SOUNDCLOUD - Rote und andere Zahlen
Einfach mal umdrehen ...

SOUNDCLOUD - Rote und andere Zahlen

Archiv. 10. Februar 2016 | / 5,0

Geschrieben von:
Olaf Hornuf

Der Berliner Musikdienst SOUNDCLOUD hat seine Geschäftszahlen für 2014 bekannt gegeben. Es sieht nicht gut aus.

 

Hauptsächlich interessieren mich zwei Zahlen bei SOUNDCLOUD. Die meiner Follower und die der Plays. Zwei gewichtige Gründe, die jedes "Hearthis ist eh viel besser" oder "Geh doch zu Mixcloud" leise verklingen lassen.  Gute Plattformen, aber belebt wie ein Bahnhof in ostdeutscher Provinz, bei dem die Russen nach Kriegsende die Gleise mitgenommen haben.

 

Weitere Zahlen im Zusammenhang mit SOUNCLOUD erreichten mich gestern. "Your Yearly Pro plan will renew" läßt sich in "45 Euro" übersetzen. Und wenn es eine Millionen Leute wie mich gäbe, würde SOUNDCLOUD schwarze Zahlen schreiben. Der Durchschnittsumsatz der 175 Millionen User liegt aber bei 11,2. .... 11,2 Dollar-Cent! Macht vierzig Millionen Miese in 2014. Bei 17,4 Millionen Umsatz. Immerhin wurde der um 53,9% gesteigert, parallel zu den Verwaltungskosten. Die legten um 67,8% zu.

 

SFX-Involvent
Einfach mal umdrehen ...

 

Einfache Gemüter würden sich über Verkäufer wundern, die jemanden für 90 Cent ein Eis verkaufen und statt der Serviette einen 5 Euro Schein mitgeben.  Aber hier geht es um die Börse, um Investoren, um Major-Labels und um den ganz großen Wurf. Dieser ging übrigens gerade bei einem anderen Big Name daneben: SFX-Entertainment, sowas wie die Stiefmutter von Beatport-Schneeweißchen. Und Schwester Rosenrot heißt EDM. Insolvent mit 300 Millionen Schulden wird vermeldet. Trotzdem wird sich das große Rad weiterdrehen.

 

soundcloud_charts
Noch gibt es Unterschiede zu den Billboard-Charts

 

Was wird aber mit SOUNDCLOUD? Was wird mit mir und SOUNDCLOUD? Obskure Charts, die unter dem Einfluß von Universal garantiert nicht besser werden, kombiniert mit Sackgang um Copyrights und die Aussicht, dass geplante Finanzierungsrunden keinen positiven Cashflow bringen, überzeugen mich wenig ein weiteres Jahr dranzuhängen. Anderseits sind das keine fünf Taken im Monat, verdammt wenig Geld dafür, dass ich weltweit Tausende erreiche, die an meinem Schaffen teilhaben möchten. Zudem - auch wenn es da weit bessere Zeiten gab -  stoße ich bei SOUNDCLOUD auf die ein oder andere Perle. Also: Augen zu und durch. SOUNDCLOUD - schon aus einer gewissen Dankbarkeit - viel Glück gewünscht, dazu einige gute Ideen.

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