Kabellose Kopfhörer haben ihre kabelgebundenen Pendants in vielen Bereichen längst abgelöst. Zwar wurde Bluetooth über die Jahre stetig weiterentwickelt, doch die hohen Latenzzeiten bleiben ein großes Problem, vor allem im professionellen DJ-Bereich. Genau das will das neue AlphaTheta HDJ-F10-TX Kopfhörersystem ändern. Mit der eigens entwickelten SonicLink-Technologie soll die Latenz drastisch reduziert werden. Ob und wie gut das wirklich funktioniert, haben wir für euch getestet.
Quick Facts
- Geschlossener, ohraufliegender Kopfhörer
- 40 mm-Treiber
- SonicLink-Sender mit niedriger Latenz
- Bluetooth
- Professionell nutzbares, kabelloses DJ-Kopfhörersystem
AlphaTheta HDJ-F10-TX
Das AlphaTheta HDJ-F10-TX Kopfhörersystem umfasst den Kopfhörer HDJ-F10 und den SonicLink-Sender HP-TX01. Zum Lieferumfang gehören ein 1,6 m langes gerades Kabel mit 6,3-mm-Schraubadapter sowie zwei USB-C-auf-USB-C-Ladekabel. Außerdem erhält man Ersatzohrpolster und eine Transporttasche. Die unverbindliche Preisempfehlung für das HDJ-F10-TX System liegt bei 549 Euro, die Komponenten sind aber auch einzeln erhältlich: Der HDJ-F10 allein kostet 439 Euro, für den Sender HP-TX01 verlangt der japanische Hersteller 129 Euro.

Aufbau
Der AlphaTheta HDJ-F10 ist ein geschlossener, ohraufliegender Kopfhörer, der für den Einsatz in der DJ-Kanzel konzipiert wurde, aber durchaus auch für andere Zwecke verwendet werden kann. Die Verarbeitung des Kopfhörers ist hervorragend und auch die Materialien sind sehr hochwertig, allerdings sind nur die Ohrpolster austauschbar. Mit einem Gewicht von 356 Gramm ist er zwar kein Leichtgewicht, was angesichts der robusten Metallkomponenten jedoch durchaus nachvollziehbar ist. Zudem überzeugt er durch seine Stabilität und hat sogar den strengen Stoßtest nach dem US-Militärstandard MIL-STD-810H bestanden.
Der HDJ-F10 ist ein wandlungsfähiges Multitalent und kann mit oder ohne Kabel genutzt werden. Für den kabelgebundenen Betrieb steckt man das mitgelieferte Kabel in die linke Lautsprechereinheit und dreht diese, bis sie fest einrastet. Alternativ kann das AlphaTheta-Gerät auch direkt über Bluetooth oder über den zwischengeschalteten SonicLink-Transmitter mit einer Klangquelle verbunden werden.

Technische Details
Der HDJ-F10 verfügt über 40mm-Treiber mit speziellen Peek-Pu-Peek-Folienmembranen. Der Frequenzgang reicht nach Herstellerangaben von 5 bis 30.000 Hz, der maximale Schalldruck liegt bei 105 dB. Mit einer Impedanz von 32 Ohm eignet sich der Kopfhörer optimal für eine breite Palette an Geräten.
Der Kopfhörer ist mit dem Bluetooth-Standard 5.2 ausgestattet und hat bei dieser drahtlosen Kommunikation eine Reichweite von ca. 10 m. Die Bluetooth-Funktion im HDJ-F10 nutzt das 2,4 GHz Frequenzband, die Codecs SBC und AAC und die Profile A2DP, AVRCP, HSP und HFP. Bei Verwendung von SonicLink beträgt die maximale Übertragungsdistanz ca. 15 m.
Zum Telefonieren ist der HDJ-F10 mit einem elektrischen Kondensatormikrofon mit Kugelcharakteristik und einem Frequenzbereich von 100 Hz bis 4.000 Hz ausgestattet. Der interne Akku ermöglicht eine Betriebsdauer von 9 Stunden im SonicLink-Modus und 30 Stunden im Bluetooth-Modus. Die Ladezeit beträgt dabei ca. 2,5 Stunden. Der Akku des Senders HP-TX01 ist ebenfalls für eine Betriebsdauer von neun Stunden ausgelegt und benötigt etwa vier Stunden, um vollständig geladen zu werden.

