Test: Resident DJ Kontrol 3 - 2-Deck DJ-Controller inkl. Virtual DJReview: Resident DJ Kontrol 3 - 2-Deck DJ-Controller incl. Virtual DJ

Test: Resident DJ Kontrol 3 - 2-Deck DJ-Controller inkl. Virtual DJReview: Resident DJ Kontrol 3 - 2-Deck DJ-Controller incl. Virtual DJ

Archiv. 3. Juli 2013 | 3,7 / 5,0

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admin

Mit dem Namen Resident DJ Kontrol 3 präsentiert die in Berlin ansäßige Firma Elektronic Star einen 2-Deck DJ-Controller in kompakter Bauweise für den kleinen Geldbeutel. Was sich hinter diesem Gerät verbirgt und welche Vor- und Nachteile damit verbunden sind, könnt ihr in unserem nachstehenden Test lesen.

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Für ca. 199.- Euro bekommt man mit dem Resident DJ Kontrol 3 einen Controller, der nicht viel breiter als ein 15" Laptop ist. Im Lieferumfang mit dabei befindet sich eine CD mit Virtual DJ 7 LE, ein USB-Kabel und eine deutsche Bedienungsanleitung. Da der Controller per USB mit Strom versorgt wird, ist das 5Volt Netzteil optional erhältlich. Die schwarze Hochglanz Kunststoffoberfläche verleiht dem Gerät eine Klavierlackoptik, wie man sie z.B. auch vom Vestax VCI-300 kennt. Die Ecken und Ränder sind abgerundet, so dass es keine scharfen Kannten oder Schlitze gibt. Die seitliche Verkleidung ist aus einem Aluminiumgürtel, der dem Controller einen Touch von iPhone 4 verleiht.

Schwarze Hochglanzoberfläche
Schwarze Hochglanzoberfläche

Mixer-Sektion

Die Mixersektion ist mit einem 3 Band EQ ausgestattet, dessen Regler beim Drücken das jeweilige Frequenzband unterdrücken (Kill EQ). Die Regler haben keine Mittenrastung, so wie man es z.B. von normalen Mischpulten kennt. Wenn man also auf Nummer Sicher gehen will, ist in der Praxis deswegen eine Nullstellung meist mit einem Blick auf den Bildschirm verbunden. Die Gain-Regler sind oberhalb des EQ angesiedelt und unterscheiden sich farblich von den EQ-Reglern. Wer schon Erfahrung mit EQ- und Gain-Reglern an anderen Geräten gemacht hat, wird feststellen, dass sich diese auf dem Resident DJ Kontrol 3 sehr leicht drehen lassen und kaum einen Widerstand aufweisen.

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Die Gain-Regler unterscheiden sich farblisch von den EQs

Im oberen Bereich der Mixersektion befindet sich ein Endlosregler für die Navigation, mit dem man bequem durch die Tracklist scrollen kann. Daneben gibt es für das jeweilige Deck eine Load-Taste. Beim Drücken des Navi-Reglers lassen sich z.B. Ordner im "Explorer" (Baum Struktur in Virtual DJ) öffnen und zwischen "Explorer" und Trackliste hin und her springen, ähnlich wie man es von Serato Softwares kennt. Diese Funktion ist nicht unbedingt bei jedem Controller so fertig gemappt und macht das Navigieren ohne Maus zu 100% möglich. Weiter unten, zwischen den EQs  befinden sich die Regler für das Master Volume und der Cue/Mix-Regler. Der Resident DJ Kontrol 3 ist mit zwei Kanalfadern ausgestatten, die im Vergleich zum Crossfader etwas mehr Widerstand aufweisen. Aufgrund der doch sehr kompakten Bauweise des Controllers können sich Input- und Crossfader manchmal sehr nahe kommen.

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Kanalfader und Crossfader

Für das Vorhören des jeweilgen Decks befinden sich Cue-Tasten oberhalb der Kanalfader, so wie man es von vielen anderen Geräten auch gewohnt ist. Wer mag kann über einen Kippschalter, der  zwischen den Kanalfadern liegt, die Crossfaderkurve beeinflussen. Hier gibt es die Wahl zwischen zwei Stufen, nämlich"Cut" und "Fade". Damit lässt sich der Crossfader auf einen Cut-In von ca. 2,5mm stellen. Alle Regler und Fader sind mit Kunststoffkappen versehen, die fest sitzen und nicht bei den ersten Manövern wegspringen. Die Faderkappen machen den Eindruck, als würden sie ein wenig höher über der Faceplate stehen, als man es vielleicht von anderen Controllern gewohnt ist. Die Fader selbst sind standard Kontaktbahnfader, bei denen die Kanalfader wesentlich  mehr seitliches Spiel aufweisen, als der Crossfader.

