Deezer: Streaming-Anbieter setzt Tool zur Erkennung von KI-generierten Songs ein
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Deezer: Streaming-Anbieter setzt Tool zur Erkennung von KI-generierten Songs ein

News. 30. Januar 2025 | 5,0 / 5,0

Geschrieben von:
Boris Alexander

Der französische Streaming-Anbieter Deezer wird nach eigenen Angaben täglich mit mehr als 10.000 KI-generierten Songs überschwemmt. Ein neues Tool soll diese Inhalte automatisch erkennen und von den Empfehlungen ausschließen.

Der in Frankreich ansässige Streaming-Dienst Deezer wurde 2007 gegründet und bietet seine Inhalte in mehr als 180 Ländern an. Der Dienst wird von etwa 10 Millionen Abonnent:innen, die hauptsächlich aus Frankreich stammen, genutzt und beinhaltet 120 Millionen Titel.

Deezer hat nun in einer Pressemitteilung bekannt gegeben, dass 10 % der täglich gelieferten Songs KI-generiert sind, was einer Menge von 10.000 (!) Tracks entspricht.

Über 10.000 KI-generierte Songs überfluten täglich Streaming-Anbieter

Um diese Songs zu identifizieren, hat Deezer einen Musikdetektor entwickelt, der auf die Erkennung von KI-Titeln spezialisiert ist, die von bekannten Musikdiensten wie Suno und Udio generiert werden. Erweiterungen zur Erkennung von KI-Songs aus anderen Modellen sind derzeit nur möglich, wenn relevante Beispieldaten vorhanden sind. Später soll der Detektor aber auch in der Lage sein, diese ohne spezielles Training zu erkennen und auch Deep Fake Voices zu identifizieren.

Laut Deezer wird der Großteil der täglich von KI gelieferten Tracks nie gestreamt, dennoch sieht man eine Gefahr, da die Flut an maschinell erstellten Audiodateien den Katalog verwässern und für betrügerische Aktivitäten genutzt werden könnte. Leidtragende wären auch hier in erster Linie, aber nicht nur, Künstler:innen und Musiker:innen, wie bereits im Dezember 2024 in einem Artikel thematisiert haben.

Der Chef von Deezer, Alexis Lanternier, hat bereits Pläne bestätigt, von künstlicher Intelligenz erzeugte Audiodateien von den Empfehlungen auszuschließen. Weiter sagt er: ''Generative KI hat das Potenzial, das Musikschaffen und den Musikkonsum positiv zu beeinflussen, aber ihr Einsatz muss verantwortungsvoll und sorgfältig erfolgen, um die Rechte und Einnahmen von Künstlern und Songwritern zu schützen.“

Insgesamt kann man diese Bemühungen von Deezer sehr begrüßen, zumal die Identifikation eine so umfangreichen Menge an KI-Songs nur auf automatische Weise möglich ist. Man muss natürlich hoffen, dass der Detektor nicht auch Musiktitel von 'echten' Künstler:innen herausfischt, die dann natürlich weniger oft gespielt werden. Die Weltpolitik allen voran die USA scheint diesem Thema jedenfalls wenig Rechnung tragen zu wollen, gut, dass es die Inhaltsanbieter dann einfach selbst in die Hand nehmen.


Weitere Infos hierzu findet in in der Pressemeldung von Deezer.

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