Test: Denon DJ MC7000

Test: Denon DJ MC7000

Tests. 27. März 2017 | / 5,0

Geschrieben von:
Boris Alexander

Mit dem Denon MC7000 schließt Denon DJ die Lücke zwischen dem MCX8000 und dem schon etwas betagten MC6000MK2. Seine Besonderheiten und Stärken musste er in einem ausführlichen Praxistest unter Beweis stellen. Die DJ-Controller von Denon DJ konnten mich bislang meistens überzeugen, da sie eine solide Hardware-Qualität mit einer guten Funktionalität kombinieren. Ob das bei dem neuen MC7000 auch der Fall ist, lest ihr nachfolgend.

Steuereinheit

Der Denon DJ MC7000 benötigt eine Aufstellfläche von 664 x 378 Millimetern und bringt ein Kampfgewicht von 7 Kilogramm auf die Waage. Der Controller ist zur Steuerung von Serato DJ ausgelegt und bietet zwei Decks, mit denen durch Umschalten vier Decks in der Software kontrolliert werden können. Die Decks sind mit circa 14 Zentimeter großen, berührungsempfindlichen Jogwheels ausgestattet und 100-Millimeter-Pitchfadern. Acht mehrfarbig beleuchtete und anschlagsdynamische Triggerpads lassen sich mit zahlreichen kreativen Funktionen belegen. Groß dimensionierte Transporttasten erlauben das Starten und Stoppen von Tracks und separate Loop-Tasten dienen zum Setzen und Modifizieren von Loops. Im oberen Bereich der Decks gibt es einen Needle-Drop-Strip für ein schnelles Durchblättern von Songs und Bedienelemente zur Kontrolle der Effekte.

Zwischen den beiden Decks befindet sich die vierkanalige Mixersektion. Hier stehen euch vier identisch bestückte Kanalzüge zur Verfügung, die mit EQ-, Gain- und Filter-Drehreglern versehen sind. Die Kanalfader lassen sich dem Crossfader beliebig zuweisen und eine 10-stellige LED-Kette dient zur optischen Pegelüberwachung. Die Mixereinheit kann mit digitalen Signalen aus einem Computer und analogen Signalen von Zuspielern kombiniert werden und ist auch ohne Computerkontakt (Standalone) nutzbar.

Auf der Rückseite des MC7000 befinden sich vier Line-Eingänge, zwei davon lassen sich auf Phono-Betrieb umschalten. Ihr könnt zudem zwei Mikrofone anschließen und zwei USB-Ports ermöglichen die parallele Kommunikation mit zwei Computern. Das Masterausgangsignal verlässt den Controller über XLR- oder Cinch-Buchsen und für das Boothsignal gibt es ebenfalls XLR-Anschlüsse. Unter der Haube des Denon-DJ-Geräts arbeitet eine Soundkarte mit sechs Eing- und vier Ausgängen, die eine Signalverarbeitung mit 24 Bit und 44,1 kHz vornimmt.

Digitales Auflegen

Der Denon DJ MC7000 wird mit einer Lizenz von Serato DJ und den drei Erweiterungspacks Pitch n' Time, Flip und Video ausgeliefert und lässt sich mit wenigen Mausklicks in Betrieb nehmen. Die Bedienelemente in den Decks erlauben ein komfortables Stöbern in der Songbibliothek sowie eine Änderung der Tracksortierung. Die von der Software analysierten Songs werden mit einem Beatgrid überzogen, man kann dieses mit dem Controller löschen, neu setzen und verschieben. Die Songs lassen sich manuell beatmatchen, was mit den langen Pitchfadern und den sehr exakt reagierenden Jogwheels sehr gut funktioniert, oder per Sync-Funktion automatisch angleichen.