Effekt/Loop-Sektion

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Effektregler, Ribbon Controller und Loopsektion

Pro Deck steht jeweils ein Effektbereich zur Verfügung, der mit zwei Endlos-Reglern ohne Taster-Funktion bestückt ist. Damit lassen sich in Virtual DJ LE max. zwei Parameter eines Effektes steuern. Aufgefallen ist mir hier, dass die Achsen dieser Drehregler im Vergleich zu den EQs aus Kunsttoff sind und dass der Drehwiderstand wesentlich höher als bei den EQs ist. Zum Aktivieren und Wechseln der Effekte gibt es jeweils eine Taste zwischen den Drehreglern. Unterhalb der Effektregler befindet sich ein Ribbon-Controller, also ein Touchfeld, mit dem man Needledrops ausführen kann. Dieses Feature ist in dieser Preisklasse eher selten anzutreffen. Meist muss man hier, um im Track zu springen, andere Mittel wählen (Mousepad am Laptop bedienen oder am Jogwheel kurbeln). Bei der Verarbeitung des Ribbon-Controllers wird zu mindest an der Faceplateeinlassung klar, dass dieser Bereich eingesetzt ist und die Kanten nicht von der Faceplate verdeckt werden. Welchen Hintergrund dies haben mag, kann man nur Vermuten. Die Funktionalität beeinflusst dies aber nicht. Nadelsprünge sind sowohl vorwärts, als auch rückwärts ohne Probleme zu bewältigen. Erfreulich ist hier auch, dass durch die Beleuchtung auch die ungefähre Trackposition erkennbar ist.

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Ribbon-Controller Beleuchtung

Unter dem Ribbon-Controller sind beleuchtete Tasten für max. 3 Cue-Punkte pro Deck vorhanden, die einen kurzen Druckweg aufweisen und ausreichen sollten, um in einem Track wichtige Stellen wie Anfang, Drop und Mixpunkt zu markieren. Weiter südlich trifft man dann auf die Loop-Sektion, die in Smart-Loops (Autoloops) und manuelle Loops unterteilt ist. Bei den Smartloops sind nur die Größen 2, 4 und 8 Bars direkt anwählbar. Sollte man sich also für einen größeren oder kleineren Loop entscheiden muss man vorher mit der Halbierungs- bzw. Verdopplungs-Taste die gewünschte Größe auswählen. Wer das Arbeiten mit Auto-Loops schon von anderen Controllern gewohnt ist wir sich hier sicherlich erst mal auf eine leicht veränderte Arbeitsweise einstellen müssen, denn viele Hersteller haben für Auto-Loops einfach einen Encoder verbaut, der Arbeitsschritte einspart. Für manuelle Loops gibt es wieder die konventionelle Anordnung von einer Loop-In, Loop-Out und Reloop-Taste.

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Jogwheel und Transport-Sektion

Die Jogwheels

Ich glaube beim Jogwheel scheiden sich die meisten Geister. Die meisten wollen es haben, aber sobald man die Vorzüge des Digital DJings wirklich entdeckt hat, sind diese Scheiben eher Elemente, die verstauben. Im Falle des Resident DJ 3 dürften die Teller mit einem Durchmesser von ca. 8,8cm weniger zum Scratchen einladen und schon gar nicht zum gleichzeitigen Pitchbending (Wheels sind komplett berührungsempfindlich). Fürs Pitchbending stehen aber zwei Tasten unterhalb des Pitchfaders zur Verfügung und man kann auch einfach den Scratchmodus deaktivieren, was zur Folge hat, das sich entsprechend auch die Jogheelbeleuchtung verändert. Und außerdem: Wer will schon Scratchen? Auch wenn die Jogs die nötige Hardwarebeschaffenheit hätten, so würde spätestens die Latenz einen Strich durch die Rechnung machen. Dies mag wahrscheinlich an der Auflösung des Signals liegen, welches die Jogs an die Software senden oder auch irgend eine Schwäche in der Software. Zu mindest konnte die Verzögerung auch nicht durch eine entsprechende Nachjustierung der Audiolatenz behoben werden. Auch das normale Cueing war mit einem Ramp-Up Effekt behaftet, d.h. beim Loslassen des Jogs lief der Track erst nach einem kurzen Stocken weiter. Die oben genannten Eigenschaften bekommen aber wahrscheinlich von vielen DJs eh kaum Aufmerksamkeit, da die Jogs meistens dazu verkümmern, um im Track zu scrollen, Rewinds zu dropen oder Cue-Punkt-Positionen ausfindig zu machen. Aber das ist auch völlig in Ordnung so und sollte lediglich darauf hinweisen, für welche Arbeitsweisen dieser Controller nicht gedacht ist.

Pitch & Transport

Pitchbereich
Pitchbereich

Der Pitchbereich des Resident DJ 3 beinhaltet einen 60mm Fader ohne Mittenrastung, dessen Faderkappe wesentlich dünner ist und höher liegt, als die der anderen Fader. Als einzige Orientierung für eine Nullstellung des Faders gibt es eine Scala auf der Faceplate. Der Blick auf die Software ist auch hier der sichere Weg, wenn man nicht mit Autosync synchronisiert. Oberhalb des Pitchfaders kann man schrittweise, in eine Richtung, den Pitchbereich zwischen den Werten 6,10,20 und 50% verändern.

