Musik zum Wochenende: Courtesy, Loraine James und Roots In Heaven

Ein bekanntes Label geht mit neuem Namen in die nächste Phase und zwei Musikerinnen kündigten zeitgleich ihre LPs an, die den diesjährigen Sommer beenden werden. Unsere Musiktipps kommen dieses Wochenende von Roots In Heaven, Courtesy und Loraine James.

Roots In Heaven - Edge Of Non Compliance

Stroboscopic Artefacts heißt jetzt Other Facts. Das Berliner Label von Lucy scheint sich neu aufzustellen und taucht unter neuem Namen in eine neue Phase ein. Für das 'erste' Release ist Roots In Heaven verantwortlich, ein mysteriöses und anonymes Alias. 'Edge Of Non Compliance' greift den düsteren Noise- und Gothic-Charakter des bisherigen Labelkatalogs auf, fährt die Techno-Elemente aber weitestgehend auf ein Minimum zurück. Dazu schimmern hier durch den Noise immer wieder Melodien und harmonische Elemente, die der LP einen romantischen Schliff geben.

Courtesy - fra eufori

Es werden wieder Hits neu aufgelegt. Courtesy brachte schon im April ihre Version von L.S.Gs Hearts raus und machte den Trance-Kracher zum sphärischen Synthie-Werk. Das Konzept scheint nun auch für das neue Album 'fra eufori' zu gelten. Acht Tracks, bekannt aus Funk und Fernsehen, wurden von der Dänin geremixt und neu arrangiert. Darunter Hits von Madonna, Olives 'You're Not Alone' und der Dauerbrenner 'Infinity' von Guru Josh. Ob diese Nostalgie-Schleuder auch auf Albumlänge funktioniert, oder doch zum sogenannten Cringe mutiert, erfahren wir im September. Wir sind mal vorsichtig optimistisch.

Loraine James - Gentle Confrontation

Letztes Jahr veröffentlichte Loraine James mit 'Building Something Beautiful For Me' eines der stärksten Alben des Jahres. Dementsprechend gespannt sind wir, was uns knapp ein Jahr danach auf 'Gentle Confrontation' erwarten wird. Die US-Amerikanerin offenbart immer mehr von ihrer eigenen Persönlichkeit, die sowohl thematisch als auch im Sound in den Tracks verarbeitet wird. Das bewältigt sie nicht mit Pathos und Kitsch, sondern einer unglaublich Wärme und Ehrlichkeit. Einen solchen Personalstil findet man in der elektronischen Musik nur ganz selten.