Neue Preisstruktur von DHL bedroht kleine Vinyl-Händler:innen
© Jan Antonin Kolar

Neue Preisstruktur von DHL bedroht kleine Vinyl-Händler:innen

News. 5. Mai 2022 | 4,0 / 5,0

Geschrieben von:
Redaktion

DHL plant zum Juli eine Veränderung des 'Warenversand International'. Unter anderem werden die Höchstmaße verkleinert und machen somit wohl den Versand von Schallplatten unmöglich. Viele Händler:innen äußerten sich bereits kritisch über die geplanten Änderungen.

Bisher war der 'Warenversand International' für viele Händler:innen gut geregelt. Vor allem für Schallplatten bot sich der Versand bis 500g und dem flexiblen Gesamtmaß von max. 90 cm (L x B x H)  für einzelne Platten an. Hier zahlt man in EU-Länder 4,40 Euro und weltweit 5 Euro. Verschickt man mehre LPs und kommt auf mehr als 500g, zahlt man 7 respektive 9 Euro. Bis jetzt lief dieses Angebot unter dem Namen 'Warenpost International' über die Deutsch Post, soll aber künftig über DHL laufen und die Maße ändern sich.

Das neue Maß beträgt dann Länge 35,3 cm, Breite 25,0 cm, Höhe 10,0 cm und soll zum 01. Juli eingeführt werden. „Gerade der Versand von Schallplatten mit einer Kantenlänge von 32x32 cm wird nun durch angekündigte Änderung der Höchstmaße bei der Warenpost international nicht mehr möglich sein“, so der Händler Andreas Neumann gegenüber logistikWatchBlog. Dadurch fallen unter anderem Schallplatten in eine neue Kategorie und der Versand würde mindestens knapp 100% teurer werden. Eine 12" also kostet allein beim Versand nach Österreich schon 15,99 Euro. In andere Regionen der Welt landet man da teilweise schon bei 50 Euro.

Auf Händler:innen kommen demnach also massive Kostensteigerungen zu, die selbstverständlich auf die Kund:innen zurückfallen. Viele sehen darin also eine Bedrohung ihres Gewerbes, da angesichts dieser Preise zahlreiche Käufer:innen wegfallen könnten. Mittlerweile wurde bereits eine Petition gestartet um auf dieses Problem aufmerksam zu machen. "Um kleine Unternehmen, die mit den riesigen Versandhändlern und deren Paketaufkommen, schlicht nicht konkurrieren können, nicht demnächst vor ein zusätzliches Existenz-bedrohendes Problem zu stellen, fordern wir die Deutsche Post AG bzw. deren Entscheidungsträger auf, die Versandform der Warenpost International (zu den bisherigen Konditionen) zu erhalten!", heißt es in dem Schreiben.

Die Petition für die Erhaltung der Warenpost International findet ihr hier. Anfang des Jahres haben wir zudem bereits eine Reportage über die derzeitige Vinyl-Krise veröffentlicht.

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