Features laut Hersteller:

  • Anschlüsse: 1 x USB-MIDI-Schnittstelle, 1 x Stereo-Cinch-Master-Ausgang, 1 x Stereo-XLR-Ausgang, 1 x 6,3mm-Klinke-Kopfhörer-Ausgang, 1 x 6,3mm-Klinke-Mikrofon-Eingang
  • Bedienelemente: 2 Jogwheels, 5 Fader, 14 Drehregler, 1 Endlosencoder und 51 Buttons
  • viele beleuchtete Bedienelemente
  • SHIFT-Button für Mehrfachbelegung
  • deckweise Pitchsektion mit Pitchbend und Master-Tempo
  • deckweise Loop-Sektion mit Seamless-Loop und Smart-Loop-Funktionalität
  • deckweise Effekt-Sektion
  • deckweise Cue-Funktionalität - Setzen von Rückkehrpunkten - 3 Hotcue-Buttons
  • deckweise Vorhörfunktion
  • deckweise 3-Band-Equalizer (Höhen, Mitten und Tiefen einstellbar) mit Push-Kills
  • deckweise regelbarer Gain
  • deckweise Beat-Sync
  • regelbare Kopfhörer-Lautstärke
  • regelbare Mikrofon-Lautstärke
  • regelbare Master-Lautstärke
  • VU-Meter
  • Systemvoraussetzungen: Windows XP SP3 oder besser; MAC OS 10.5 oder besser
  • Stromversorgung via USB oder 5V/1A-Netzteil (nicht im Lieferumfang enthalten)

Lieferumfang resident dj Kontrol 3 USB-MIDI-DJ-Controller:

  • 1 x Gerät
  • 1 x USB-Kabel
  • 1 x Software-CD mit Virtual DJ LE
  • deutschsprachige Bedienungsanleitung (weitere Sprache: Englisch)

Abmessungen resident dj Kontrol 3 USB-MIDI-DJ-Controller:

  • 35 x 3,8 x 28cm (BxHxT)
  • Gewicht: ca. 2 kg

Fazit

Der Resident DJ Kontrol 3 ist ein sehr kompakter DJ-Controller, der trotz seiner geringen Größe eine Menge Features im 2-Deckmodus bedienen lässt. Viele Bedienelemente sind beleuchtet, so dass auch ein Arbeiten in einer dunklen Umgebung möglich ist. Die Beleuchtung und die schwarze Hochglanzoptik mit den seitlichen Alurändern verleihem dem Controller etwas Elegantes. Erst bei der Haptik von EQs und Fadern wird der Erfahrene Controllerist erkennen, dass man sich nicht in der High-End-Klasse bewegt, wobei dies keine Aussage über die Funktionalität hergibt. In der Praxis erfüllt der Resident DJ alle wesentlichen Funktionen, die man für ein Standardset braucht und punktet darüber hinaus mit der Anwesenheit des Needledrop Ribbon-Controllers.

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Der Master Ausgang: XLR und Cinch Anschlüsse

Das Audio-Interface mit einem Mic-In, einem Master Out über XLR & Cinch hat genug Saft, um auch in einer lauten Umgebung mixen zu können. Mit einer Auflösung von 24Bit ist die Audioqualität des integrierten Interfaces nicht deutlich besser oder schlechter als bei anderen Controllern in dieser Preisklasse. Jedoch kann das Audio-Interface nur im Verbund mit der DJ-Software genutzt werden. Der Mic Eingang ist direkt auf den Master Out geroutet. Besitzer von älteren Macbooks könnten Gefahr laufen, dass der Controller über den USB nicht genügend Strom bekommt. Spätestens dann wird das optionale erhältliche Netzteil oder ein stromversorgtes USB-Hub nötig. Auch wenn der Resident DJ Kontrol 3 nicht mit den aktuell modischen Triggerpads oder übergroßen Jogwheels daher kommt, gibt es trotzdem eine Anwendergruppe, für die dieser Controller durchaus in Frage kommt. Vor allem die Kompaktheit und die doch zahlreichen Basisfeatures machen den Resident DJ Kontrol 3 attraktiv für zu Hause, kleinere Parties oder als Back-Up Controller. Scratch-DJs und Trigger-Junkies werden mit diesem Controller keine Freude haben, da die Größe der Jogwheels, die Latenz  und die fehlenden Bedienelemente für einen Sampler definitv einen Strich durch die Rechnung machen werden.

Plus

+ Ansprechendes Design

+ Sehr kompakt und leicht transportabel.

+ In Relation zur Gerätegröße guter Funktionsumfang

+ Viele Elemente sind beleuchtet

Minus

- EQ Drehwiderstand sehr leicht

- Audio-Interface funktioniert nur mit Software

- Überblenden der Leuchtmittel durch Faderschlitze

Preis: 199,-Euro

Elektronic Star

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Alternativen:

Reloop Beatmix

Numark Mixtrack Pro II

Vestax Typhoon (Win) oder Spin (Mac)

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