NUMARK DJ 2 GO - Review

NUMARK DJ 2 GO - Review

Archiv. 15. Juni 2011 | 5,0 / 5,0

Geschrieben von:
Olaf Hornuf

Es gibt nichts, was es nicht "2 go" gibt. Dank NUMARK wird nun auch der DJ "zum gehen" angeboten. Ein kleiner Controller macht der Mouse den Garaus.   

 

Größe und Verpackung des "most portable DJ-Controller in the world" erinnern stark an AKAIs LPD8, LPK25 oder die KORG Nanos. Was ich erwähne, da bei diesen Geräten die Leute immer schwitzende Möbelpacker erwarten, im echten Leben der klingelnde Postbote dann aber die Illusion, mit nem schnöden Päckchen unterm Arm, zerstört. Kurz: der DJ2GO misst etwa 30 cm mal 8 cm und ist 1,5 cm hoch. Womit auch der Name und oben kursiv geschriebener Untertitel erklärt wäre. "tuh goh" ... Einmal zum Mitnehmen, bitte.

Auf der kleinen Grundfläche ist in typischer, wenn auch minimalistischster, Deckaufteilung Elementares untergebracht, was an Softwarefunktionen gesteuert werden kann. Inkludiert, wie man in den Alpenländern sagt, ist eine Lite Version von Virtual DJ LE. Also, von der Benennung her, die abgespeckte Variante der abgespeckten Variante. Oder andersrum: das Programm ist an die Hardware angepasst - beziehungsweise - nochmal andersrum, die Hardware ans Programm. Das darf man sehen wie man will. Da es sich um einen MIDI-Controller handelt, ist der DJ2GO freilich auch mit jeder anderen MIDI-fähigen Software kompatibel.

Der Streetpreis liegt aktuell bei 66 Euro, was mich zu der Annahme veranlasst, dass sich vor allem Einsteiger, DJs auf der Suche nach einem Notfallsystem, Züchter magerer Sparschweine oder eine Kombination aus diesen Fällen angesprochen fühlen dürften. Langer Schachtelsatz, kurze Erkenntnis: Ich installiere das mal testweise auf "Birne weiß" , meinem ältesten und verlottertsten Rechner. Von den Systemmindestanforderungen (Pentium 4 / AMD Athlon, Windows XP, 512MB RAM) passt das gut, zudem spiegelt es eventuell auch die Ausgangsbedingungen der vermutet Zielgruppe wieder.

Da der DJ2GO nicht(!) über eine interne Soundkarte verfügt, empfiehlt sich, so man vorhören möchte, die Investition in ein externes Interface. Bewährt haben sich da die kompakten Mehrkanäler RELOOP PLAY (95 Euro) oder TRAKTOR AUDIO 2 (95 Euro).

dj2go_5aNach der Installation, die ohne Probleme abläuft, zeigt sich die mitgelieferte Software in voller Pracht. Die volle Pracht a la VDJ LE LITE, eine grafische Umsetzung der Hardware mit darunterliegendem Browser. An Funktionen gibt es exakt das, was der DJ2GO auch an Hardwarereglern bietet:

dj2go_3a... zwei Decks mit jeweils einem winzigen (40mm) Jogwheel, Deckvolume (als Poti ... also ein Rotary :)), ein kleiner, 40mm Pitchfader (der in der Software +/- 12% regelt) und Buttons für Cue, Play / Pause, Sync, Pitchbend sowie die Vorhörauswahl. Einige der Buttons senden im aktiven Zustand visuelle Feedbacks.

dj2go_4aDer Bereich zwischen den Decks ist mit einer kleinen Sektion fürs Browsen ohne Mouse, Trackload, Master- sowie Kopfhörevolumenregler und einem äußerst leichtgängigen Crossfader gefüllt. Damit wären fast alle essentiellen Funktionen eines DJ-Programms abgedeckt. Wer Loops, Cuepunkte, Keycorrection, Sampleplayer, Effekte oder dergleichen benötigt, der müsste zur Vollversion von VIRTUAL DJ updaten. Diese ist dann um die genannten Features (und mehr) erweitert, bringt auch passende DJ2GO Skins mit, einzig fehlen dann wiederum die entsprechenden Regler an der Hardware. Ein Teufelskreis oder der Einstieg in die Welt der DJ-Software und Controller. Was DJ2GO ja sein soll.

Fazit: Das gecrackte VDJ mit der Mouse steuern ist öde. DJ2GO hat die passenden Regler und eine legale Softwareversion im Lieferumfang. Der Controller bietet einfachste Funktionen, um zwei Tracks zu mixen. Die Qualität ist dem Preis angemessen, allerdings sollte man auch wissen, dass allein ein guter Crossfader doppelt soviel kosten kann, wie der gesamte DJ2GO. Etwas negativ fiel die Empfindlichkeit der Jogwheels auf. Beim Bedienen des Crossfaders kann man an die Jogwheels stoßen, woraufhin der Track kurz unterbrochen wird. Leider lässt sich da nichts anpassen, außer die eigene Fingerfertigkeit. Generell kann man den internen Soundchip des Rechners nutzen, hat dann aber nur ein Mastersignal. Schlauer ist die Verwendung einer Mehrkanalsoundkarte, so lässt sich auch ein Titel vorhören. Richtig schlau wäre der DJ2GO mit integrierte Soundkarte für 99 Euro gewesen. Das kann ja noch werden. Bis dahin bleibt der NUMARK Winzling ein ordentlicher Mouseersatz und mit beiliegender Software, der optimale Begleiter bei Fatschen im heimischen Partykeller. Schon aufgrund des taschengeldfreundlichen Preises wird sich der DJ2GO auf Dauer etablieren.

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