Spotify goes TikTok: Neuer Feed mit Musik- und Podcastvorschlägen

Spotify goes TikTok: Neuer Feed mit Musik- und Podcastvorschlägen

News. 13. März 2023 | 1,0 / 5,0

Geschrieben von:
Mathias Walter

Spotify hat auf seiner Stream-On-Veranstaltung neue Funktionen für die App präsentiert. Die zwei größten Themen waren dabei der neue Feed mit Musik- und Podcastvorschlägen und der 'Discovery Mode' für Artists.

Das Smartphone hat dem Daumen eine neue Aufgabe gegeben. Wir scrollen täglich rauf und runter und weiter runter, dann halten wir kurz an und dann geht das Spektakel weiter. Das Scrollen ist längst im Muskelgedächtnis der Hand angekommen - ohne Nachzudenken wird rund um die Uhr gewischt. Dabei hat sich die Bewegung vor allem durch Apps wie Facebook, Instagram und TikTok etabliert, bei denen man den Feed für den nächsten kurzen Dopamin-Kick durchforstet. Bei Spotify war das hirnlose Scrollen zwar stets Bestandteil, aber nie so im Fokus wie bei den eben genannten Plattformen - bis jetzt. Durch den neuen Feed folgt Spotify dem Trend der algorithmusbasierten Feed-Vorschläge und schlägt fortan Songs, Podcasts, Alben und Playlists vor. Zu der Funktion gelangt man über den 'Home'-Bereich der App. Dann reicht ein Klick auf den 'Musik'-Button oben links und schon wird der Feed geladen. Das sieht dann zum Beispiel so aus:

Neue Playlists durch Smart Shuffle

Mit Smart Shuffle hat Spotify außerdem ein weiteres KI-Feature eingebaut, nachdem erst kürzlich ein auf künstlicher Intelligenz basierender DJ - der AI DJ - vorgestellt wurde. Die neue Funktion ist ein weiterer Baustein zum Entdecken neuer Musik. Oben bei den selbst erstellten Playlisten gibt es jetzt den Button "Ergänzen", durch den beim Durchhören neue passende Songs den Wiedergabelisten hinzugefügt werden.

https://www.youtube.com/watch?v=uGywCWpAZEA

Discovery Mode für mehr Reichweite

Neben dem Feed hat Spotify auch 'Spotify for Artists' ausgebaut. Mit dem 'Discovery Mode' können Künstler:innen mitbestimmen, welche Songs vom Algorithmus extra gefördert werden. Dazu wurden auch Analysen zur Performance der Songs hinzugefügt. Spotify schreibt dazu: "Jeden Monat erhalten die Künstler:innen Berichte darüber, wie viele neue Hörer:innen ihre ausgewählten Songs erreicht haben, wie viele sie zu Wiedergabelisten hinzugefügt haben und wie oft die Songs gespeichert wurden." Laut Spotify schlägt sich der 'Discovery Mode' eindeutig in den Zahlen nieder. Im Schnitt werden Songs zu 50 Prozent häufiger gespeichert, zu 44 Prozent häufiger in Wiedergabelisten gespeichert und dem Artists wird zu 37 Prozent häufiger gefolgt.

Die Extra-Reichweite hat allerdings einen finanziellen Haken. Die Tantiemen für die entsprechenden Songs werden gekürzt. Dieser Schritt erinnert an "Pay to win"-Modelle von Computerspielen. Entsprechend gibt es hierzu kritische Stimmen. Die US-basierte Future of Music Coalition (FMC) sieht darin ein fragwürdiges Spiel. "Es ist ein neues Lohnunterdrückungsprogramm. Es ist vielleicht die dreisteste wettbewerbsfeindliche Form von Payola, die wir in der digitalen Musik gesehen haben", beschrieb FMC das Tool in einer Reihe von Tweets. "Berichte deuten darauf hin, dass der Discovery Mode eine 50-prozentige Kürzung der ohnehin schon niedrigen Spotify-Tarife beinhaltet, im Austausch für algorithmische Manipulationen, die diese kostengünstigen Tracks aufwerten. Das ist schlecht für die Künstler und schlecht für die Fans." Die fünfzig prozentige Kürzung ist eine Behauptung von FMC und wurde von Spotify nicht bestätigt.

Veröffentlicht in News und getaggt mit Daniel Ek , spotify , Spotify For Artists

Deine
Meinung:
Spotify goes TikTok: Neuer Feed mit Musik- und Podcastvorschlägen

Wie findest Du den Artikel?

ø: