"Der größte Diebstahl geistigen Eigentums der Musikgeschichte" – Bericht über illegale KI-Trainingsdaten
Bild: Dylan McLeod

"Der größte Diebstahl geistigen Eigentums der Musikgeschichte" – Bericht über illegale KI-Trainingsdaten

News. 3. September 2025 | 4,8 / 5,0

Geschrieben von:
Simon Ackers

Die ICMP (international music publishing trade organisation) hat einen Bericht veröffentlicht, wonach Google, Meta, Microsoft, X und weitere Millionen Daten an Songs und Lyrics illegal genutzt haben um ihre KIs zu trainieren.

Als den größten Diebstahl geistigen Eigentums in der Geschichte bezeichnet John Phelan, Leiter der ICMP, die Daten ihres neuesten Berichts. Die Organisation, zu der unter anderem Universal, Sony, Warner, BMG und weitere kleinere Label gehören, vertritt mehr als 90% der weltweit kommerziell veröffentlichten Musik und diese soll derzeit ganz besonders geschützt werden. Der Angriff auf die Musikbranche kommt laut ICMP von Tech-Giganten wie Google, Windows, Meta, X, Open AI oder Chinas DeepSeek.

"Millionen von Werken in ihren KI-Modellen"

Zynisch gesprochen mag der neue Bericht über die illegale Nutzung von lizenzierten geistigen Eigentum nicht überraschen, die Drastik, mit der die ICMP den Diebstahl beschreibt, schockiert dann aber doch. Von massiven illegalem Scraping (das Extrahieren von Daten aus dem Netz) ist in dem Bericht die Rede. Millionen über Millionen von Songs und Lyrics sind angeblich in die Trainingssätze der Sprachmodelle der Tech-Firmen gewandert. Nahezu jeder große Name in der Musik, von den Beatles über Beyonce bis zu The Weekend scheint davon betroffen zu sein, so die ICMP. Die Recherche der Branchenvertretung brachte Beweise hervor, wonach nahezu jede bekannte KI wie Googles Gemini, Microsofts CoPilot, OpenAIs Jukebox oder Midjourney auf illegalem Material basieren. Der Bericht führt recht genau auf, welche Daten eingeflossen sind, die von YouTube, Spotify und weiteren Streamingplattformen gezogen wurden. Ganz besonders schlimm soll laut ICMP Elon Musks Grok sein, die bereits häufiger auf sich aufmerksam machte – unter anderem als Hitlerfan und Holocaustleugner.

Die ICMP soll mit ihren Recherchen bereits an die verschiedenen Regierungen herangetreten sein, denn die Rechtsprechung bezüglich Künstlicher Intelligenz und dem Schutz geistigen Eigentums hinkt der Realität weit hinterher. Längst laufen die Rechtsstreitigkeiten bei denen ein Big Player gegen den anderen vorgeht. Disney gegen Midjourney, Universal und Warner gegen Suno und Udio, Scarlett Johansson gegen OpenAI, Getty Images gegen Stability AI und viele mehr. Doch egal wie diese Streitigkeiten ausgehen, der Schaden ist längst da, die Daten im System.

Die ICMP will deswegen noch härter auf die Lizenzierung von Trainingsdaten beharren. Dafür will man Druck auf die Politik ausüben und weitere Beweise sammeln. Teile des Berichts teilte die ICMP nach 18 Monaten Recherche erstmals mit Billboard.

Veröffentlicht in News und getaggt mit KI , Künstliche Intelligenz

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