Test: Pioneer DJ HDJ-X10C

Test: Pioneer DJ HDJ-X10C

Tests. 6. April 2019 | 5,0 / 5,0

Geschrieben von:
Boris Alexander

Pioneer DJ bietet eine große Auswahl an DJ-Kopfhörern an, die im Preisbereich zwischen 139 Euro und 339 Euro liegen und unterschiedliche Zielgruppen ansprechen. Das aktuelle Topmodell HDJ-X10, das wir bereits getestet haben, gibt es jetzt in einer limitierten Auflage als Carbon-Variante. Der Kopfhörer trägt die Bezeichnung HDJ-X10C und wandert für knackige 599 Euro über die Ladentheke. Pioneer DJ verspricht dem Anwender neben dem stylischen Aussehen einen verbesserten Klang und verminderte Vibrationen im Vergleich zum normalen HDJ-X10. Na dann schauen wir mal.

Kopfhörer seitlich.
Der Pioneer DJ HDJ-X10C ist ein optischer Leckerbissen, vorausgesetzt man steht auf den Carbon-Look und RoségGold.

HDJ-X10C

Durch das Carbon an den Ohrmuscheln und an Teilen der Bügel sowie der Details in Roségold wirkt der Pioneer DJ HDJ-X10C sehr edel und elegant. Er wird in einer schicken Verpackung und einem praktischen Transportkoffer geliefert. Der Transportkoffer ist gut gepolstert und stabil, sodass der Kopfhörer im Reiseeinsatz keinen Schaden nimmt. Pioneer DJ hat zwei Anschlusskabel beigelegt, die sich für unterschiedliche Einsätze eignen. Es gibt ein starres Kabel mit einer Länge von 1,6 Metern für die Nutzung im Studio oder Heimbereich und ein 1,2 Meter langes Spiralkabel, das sich auf stattliche drei Meter dehnen lässt, für DJ-Einsätze. Beide Kabel sind mit 3,5-Millimeter-Klinkensteckern ausgestattet und können per mitgeliefertem Schraubadapter auf 6,3 Millimeter vergrößert werden.

Transportkoffer.
Der mitgelieferte Transportkoffer ist robust und bietet Staufächer für Speichersticks und SD-Karten.

Die großen Ohrmuscheln des Kopfhörers sind um bis zu 90 Grad nach vorne drehbar und erlauben somit verschiedene Tragepositionen. Der Drehmechanismus ist mit einer Rückholfeder ausgestattet und sorgt dadurch für einen sicheren Halt auf dem Kopf. Zudem lassen sich die Ohrmuscheln zum einseitigen Hören auch nach außen klappen und rasten dort hörbar ein. Der HDJ-X10C ist mit sehr weichen Polstern am Bügel und den Ohrpolstern ausgestattet – so lässt er sich auch über einen längeren Zeitraum komfortabel tragen. Das Gewicht von 332 Gramm rückt hierbei in den Hintergrund. Zur Größenanpassung kann der stabile Bügel ausgezogen werden und bietet zehn deutlich wahrnehmbare Raststufen.

Verarbeitung und Materialqualität

Die Verarbeitung des HDJ-X10C ist vorbildlich und die gewählten Materialien wirken allesamt sehr hochwertig. Ganz gleich, wie man den Kopfhörer verdreht oder verwindet – er gibt keinerlei Geräusche von sich. Ohrpolster und Kopfpolster sind aus Polyurethan, also Kunstleder gefertigt, die Nanobeschichtung sorgt dafür, dass Schweiß und Schmutz abgewiesen werden. Im Vergleich zum HDJ-X10 ist der Bügel etwas besser belüftet und das starre Kabel des HDJ-X10C ist mit einer Aramid-Beschichtung versehen, die es widerstandsfähiger macht und vor Schäden schützt. Sollte es trotzdem zu einer Beschädigung oder einem Verlust kommen, lassen scih Kabel und Ohrpolster nachkaufen.

Kopfhörer zusammengeklappt.
Zum Transport oder zur platzsparenden Aufbewahrung lässt sich der HDJ-X10C zusammenklappen.

Pioneer DJ verweist zudem darauf, dass der Kopfhörer den US-Militärstandard MIL-STP-810G Shock-Test 2 bestanden hat, was dem Gerät unter anderem eine gute Stoß- und Aufprallsicherheit bescheinigt. Zwar kann ich das in meinem Praxistest natürlich nicht überprüfen, robust wirkt der HDJ-X10C aber allemal.

