Spotify: CEO Daniel Ek stellt höhere Abopreise in den Raum

Spotify: CEO Daniel Ek stellt höhere Abopreise in den Raum

News. 2. Februar 2023 | 5,0 / 5,0

Geschrieben von:
Mathias Walter

Die Geschäftszahlen für das vierte Quartal 2022 von Spotify wurden veröffentlicht. Wenig überraschend sind sie wieder einmal rot. Allerdings gibt es eine große Steigerung bei den Mitgliedszahlen und den Umsätzen. Spotify-CEO Daniel Ek setzt weiter auf Wachstum und möchte die Plattform breiter aufstellen. 

Spotify hat die Zahl der Nutzer:innen und die Umsätze im letzten Quartal 2022 stark steigern können. Im Jahresvergleich ist die Zahl der aktiven Nutzer:innen um 20 Prozent und die der zahlenden Abonnent:innen um 14 Prozent gestiegen. Der Umsatz ist mit 3,16 Mrd. um 18 Prozent höher als im Vorjahr. Nach dem Motto "Wachstum über alles" ist es für Daniel Ek wohl auch zu verkraften, dass weiterhin kein einziges Geschäftsjahr seit 2008  positiv abgeschlossen werden konnte. 2022 gab es ein sattes Minus von 659 Millionen Euro. In Zukunft sollen sich die positiven Wachstumszahlen allerdings auch mit schwarzen Zahlen im Geschäftsbericht manifestieren. Dafür soll auf mehreren Hochzeiten gleichzeitig getanzt werden.

Nur wenige Tage vor der Veröffentlichung der Bilanz wurde publik gemacht, dass sechs Prozent aller Mitarbeiter:innen ihren Job verlieren werden. Von den 9.800 Beschäftigen bleiben dann noch 9.200 über. Diese Reduzierung klingt allerdings nicht schockierend, wenn man den Ausbau der Belegschaft während der Pandemie berücksichtigt. Alleine zwischen September 2021 und September 2022 wurden 2.400 neue Mitarbeiter:innen eingestellt.

Ende Januar kam es dann zu einer Fragerunde mit Daniel Ek und dem Spitzenmanagement. Dabei wurden eine neue Preisgestaltung bei Abos und neue Einnahmequellen besprochen. Als Reaktion zu Fragen über mögliche Preiserhöhungen reagierte Ek überzeugt: "Unser Ziel ist es, so schnell wie nur eben möglich zu wachsen". Zuletzt wurden die Preise in einigen Märkten schon angehoben. Das sei auch in Zukunft realistisch, um höhere Margen pro Nutzer:in zu generieren. Diese Maßnahmen werden unter anderem mit Rechteinhabern und Kreativschaffenden besprochen.

Außerdem herrscht derzeit eine Diskussion über den Ausbau der erst kürzlich eingeführten Hörbücher. Die Entwicklung des Audiobook-Angebots wollte der CEO aber nicht umfassend diskutieren. Man befinde sich in einem sehr frühem Stadium und es gebe schon "ermutigende Zeichen". Allerdings sei man noch lange nicht dort, wo man hin möchte. Ähnlich wie Podcasts sieht Ek allerdings viel Potenzial in Hörbüchern und möchte das Angebot schrittweiße erhöhen. "2023 werden wir noch viele Entwicklungen in der Audiobooks-Kategorie sehen können", sagte der schwedische Unternehmer dazu.

Abseits davon gibt es Ideen zur Steigerung des Angebots von Ticketing und Merchandise. Für Ek ist Spotify eine offene Plattform, bei der es mehr Möglichkeiten für Kunstschaffende geben soll, das Engagement mit ihren Fans zu monetarisieren. Die Anzahl an Angeboten für Konzertkarten werden weiter steigen. Die Chancen für Wachstum und größere Einnahmen sind auf jeden Fall gegeben. Ob letztlich auch die Künstler:innen mit einer höheren Beteiligung pro Song-Stream von den riesigen Umsätzen profitieren, bleibt weiterhin fraglich. Letztlich verdienen viele "kleine" Artists kein/wenig Geld mit Ticketverkäufen und Merchandise und sind auf die Streaming-Einnahmen angewiesen. In unserem Bruchstelle-Format haben wir uns ausführlich mit den Praktiken von Spotify befasst.

© Spotify

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