass ist eine Razzia gegen die schwangere Frau des Bassiani-Co-Gründers.

Am frühen Morgen des gestrigen Dienstags, 29. April, hat die georgische Polizei eine Razzia im Zusammenhang mit dem Club Bassiani durchgeführt: Durchsucht wurde das Haus des Co-Gründers des Clubs, Tato Getia. Anlass der Razzia war anscheinend, dass sich Getias Frau im sogenannten Shame Movement engagiert, ein pro-europäisches Bündnis von Aktivist*innen, das die seit Monaten andauernden Proteste in Georgien unterstützt.

Das Bassiani bezeichnete diese Razzia als "Terror" und skandalisierte, dass die Razzia in Gegenwart eines minderjährigen Kindes durchgeführt war und keine Rücksicht auf die Schwangerschaft der Frau genommen wurde.

Der Club in der georgischen Hauptstadt Tiflis veröffentlichte die Nachricht zur Razzia gestern gemeinsam mit einem Statement, in dem sich das Team des Bassiani erneut hinter die zivilen Proteste in Georgien stellt. Darin prangert der Club die "unrechtmäßige" Regierung an, die "Dutzende repressive Gesetze" verabschiedet hat, die nicht mit der Landesverfassung im Einklang stünden und die Grundprinzipien eines demokratischen Staates verletzen würden.

Vor etwa fünf Monate hatten in Georgien landesweite Proteste gegen das umstrittene Ergebnis der Parlamentswahlen begonnen. Bei den Wahlen im Oktober 2024 wurde die aktuelle Regierungspartei "Georgischer Traum" als Siegerin erklärt – trotz Manipulationen vor und während der Wahlen, die von internationalen Wahlbeobachter:innen dokumentiert wurden. Seitdem werden Vertreter:innen von NGOs und Bewegungen von der Regierung bedroht und angegriffen, die die bei den Protesten verletzten und inhaftierten Menschen unterstützen – so nun auch die Frau des Bassiani-Co-Gründers.