Die Streaming-Plattform songs.de möchte der problematischen Vergütungssituation etablierter Anbieter entgegenwirken und Künstler:innen eine faire Bezahlung anbieten. Ein hohes Maß an Selbstbestimmung und ein Prepaid-System sollen für eine angemessene Vergütung sorgen.
Das große Problem, dass viele Künstler:innen zwar über Streaminganbieter gehört werden, aber zu geringe Zahlungen erhalten, ist hinlänglich bekannt und wird gefühlt jede Woche auf diversen Plattformen und natürlich auch bei uns thematisiert. Sogar eine offizielle Studie der Bundesregierung gibt es dazu, die herausgefunden hat, dass die Vergütung oft zu gering ist, um davon leben zu können, große Intransparenz herrscht und Vorschlagsalgorithmen dafür sorgen, dass Inhalte bevorzugt werden.
Die von Jens Reese neu gestartete Streaming-Plattform songs.de will mit einem neuen Geschäftsmodell für Transparenz und faire Vergütung sorgen.
Songs.de: Neue Streaming-Plattform mit fairer Vergütung für Künstler:innen
Songs.de unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von den Platzhirschen Spotify, Amazon Music, Apple Music etc. Der neue Anbieter möchte sich als Marktplatz für Songs verstehen, bei dem die Kund:innen für jeden Stream bezahlen. Als Musikkonsument:in nutzt man hierzu ein Prepaid-System und keine pauschale Abo-Zahlung. Den Preis für einen Stream legen die Künstler:innen selbst fest, so dass hier der "Wert" der Inhalte berücksichtigt wird. Der Betreiber verspricht: "Die Künstler erhalten die Einnahmen brutto für netto, im Vergleich zu anderen Plattformen dreimal so viel". Als Inhalte können neben einzelnen Songs auch komplette Alben und Videos angeboten werden. Es wird ausschließlich gestreamt, ein Download ist explizit nicht vorgesehen.
Neu ist auch, dass es sich um eine Direktvermarktung handelt und die Künstler ihre Werke selbst hochladen und auf eigenen Künstlerseiten präsentieren können, auch eine Einbindung in die eigene Website ist möglich. Ein algorithmusgesteuertes Vorschlagssystem gibt es nicht. Die Plattformen stehen nicht nur Einzelakteuren zur Verfügung, sondern können auch von Labels, Agenturen, Verlagen etc. genutzt werden.

Ab sofort gibt es auch Apps für iOS und Android um auf die Inhalte von songs.de zugreifen zu können und auch hier wurde ein besonderer Weg gewählt, um die Geldströme in die richtigen Bahnen zu lenken. In den Apps kann keine Registrierung vorgenommen werden und auch das Aufladen von Guthaben ist nicht möglich, dies geschieht über die song.de-Website. Man möchte somit vermeiden, dass Gelder an App-Distributoren wie Apple fließen und stattdessen der gesamte Betrag den Künstler:innen zukommt.
Derzeit ist die Auswahl an Inhalten noch sehr überschaubar, eine kostenlose Registrierung ist möglich und auch Song-Previews werden angeboten. Informationen zum neuen Anbieter finden sich auf dessen Website.

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