Spotify: Union of Musicians fordert 1 Cent pro Stream

Spotify: Union of Musicians fordert 1 Cent pro Stream

Musik. 28. Oktober 2020 | / 5,0

Geschrieben von:
Redaktion

Die Corona-Krise macht MusikerInnen weltweit zu schaffen. Gigs fallen aus, Streams bleiben beinahe die einzige Einnahmequelle. Daher fordert die Union of Musicians and Allied Workers, kurz UMAW, jetzt fairere Geschäftspraktiken vom Streaming-Riesen Spotify.

Der schwedische Konzern zahlt durchschnittlich gerade einmal 0,0038 US-Dollar pro Stream. Um einen Dollar zu verdienen, muss ein Song also 263 mal gestreamt werden. Um sich eine Tasse Kaffee leisten zu können, braucht es rund 786 Streams. Das steht im eklatanten Widerspruch zum selbsterklärten Ziel Spotifys, MusikerInnen die Möglichkeit zu geben, von ihrer Kunst zu leben. Erst im August schockierte Geschäftsführer Daniel Ek mit der Aussage, es reiche eben nicht, alle drei bis vier Jahre neue Musik aufzunehmen.

Unter dem Motto “Justice at Spotify” hat die UMAW nun eine Petition gestartet, die wenigstens 1 Cent pro Stream und transparentere Geschäftspraktiken von Spotify fordert. Gut 9.000 Unterschriften sind allein in zwei Tagen seit dem Start der Kampagne am 26. Oktober zusammengekommen, darunter finden sich Frankie Cosmos, Zola Jesus oder Ezra Furman. Die Initiative erklärt: “Spotify dominiert den Markt für Musik-Streaming. Die Firma dahinter wächst an Wert, doch MusikerInnen bekommen kaum mehr als ein paar Cent für ihre Arbeit ab.”

Weiter fordert die US-amerikanische Initiative eine nutzerorientierte Bezahlung, Verträge mit Major-Plattenfirmen offenzulegen, keine Songs mehr gegen Bezahlung besonders häufig einzubinden, alle Beteiligten wie ToningenieurInnen zu benennen und nicht mehr juristisch gegen KünstlerInnen vorzugehen, wie aktuell im Kampf gegen eine bessere Vergütung für SongwriterInnen.

Hier kommt ihr zur Kampagne und könnt die komplette Unterschriftenliste ansehen. Warum algorithmisch gesteuertes Musik-Streaming kritisch zu sehen ist, erfahrt ihr in unserem Bruchstelle-Feature.

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