YouTube stellt neue Prinzipien für Umgang mit KI-Musik vor
YouTube-CEO Neal Mohan (50 Jahre alt)

YouTube stellt neue Prinzipien für Umgang mit KI-Musik vor

News. 4. September 2023 | / 5,0

Geschrieben von:
Mathias Walter

Das Interesse am Thema KI hat sich zuletzt in den Medien zwar etwas gelegt, hinter den Kulissen geht die Entwicklung aber weiter voran. Der Umgang der großen Medien-Plattformen ist dabei essenziell. YouTube hat sich intensiv mit dem Thema beschäftigt und dabei wichtige Prinzipen aufgestellt. 

YouTube Music hat drei Grundsätze zum Umgang mit KI-Musik festgelegt. Darin zeigt sich die Medienplattform grundsätzlich offen für neue KI-Inhalte. Gleichzeitig sind dem Unternehmen auch mögliche Probleme, etwa beim Urheberrecht, bewusst. Die Prinzipen sollen dabei signalisieren: Es ist sowohl möglich den kreativen Ausdruck zu fördern als auch Künstler:innen vor möglichen rechtlichen Problemen zu schützen.

In einem Blogbeitrag hat der neue YouTube-CEO Neal Mohan seine drei Grundsätze genauer erläutert.

Grundsatz Nr. 1: "KI ist da, und wir werden sie gemeinsam mit unseren Musikpartnern verantwortungsvoll nutzen. Da generative KI ehrgeizige neue Formen der Kreativität freisetzt, sind sich YouTube und unsere Partner aus der Musikindustrie einig, dass wir auf unserer langen Geschichte der Zusammenarbeit aufbauen und dieses schnell voranschreitende Feld verantwortungsvoll angehen wollen. Unser Ziel ist es, mit der Musikindustrie zusammenzuarbeiten, um Kreativität auf eine Weise zu fördern, die unser gemeinsames Streben nach verantwortungsvoller Innovation unterstützt."

Grundsatz Nr. 2: "Die Künstliche Intelligenz läutet ein neues Zeitalter des kreativen Ausdrucks ein, aber sie muss einen angemessenen Schutz bieten und den Musikpartnern, die sich für eine Teilnahme entscheiden, neue Möglichkeiten eröffnen. Wir setzen unsere starke Erfolgsbilanz beim Schutz der kreativen Arbeit von Künstlern auf YouTube fort. Wir haben über die Jahre massiv in die Systeme investiert, die helfen, die Interessen der Urheberrechtsinhaber mit denen der kreativen Gemeinschaft auf YouTube in Einklang zu bringen."

Grundsatz Nr. 3: "Wir haben eine branchenführende Vertrauens- und Sicherheitsorganisation und Inhaltsrichtlinien aufgebaut. Wir werden diese skalieren, um die Herausforderungen der KI zu meistern. Wir haben jahrelang in die Richtlinien und die Vertrauens- und Sicherheitsteams investiert, die zum Schutz der YouTube-Community beitragen, und wir wenden diese Schutzmaßnahmen auch auf KI-generierte Inhalte an. Generative KI-Systeme können aktuelle Herausforderungen wie Marken- und Urheberrechtsmissbrauch, Fehlinformationen, Spam und mehr verstärken. Wir werden weiterhin in die KI-gestützte Technologie investieren, die uns dabei hilft, unsere Gemeinschaft von Zuschauern, Urhebern, Künstlern und Songwritern zu schützen - von der Inhalts-ID bis hin zu Richtlinien und Erkennungs- und Durchsetzungssystemen, die unsere Plattform hinter den Kulissen sicher machen. Und wir verpflichten uns, diese Arbeit noch weiter zu skalieren."

Universal Music CEO sieht Potenzial in KI

Universal Music CEO Lucian Grainge hat in einem Gastbeitrag auf der Blog-Seite von YouTube ebenfalls Stellung zu dem Thema genommen. Darin sieht er es als Verpflichtung von Universal und YouTube an, verantwortungsvoll mit dem Thema umzugehen. Dabei ist er davon überzeugt, dass KI entwickelt wird, um "die menschliche Kreativität zu fördern und nicht umgekehrt". Dann fügt er hinzu: "Künstliche Intelligenz wird niemals die menschliche Kreativität ersetzen können, denn ihr wird immer der wesentliche Funke fehlen, der die talentiertesten Künstler zu ihrer besten Arbeit antreibt, nämlich die Absicht. Von Mozart über die Beatles bis hin zu Taylor Swift: Genialität ist nie zufällig."

YouTube und Universal Music haben gemeinsam das KI-Musik-Inkubator-Programm vorgestellt. Das soll berichten zufolge einige "der innovativsten Künstler:innen, Songschreiber:innen und Produzent:innen" zusammenbringen, um den Ansatz von YouTube für generative KI in der Musik zu unterstützen. Einige Kreative der Universal Music Group werden bei dem Programm mitarbeiten: Anitta, Björn Ulvaeus, d4vd, Don Was, Juanes, Louis Bell, Max Richter, Rodney Jerkins, Rosanne Cash, Ryan Tedder und Yo Gotti. Diese Artists sollen dabei Einblicke in die generativen KI-Experimente und Forschungen von YouTube bekommen. Durch die Zusammenarbeit soll die Forschung vorangetrieben und gleichzeitig populärer gemacht werden.

Veröffentlicht in News und getaggt mit AI , Künstliche Intelligenz , youtube , YouTube Music

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