Specs

Hinsichtlich der technischen Daten bleiben bei diesem geschlossenen Over-Ear-Kopfhörer keine Wünsche offen. Mit einem Frequenzgang von 5 bis 40.000 Hertz liefern die 50-Millimeter-Treiber weit mehr Informationen, als das menschliche Gehör verarbeiten kann. Zudem sorgen ein Kennschalldruck von 106 Dezibel und eine niedrige Impedanz von 32 Ohm für ein lautes Ausgangssignal. Durch eine Nennbelastbarkeit von 3500 Milliwatt kann der Kopfhörer auch mit hohen Ausgangspegeln problemlos umgehen, ohne Schaden zu nehmen.

Praxis

Der Pioneer DJ HDJ-X10C lässt sich zum Transport auf verschiedene Weise zusammenklappen und verschwindet platzsparend in einer Gigbag oder dem Transportkoffer, der zum Lieferumfang gehört. Bevor man den Kopfhörer an einen DJ-Mixer, Mediaplayer oder ein anderes Wiedergabegerät anschließen kann, bedarf es der Montage eines der beiliegenden Kabel. Beide sind mit speziellen vierpoligen miniXLR-Steckern ausgestattet, die eine bessere Klangqualität haben sollen als die dreipoligen, die bei anderen Modellen von Pioneer DJ zum Einsatz kommen. Die Stecker werden in der linken Hörmuschel des HDJ-X10C ausfallsicher verankert. Mit wenigen Handgriffen ist der Kopfhörer auf die gewünschte Größe eingestellt und dank der Dreh- und Klappmöglichkeiten findet man stets eine bequeme Tragemöglichkeit.

Starres Kabel.
Der Kopfhörer wird mit zwei Kabeln geliefert, die fest in der linken Ohrmuschel einrasten.
Spiralkabel.
Für DJ-Zwecke ist das dehnbare Spiralkabel besser geeignet, da es den Aktionsspielraum erhöht, ohne zu stören.

Um den Kopfhörer klanglich einordnen zu können, habe ich verschiedene analoge und digitale Setups bemüht und eine breite Auswahl an Songs aus verschiedenen Genres angehört. Zudem habe ich zum Vergleich einen Technics RP DJ1210 (Frequenzgang 5 bis 30.000 Hz, Schalldruck 106 dB) und einen Zomo HD2500 (Frequenzgang 10 bis 20.000 Hz, Schalldruck 115 dB) herangezogen. Als Ergebnis kann ich festhalten, dass der Pioneer DJ HDJ-X10C sehr detailreich und transparent klingt und mir keine überbetonten Frequenzbereiche aufgefallen sind. Das Klangbild weiß zu gefallen: Füttert man den Kopfhörer beispielsweise mit aufwändig produzierten Elektro-Klassikern, so kann er seine Stärken gegenüber den beiden anderen Probanden meines Tests besonders gut ausspielen, denn man hört deutlich mehr Feinheiten. Für den gewöhnlichen DJ-Alltag, bei dem Songs für das Beatmatching vorgehört werden müssen, bietet der HDJ-X10C eine ebenfalls überzeugende Leistung. Mit Leichtigkeit lassen sich die zum Mixen relevanten Bestandteile eines Songs identifizieren und die gute Abschirmung gegenüber Außengeräuschen erlaubt ein konzentriertes Arbeiten.

Fazit

Der limitierte Pioneer DJ HDJ-X10C kann sich problemlos in die Oberliga der professionellen Kopfhörer einreihen. Neben einem überzeugenden Klang und einer tadellosen Verarbeitung glänzt er durch hochwertige Materialien sowie einen hohen Tragekomfort. Messen muss er sich vor allem mit seinem Geschwistermodell HDJ-X10, das dieselben technischen Daten aufweist, mit 339 Euro aber deutlich günstiger ist. Den Aufpreis zahlt man vor allem für die Roségold-Optik und die Carbon-Ohrmuscheln sowie für die Tatsache, dass es sich um eine limitierte Auflage handelt. Pioneer DJ verweist zudem auf einen bessern Klang, wobei ich behaupte, dass man diesen in einer lauten DJ-Booth nicht wahrnehmen kann. Wer also auf der Suche nach einem richtig guten (DJ-) Kopfhörer ist, sollte sich den HDJ-X10 näher anschauen, wer es exklusiver mag und über ein großes Budget verfügt, greift zum HDJ-X10C.

Pro

Vorbildliche Verarbeitung
Transparenter, detaillierter Klang
Bequem zu tragen
Edles Design
Praktischer Transportkoffer

Kontra

Teuer

Preis:

599 EUR

Weitere Informationen gibt es auf der Website von Pioneer DJ.

Veröffentlicht in Tests und getaggt mit DJing , HDJ-X10C , Kopfhörer , Limitiert , Pioneer DJ

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