Die Haptik des Controllers ist sehr ansprechend und dank des übersichtlichen Layouts findet man sich schnell mit dem Gerät zurecht. Ich habe den Controller an einen Mac und einen Windows-PC angeschlossen und konnte in beiden Fällen mit sehr niedrigen Latenzeinstellungen arbeiten. Die Jogwheels eignen sich neben Pitchbends auch zum Scratchen und der Crossfader glänzt mit einem Cut-Lag von weniger als einem Millimeter. Mit den Triggerpads könnt ihr Hotcue-Punkte speichern und anfahren oder Tracks mit der Roll- und Slicer-Funktion bearbeiten.

Neben der Flip-Funktion lässt sich mit dem MC7000 auch die Pitch-Play-Funktion kontrollieren, die eine tonale Transformation von Songteilen in Kombination mit den Hotcue-Punkten erlaubt. Der neue Sampler in Serato DJ bietet 8 Samplespeicherplätze pro Bank und kann ebenfalls mit den Pads kontrolliert werden. Ihr könnt hier Samples als Einwürfe abfeuern oder Loops synchron zu den Decks wiedergeben. Letzteres funktioniert auch in Verbindung mit einer optionalen DVS-Steuerung. Die DVS-Erweiterung erlaubt das Steuern der Decks 3 und 4 mit Timecode-Medien und Zuspielern, die direkt an den MC7000 angeschlossen werden.

Ihr könnt mit dieser Lösung bis zu vier Decks parallel steuern und so auch bequem zu zweit auflegen. Apropos zu zweit auflegen: Denon DJ hat den Controller mit zwei USB-Ports ausgestattet an die ihr zwei Computer gleichzeitig anschließen könnt. Auf der Oberseite des Controllers lässt sich die Computerzuweisung bequem auswählen. Für ein paralleles DJing können die Decks 1 und 3 sowie die Decks 2 und 4 jeweils einem Computer zugewiesen werden.

Alternativ zu einer DJ-Team Nutzung könnt ihr mit dieser Funktion auch ganz einfach einen DJ-Wechsel vornehmen. Die verwendete Software lässt sich dabei frei wählen, das heißt, ihr könnt beispielsweise auf einem Computer Serato DJ und auf dem zweiten Traktor Pro, Virtual DJ oder eine andere Software nutzen. Der Controller wird von Virtual DJ 8 direkt unterstützt und für Traktor Pro bietet der Hersteller eine TSI-Konfigurationsdatei zum Herunterladen an. Bei Bedarf lassen sich die unterschiedlichen Programme via Ableton Link miteinander synchronisieren.

Standalone Mixer

Wenn ihr den MC7000 als mobiler DJ verwendet, könnt ihr von der Standalone-Funktion der Mixersektion Gebrauch machen. Die vier Kanäle lassen sich zum Mixen von bis zu vier CD- oder Media-Playern oder zwei Plattenspielern nutzen. Die eingehenden Signale können mit Dreiband-EQs geformt und mit Dualmode-Filtern bearbeitet werden. Effekte gibt es für die Kanalsignale nicht, nur die Mikrofonsignale können mit einem Echo-Effekt versehen werden und sind zudem mit einer schnell und zuverlässig arbeitenden Talkover-Funktion ausgestattet. 

Fazit

Der Denon DJ MC7000 ist ein sehr guter DJ-Controller mit einer umfassenden Ausstattung. Ihr könnt das Gerät flexibel einsetzen und alleine oder als DJ-Team damit auflegen. Der Controller ist super verarbeitet und eignet sich für ambitionierte Hobby-DJs und Profianwender. Mobile-DJs aber auch Scratch-Performer und andere kreative Auflegekünstler finden mit dem MC7000 einen idealen Begleiter zumal eine DVS-Kontrolle ergänzt werden kann. Alles in allem hat mir der MC7000 sehr gut gefallen und ich spreche eine klare Kaufempfehlung aus.

Preis: 999 Euro
Mehr Informationen auf der Denon-Website.

Veröffentlicht in Tests und getaggt mit Denon DJ MC7000 , Serato DJ

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