Praxis
Der AlphaTheta HDJ-F10 kann in einem typischen DJ-Setting, aber auch unterwegs zum Einsatz kommen, beides haben wir getestet.
Für den kabellosen Einsatz im DJ-Kontext wird der Sender HP-TX01 mit dem Kopfhörerausgang des Mixers oder Controllers verbunden und mit dem Kopfhörer gepairt. Das Ganze dauert nur wenige Augenblicke und funktionierte in unserem Test ohne Unterbrechungen. Sollte der Akku des Senders nicht geladen sein, kann hier im laufenden Betrieb ein USB-C-Kabel mit passendem Ladegerät verwendet werden. Der aktuelle Ladezustand der Akkus wird am Sender und am Headset durch kleine weiße LEDs angezeigt. Liegt nach dem Pairing kein Musiksignal vor, ist ein leichtes Rauschen zu hören, das aber beim Mixen nicht stört. Das Ausgangssignal des HDJ-F10 ist recht laut, man sollte daher den vollen Pegel nur mit Bedacht oder Gehörschutz wählen. Der Klang hat uns sehr gut gefallen, alles klingt auch bei hohen Pegeln klar definiert und hat ordentlich Druck, sodass man gut mixen kann. Die spannendste Frage ist aber wohl, ob die Latenz des SonicLink-Systems niedrig genug ist, um damit auflegen zu können – diese Frage können wir eindeutig mit "Ja" beantworten. Egal ob man Tracks für das Beatmatching anpassen oder Mixtricks ausführen möchte, mit dem AlphaTheta HDJ-F10-TX Set klappt all das problemlos. Der Hersteller gibt den Latenzwert von 9 Millisekunden an, was sich schon sehr direkt anfühlt.

Sollte der Akku des HDJ-F10 einmal leer sein, der Sender ausfallen oder sonstige Störungen auftreten, kann der Kopfhörer immer noch klassisch per Kabel betrieben werden. Somit steht eine echte Fallback-Lösung zur Verfügung.
Reisebegleiter
Die quasi nette "Nebenfunktion" des HDJ-F10 ist die integrierte Bluetooth-Schnittstelle, die sich komfortabel mit einem Computer, Tablet oder Smartphone kombinieren lässt. So kann man bequem im Zug oder in der Hotellobby seine DJ-Sets vorbereiten und auf das Kabel verzichten. Auch bei dieser Art der Verbindung gibt es ein leichtes Grundrauschen, aber wenn man die Musik startet, ist davon nichts mehr zu hören. Nutzt man Bluetooth in Kombination mit einem Smartphone, kann man dank des integrierten Mikrofons auch telefonieren. Darüber hinaus verfügt das Gerät über eine Geräuschunterdrückung für den ungestörten Musikgenuss sowie einen Transparenzmodus, der Gespräche mit dem Gegenüber auch während des Hörens ermöglicht. In unserem Test funktionierte die Bluetooth-Verbindung in Kombination mit iOS-Geräten und Android-Smartphones störungsfrei.
Tragekomfort & Anpassungen
Der AlphaTheta HDJ-F10 ist zwar kein Leichtgewicht, aber man kann ihn trotzdem problemlos längere Zeit tragen. Die Ohrpolster sind sehr bequem und der Anpressdruck ist nicht zu stark, wobei das natürlich ein sehr individuelles Empfinden ist. Die Größenanpassung erfolgt durch das Auseinanderziehen des Kopfbügels. Ein Drehmechanismus erlaubt kleine Positionsveränderungen der Ohrmuschel nach vorne und hinten, für das typische einseitige Hören beim Auflegen muss der Kopfbügel etwas gedreht werden.
Alternativen
Fazit
Das AlphaTheta HDJ-F10-TX Kopfhörersystem, bestehend aus dem Kopfhörer HDJ-F10 und dem Sender HP-TX01, hat uns gut gefallen und bietet einen großen Aktionsradius. Der sehr gut verarbeitete Kopfhörer kann dank der proprietären SonicLink-Technologie kabellos für den professionellen DJ-Einsatz genutzt werden, ist aber auch klassisch kabelgebunden einsetzbar. Klanglich hat uns das Gerät ebenfalls sehr gut gefallen und auch die Akkulaufzeiten ist mehr als ausreichend. Als Zusatznutzen bietet der HDJ-F10 noch eine Bluetooth-Funktion, die sich in Kombination mit Smartphones oder Tablets gut zur Vorbereitung von DJ-Sets nutzen lässt. Darüber hinaus kann man mit dem Headphone auch Telefonate führen und eine Geräuschunterdrückung ist ebenfalls vorhanden. Etwas schade ist, dass man als User:in nahezu keine Teile austauschen kann. AlphaTheta ruft für das HDJ-F10-TX System einen recht ambitionierten Preis von 549 Euro auf, dafür bekommt man aber auch zukunftsweisende Technik, die wie so oft nicht für kleines Geld zu haben ist, zumindest nicht für Early Adopter.
Pro
Vorbildliche Verarbeitung
Hochwertige Materialien
Fetter Klang
Drahtloses professionelles Beatmixing möglich
Lange Akkulaufzeiten
Kontra
Nur Ohrpolster austauschbar
Preis und Herstellerlink
Preis:
HDJ-F10-TX Set: 549 EUR
Weitere Informationen gibt es auf der Website von AlphaTheta
0 Kommentare zu "Test: AlphaTheta – HDJ-F10-TX, kabelloses Kopfhörersystem für den professionellen Einsatz "