Überblick: Die besten kostenlosen Software-Synthesizer | 2024

Überblick: Die besten kostenlosen Software-Synthesizer | 2024

Features. 7. Januar 2024 | 4,9 / 5,0

Geschrieben von:
Marius Pritzl

Software-Synthesizer gibt es mittlerweile zur Genüge. Neben kostenpflichtigen Exemplaren sind inzwischen aber auch viele Gratis-VSTs und -AUs für eure DAW auf dem Markt, die teilweise mit üppigem Funktionsumfang, gutem Workflow und hervorragender Klangqualität überzeugen. Mit diesem Überblick wollen wir euch fünf top Freeware-Synthesizer vorstellen, die ihr unbedingt ausprobieren solltet und die sowohl mit Windows als auch mit macOS kompatibel sind.

Eventide Pendulate

Pendulate entstand in Zusammenarbeit von Newfangled Audio mit Eventide. Dabei kommt kein herkömmlicher Oszillator zum Einsatz, vielmehr beruht der monophone Synthesizer auf einem besonderen dreistufigen Klangerzeuger. Stufe 1 ist ein Chaos-Oszillator, der verschiedenste Wellenformen erzeugen kann – von einer herkömmlichen Sinuswelle bis hin zu einem völlig chaotischen Signal. Basis hierfür ist das Doppelpendelprinzip.

Stufe 2 ist ein so genannter Wavefolder, der eine spezielle Art der Verzerrung erzeugt und auch schon vom Synthesizer-Pionier Donald Buchla für dessen Instrumente genutzt wurde, genau wie Stufe 3 der Klangerzeugung: dem Low Pass Gate. Hierbei handelt es sich um eine Kombination eines VCAs und eines Low-Pass-Filters. All diese technischen Informationen wollen uns eines sagen: Pendulate klingt neu, individuell, roh und teilweise ziemlich verrückt! Hier geht es zum Download.

Monoplugs Monique

Monique ist erst seit kurzem Freeware, denn dessen Entwickler, Monoplugs aus Dresden, hat kürzlich seine Geschäfte niedergelegt und diesen fantastischen Software-Synthesizer quasi als Abschiedsgeschenk hinterlassen. So muss das Sounddesign-Tool inzwischen auch über die Seite von KVR bezogen werden. Der Name setzt sich aus den Begriffen monophonic und unique (einzigartig) zusammen, und das ist durchaus berechtigt.

Bei Monique handelt es sich um einen subtraktiven Synthesizer, der sich nach Angaben des Herstellers besonders gut für Bass- und Lead-Sounds eignet. Er besitzt drei Oszillatoren, nebst einem zusätzlichen FM-Oszillator, drei LFOs, drei Filter, vier Effekte und einem 16-Step-Arpeggiator. Besonders an Monique ist allerdings dessen Morphing-Funktion, damit lassen sich vier Parameter eines Sounds in die gleichen Parameter eines anderen Sounds überblenden, und zwar stufenlos. Außerdem klingt Monique wirklich gut und ist trotz der vielen Funktionen relativ leicht und schnell zu bedienen. Download hier.

u-he Zebralette

Urs Heckmann und seine Software-Schmiede u-he bedürfen in den Kreisen elektronischer Musik längst keiner Vorstellung mehr, und spätestens seitdem Hans Zimmer das Synth-Flaggschiff der Marke namens Zebra für seinen kongenialen Soundtrack zu Batman Begins einsetzte, sind die Software-Synthesizer aus Berlin durchaus auch in anderen Musikstilen bekannt. Unser Tipp Zebralette, auch Mini Zebra genannt, ist eine gedrosselte Version und soll unentschlossenen Usern die Kaufentscheidung zur Vollversion „erleichtern“.

Zebralette verfügt zwar nur über einen Oszillator, aber durch den verbauten Waveform-Editor lassen sich eigene Wellenformen erstellen, somit sind der Kreativität quasi keine Grenzen gesetzt. Hinzu kommen 24 Oszillator-Effekte, zwei LFOs, eine Hüllkurve und drei Effekte: Chorus/Phaser, EQ und Delay. Das skalierbare GUI, die NKS-Kompatibilität und die 300 Factory-Presets runden das Gesamtpaket ab. Download hier.

discoDSP OB-Xd

Der OB-Xd von discoDSP emuliert den klassischen Oberheim-Sound des OB-X, wie wir ihn von vielen alten Platten her kennen. Was die Soundqualität anbelangt, kann die kostenlose Emulation von discoDSP absolut mit verschiedenen kostenpflichtigen Varianten mithalten. An manchen Stellen wurde sogar versucht, die Limitationen des Originals zu umgehen, nicht aber den einzigartigen Sound.

Deshalb entspricht auch die Ausstattung des OB-Xd weitestgehend dem Original: zwei Oszillatoren mit Mix-Funktion, ein Multimode-Filter, Hüllkurve und Global-Controls – das war es im Prinzip schon. Effekte sucht man wie beim OB-X vergeblich, dafür wurden jene Abweichungen bei der Stimmung und Intonation beibehalten, für die das Original bekannt war, bei der Emulation werden diese für einen wirklich realistischen Klang einfach künstlich erzeugt. Hier geht es zum Download.

Vember Audio Surge

Auch Surge von Vember Audio ist ein subtraktiver Software-Synthesizer und dazu Open Source. Die GUI ist übersichtlich aufgebaut, nur die Optik lässt durchaus etwas zu wünschen übrig oder ist zumindest ungewohnt. Aber schließlich geht es bei einem Synthesizer vorrangig um den Klang und der ist bei Surge hervorragend. Selbst Synth-Pionier Roger Linn hat ein paar Presets beigesteuert.

Die Klangerzeugung läuft bei Surge wie folgt ab: Ein Preset besteht aus jeweils zwei Scenes, diese Scenes wiederum können bis zu drei Oszillatoren mit acht Wellenformen, zwei Filter, zwölf LFOs und zahlreiche Effekte wie Delay, EQ, Distortion, Conditioner oder Vocoder nutzen. So viele klangliche Möglichkeiten werden in den über 1000 Presets teilweise eindrucksvoll dargestellt und das völlig kostenlos. Hier findet ihr den Download.

Veröffentlicht in Features und getaggt mit Amazona , Brain Control , Dexed , Digital Suburban , Freeware , Full Bucket Music , Gratis , kostenlos , Noisemaker , Plugin , Software , Synthesizer , TAL , The Deputy Mark II , Togu Audio Line , Tunefish 4 , Tyrell N6 , u-he , VST

Deine
Meinung:
Überblick: Die besten kostenlosen Software-Synthesizer | 2024

Wie findest Du den Artikel?

ø: