Reportage: Die fabelhafte Welt der Twitch-DJs

Reportage: Die fabelhafte Welt der Twitch-DJs

Features. 28. März 2021 | / 5,0

Geschrieben von:
Christoph Benkeser

Auf der Streamingplattform Twitch kapern DJs eine Szene innerhalb der elektronischen Musik, die nicht bei #UnitedWeStream, im Boiler Room oder zum Cercle-Moment auf Gletschern auflegt, die keinen Weichzeichner über ihre durchgestylten Lockdown-Streamings legt, und die vor allem keinen Techno zockt. Zumindest nicht solchen, für den manche Menschen bis vor einem Jahr noch drei Stunden vor dem Berghain anstanden.

Gemeint ist eine Szene, die eigentlich keine ist und doch wie eine wirkt. Eine Szene, die sich gegen monochromes Existentialistenschwarz entscheidet und lieber den Partykeller ins Wohnzimmer verlagert. Nicht, um auf der ollen Plattensammlung von Papa rumzuscratchen, sondern um eine Lasershow abzufeuern, die der Mainstage am Tomorrowland locker Konkurrenz macht.

Wer sich auf der Streamingseite in die Kategorie „Musik“ verirrt, stößt nicht nur auf automatisierte Radio-Streams, die 24/7 auf ärgsten Dubstep-Bumms rumeiern, sondern auch auf DJs. Jede. Menge. DJs. Vor allem Männer im besten Alter zwischen Boulder-Bart und Porsche-Popsch browsen durch ihre Rekordbox. Manche schunkeln im Privatstadl zu deutschem Schlager, andere paddeln vor fünf Bildschirmen zur virtuellen Boots-Party auf Ibiza. Livestreams wie „HardSteil“, „Tech-House-Mega-Party“ oder „Ballern“ bieten – ja, genau! – Wo-sind-die-Hände-Uuaarrgh-Zisch-Bumm-Peng-Geballer für die Hyper-Hyper-Fraktion.

Twitch DJs in Aktion.

Das Wohnzimmer wird in diesen Streams zur Schaltzentrale, dekoriert als Kommerzdisse, in der man die prägenden Stunden seiner Jugend versoffen hat. Man hat den Geruch von ausgekotztem Cola-Rotz in der Nase. Laser schießen durch den Raum, Neonlichter glühen. Und der DJ vapt wie eine Lokomotive zur Zwischenkriegszeit, während in der Kommandozentrale alles zusammenläuft. In einer Booth, die aussieht, als wäre man versehentlich im Cockpit einer Boeing 747 gelandet, glitzern DJ-Controller wie Millennials auf E. Allein die grafische Aufmachung der Streaming-Overlays zerschießt jede Gameshow auf Pro7. Man klickt von einem Epilepsie-Wahnsinn in den nächsten, switcht von Aloha-Feelings mit Kaminfeuer-Vibes zur Mucke von Roland Kaiser zu Twitch-Gamern, die von drei bis sieben „richtig geeeeeilen“ Schranz für die Community rausbügeln.

Das ist die Welt der Twitch-DJs. Eine Welt, in der es flackert und knallt, als hätte man die TikTok-Suchtis auf Ritalin-Entzug gesetzt. Dabei herrscht auf den ersten Blick eher Boomer-Alarm. Endvierziger mit lichtem Haaransatz, die „seit 35 Jahren den geilsten Mega-Mix“ auf die „Party-Meute“ loslassen, tauschen Modelleisenbahn gegen Trance-Compilation. Seitdem die „Hot-House-Night“ beim Dorfwirt der Pandemie zum Opfer fiel, eiert man auf Twitch rum und lallt nach dem fünften Achterl ins Mikro: „Alles Gute Corinna! Schön, dass du wieder mal reingeschaut hast!“

Twitch ist ein Multiversum

Allerdings kugelt auf der Streamingplattform nicht nur die Altherrenmannschaft des Schellack-Platten-Vereins herum. Die DJ-Welt auf Twitch spaltet sich auf in ein Multiversum verschiedener Musikströmungen und unterschiedlicher LED-Kegel. Wer ins Berghain pilgert, bekommt das Bekannte. Wer auf Twitch beim Auflegen zusieht, erwartet das Unerwartete. Moving-Heads im Highspeed-Modus. Green-Screen-Tapeten, auf denen alles zwischen Anime, gerippten Stockphotos und Zoom-Backgrounds flimmert. Und eine Menge Gaming-Referenzen, die an der Aufmerksamkeitsspanne nagen wie Instastories bei der Arbeit.

Das Kapital auf Twitch ist Aufmerksamkeit. Natürlich. Wer auf der Titelseite landet, hat den Algorithmus verstanden. Es gilt aufzufallen, sich abzuheben, alles zu tun, außer andere nachzumachen. Das führt zu einem Wettbewerb aller gegen alle. Und es werden immer mehr. Die Pandemie hat zu einem Boom auf Twitch geführt. Allein im Januar 2021 haben Menschen weltweit über zwei Milliarden Stunden dabei zugesehen, wie andere zocken, labern oder mit dem Trecker das Feld umpflügen. Wer Twitch sagt, denkt Streaming. Sogar Oma Beimer hat schon davon gehört. Soll heißen: Das Ding ist im Mainstream angekommen, und viele klicken rein.

Eine, die es wissen muss, heißt Tanilu, kommt aus Frankfurt am Main und ist Teil des „Streamer-Couples“ Andulin TV. Während ihr Freund Andu in der Küche den Nachwuchs-Mälzer mimt, lädt sie zum Tunnel-Rave. Knapp 30.000 Leute folgen den beiden – am Herd oder hinter den Decks. „Ich habe angefangen auf Twitch aufzulegen, weil ich aus der Corona-Situation das beste machen wollte“, sagt Tanilu zu DJ LAB. Damals, im ersten Lockdown, stand sie gerade mal eine Woche als DJ vor der Kamera. „Ich dachte mir, wenn ich schon übe, kann ich doch andere Menschen daran teilhaben lassen.“

Die Liebe zur Musik

Mindestens dreimal pro Woche streamt Tanilu via Twitch. Vor allem am Wochenende, wenn es mit Dark Techno in den Feierabend geht. Auf „Mainstream-Gedöns“ lege sie keinen Wert. Von Internet-Fame möchte sie nichts wissen. „Mit Mainstream-Mucke oder Hardstyle könnte ich wahrscheinlich die Masse begeistern, aber das würde mir keinen Spaß machen.“ Schließlich sei sie als DJ auf Twitch mit dem Herzen bei der Sache. „Und Liebe steckt bekanntlich im Detail“, sagt Tanilu und meint damit die feinen Unterschiede, die ihre DJ-Sets von anderen abhebt. Unterschiede, die sie nicht nur auf Twitch, sondern auch in ihren Acrylbildern auslebt.

Ob sich ihre Malerei auf die Streams auswirkt oder die Streams auf ihre Malerei, kann man bei Tanilu nicht so richtig sagen. Dass ein leuchtender Zusammenhang besteht, schon. In jeder Ecke saugen Lichteffekte an der Aufmerksamkeit. Die Kamera zeigt sie aus der Boiler-Room-Position, gewohnt, frontal, von vorne. Im Hintergrund wabert eine Lavalampe, neonviolette Leuchtstoffröhren strahlen, im Kühlschrank glühen Dosen von Monster Energy. „This will be great“, haucht sie ins Mikro und dreht den Bass rein. Es ist Sonntagnachmittag. Tanilu legt Progressive House auf.

Wer Tanilu dabei zusieht, merkt: Ihr Blick wandert häufig neben die Kamera, zum Bildschirm. Sie begrüßt ihre Zuschauer*innen, lächelt: „Schön dich hier zu haben, meine Liebe“ oder „Hey, wie gehts, lange nicht gesehen!“ Was in jedem Club unmöglich wäre, ist hier Programm. Auf Twitch geht es nicht nur um den perfekten Übergang oder die Credibility als DJ, sondern um die Community. Wer streamt, kennt sein Publikum. Und das Publikum kennt die Person hinter den Decks. Man bespricht Kommentare, beantwortet Fragen, quatscht – manchmal einfach so, während des Breaks, im Loop.

„Die Kunst bei meinen DJ-Streams liegt darin, nicht zu viel und nicht zu wenig zu reden“, sagt Tanilu. Schließlich gehe es um die Musik. Aber nicht nur. Natürlich freue es sie, dass sie – trotz Kontaktbeschränkungen und Ausgangssperren – mit Menschen über ihre DJ-Sets in Interaktion treten kann. „Ich habe im Laufe der Zeit eine Bindung zu meiner Community aufgebaut und liebe das“ sagt sie, denn: „Wir Menschen sind halt soziale Wesen.“

Geld verdienen Tanilu und ihr Freund mit Streams übrigens auch. Wie viel, das will sie für sich behalten. Leben können sie davon aber nicht. „Noch nicht“, betont die Twitch-DJ und meint: „Wir schauen, wie sich das entwickelt.“ In der Bauchbinde des Streams läuft der Spendenfortschritt mit. 90 Euro des neuen DJ-Systems XDJ-XZ von Pioneer DJ sind an einem späten Sonntagnachmittag erreicht. Auf der Amazon-Wishlist findet man neben Makramee-Seilen und einem Flat-Eric-Kuscheltier auch den Link zu einer Palette Energy-Drinks. Um Kohle allein gehe es ihr aber nicht, eher darum, die „Liebe zur Musik“ und das „Feeling“ mit „der Welt“ zu teilen, so die Streamerin.

Es geht um die Kohle

Um ein anderes Feeling und ganz viel Kohle geht es bei ThomTree. Als DJ hat der Essener über 13 Jahre beim Internet-Radio TECHNO4EVER aufgelegt. Auf Twitch streamt er seit Januar 2020. „Ich dachte, ich probier mal was Neues“ sagt er zu DJ LAB. Angefangen habe er noch vor den anderen DJs auf Twitch und meint damit indirekt: vor Corona, vor dem Lockdown. „Ich war zur richtigen Zeit am richtigen Ort.“ Mittlerweile folgen ihm über 15.000 Leute auf der Streamingplattform.

Zwischen Hardstyle aus dem Kohlebunker und Hands-Up im Elektro-Kraftwerk schaufelt sich ThomTree mit den „geilsten Tracks zu euch nach Hause“ – zumindest verspricht er das in den Kanal-Infos. Wer in seine Streams klickt, steigt wie ein Kumpel in die Finsternis. „Mein Kanal baut viel auf das Thema Ruhrgebiet und Kohleschacht auf“, so ThomTree. Kohlewaggons rumpeln animiert über den Bildschirm. Im Hintergrund blinkt ein selbstgebautes Zechen-Modell aus Nanoleafs. „Meine Zuschauer können die Lichteffekte steuern“, sagt der DJ. Pumpen Herz-Emojis im Chat, leuchtet sein Schacht rot auf.

ThomTree legt bei Twitch auf.
ThomTree via Twitch

ThomTrees Stream ist, wie bei vielen Streamer*innen, individuell – oder wie der Essener DJ sagt: „einmalig“. Einfach eine Kamera aufs DJ-Pult zu richten und zwei, drei Stunden lang Musik zu zocken, reicht nicht. Zuseher*innen wollen eingebunden werden. Und selbst eingreifen. Die Community dankt es mit Anerkennung oder Spenden. „Ein netter Nebeneffekt“, wie der Essener sagt. Aber völlig freiwillig, wie er betont. Jede*r Streamer*in habe eine eigene Community, die ihn*sie feiere und unterstütze. „Den ein oder anderen Zuschauer kennt man natürlich mit der Zeit besser.“ Manchmal treffe man sich auch nach einem Stream auf dem Messaging-Dienst Discord, um sich zu unterhalten – „hier können auch richtige Freundschaften entstehen“, so ThomTree über seine Community. Gerade der Austausch mit den Zuschauer*innen mache das Streamen auf Twitch so besonders. „Das gab es damals beim Radio einfach nicht.“

Die Vorteile des Community-Effekts betonen fast alle DJs, die auf Twitch auflegen. Man bekomme mehr Feedback, könne sich besser austauschen und potenziell mit der ganzen Welt connecten – gerade jetzt, während der Corona-Sache, sei das wichtig. „Es ist ein kribbelndes Gefühl, wenn ich daran denke, dass die Leute sich die Zeit nehmen, von zu Hause aus mit mir zu tanzen“ sagt beispielsweise Bad Boombox über seine digitalen DJ-Sets. Obwohl er noch keinen großen Kanal auf Twitch hat, ist er in der Rave-Szene eine kleine Bekanntheit. Auf Instagram folgen seinem Techno-Trash über 40.000 Menschen. Er bespielt TikTok mit selbstreflexiven Szene-Memes. Und ballert Live-Sets auf YouTube, bei denen er am Green Screen die Grenzen zwischen Immersion und Illusion auslotet.

Ballern zwischen Retro-Clips und Klon-Armee

„Jeder, der darüber nachdenkt, auf YouTube oder Twitch aufzulegen, sollte sich die Zeit nehmen, das visuelle Element richtig hinzubekommen“, so Bad Boombox zu DJ LAB. Schließlich ersetzt kein Livestream die körperliche Erfahrung im Club. Wenn der Bass nicht in die Magengrube drückt, müssen Alternativen her. Ansonsten ist man schnell draußen. „Je mehr Feedback ich bekomme, desto klarer wird mir, wie sehr die Leute auf meine Visuals abfahren“, sagt Bad Boombox und meint: „Wenn wir schon nicht miteinander in einem Club interagieren können, brauchen wir andere Reize, um uns in diese Zone zu bringen.“ Die „Zone“, von der er spricht, setzt sich in seinen Streams aus „lächerlichen Retro-Clips“ zusammen. Der Producer-DJ bezieht aber auch sich selbst ein, „indem ich neben mir eine virtuelle Klon-Armee tanzen lasse, die sich über die Boiler-Room-artigen Sets lustig macht.“

Bad Boombox spielt dabei mit Bildern, die man kennt, wenn man Techno hört. Klingt paradox, ist aber so: Wenn er am Herd steht und die Moves von Carl Cox nachmacht; wenn er den Balkon von Ellen Allien inszeniert oder die Outfits von Raver*innen nachahmt, verspottet er immer auch die Techno-Tropen der Business-Liga. Ohne Cringe, dafür mit einem Augenzwinkern. Es ist eine Herangehensweise, die ehrlich rüberkommt, weil sie der Szene den Spiegel vorhält, ihre eigene Ernsthaftigkeit persifliert und als Meme ausspuckt. „Das hilft beiden Seiten“, sagt der DJ. „Ich steigere mein Engagement, die Leute finden die Videos lustig und haben einen Anreiz zum Mittanzen.“ Gleichzeitig werde er durch das Feedback inspiriert, beim nächsten mal noch verrückter aufzutreten.

Auch wenn Bad Boombox erst seit einem halben Jahr im Internet auflegt, schart er eine Fangemeinde um sich, die den Backstage-Bereich von Richie Hawtin wie ein Konzert von den Amigos wirken lässt. Junge Leute schätzen Konsequenz und Regelmäßigkeit, betont er. Manche unterstützen ihn immer wieder, spenden und kaufen seine Musik. „Das ist unvermeidbar, wenn man über längere Zeit etwas Spaßiges macht.“ Wer ihm auf Insta folgt, hat das Gefühl, ihn schon lange zu kennen. Man tanzt zu ihm, weil man mit ihm lachen kann. Von Anonymität im Techno-Keller hält Bad Boombox deshalb nichts. „Wir beweisen, dass Interaktion das Streaming-Erlebnis für die Leute besser macht. Es ist eine Win-Win-Situation.“

Streaming als performativer Akt

Dabei geht es nicht nur darum, was man im Streamt tut, sondern auch darum, wie man es tut. Streaming ist Performanz. Andere Leute einzubinden und sie anzusprechen, ohne sie zu adressieren, braucht Ausdauer und Ehrlichkeit. Es verlangt aber auch nach Entertainment-Fähigkeiten. Die Leute wollen unterhalten werden, ohne das Gefühl zu haben, unterhalten zu werden. Soll heißen: Verkrampftes liefern allein bringt nichts. Die Community will eingebunden werden.

Dass Interaktion auch mit über 220.000 Follower*innen möglich ist, beweist Sintica fast täglich. Die deutsche DJ streamt durchschnittlich fünf, manchmal sogar sechs oder sieben Stunden am Stück. Meistens sind 4.000 Leute live dabei. Zum Vergleich: In einer der größten Diskotheken der Welt, dem Amnesia auf Ibiza, schunkelten pre-pandemic maximal 5.000 zu EDM-Geballer im Laser-Wald. Musikalisch würde Sintica dort nicht auffallen. Happy Hardcore-Remixe von Spongebob und Hands-Up-Seemannslieder knallen bei ihr aus CJDs, an den Wänden blinken Nanoleafs, Sintica wirft die Hände hoch – der Chat dreht durch.

„Bevor ich vor vier Jahren auf Twitch wechselte, war ich im Internet-Radio und auf anderen Livestreaming-Plattformen unterwegs“, sagt Sintica. „Allerdings habe ich dort kaum Feedback von den Zuhörern bekommen.“ Das habe sich auf Twitch plötzlich geändert. Sintica bekam von Anfang an großen Zuspruch aus der Community und probiert deshalb immer wieder neue Sachen in ihren Shows aus. Egal ob zum Among-Us-Zocken, im Öffnen von Pokémon-Karten oder eben beim Auflegen – „ich möchte einfach, soweit ich kann, meinen Zuschauern etwas zurückgeben.“

Inzwischen habe sich in ihrer Community ein „richtig fester Kern“ entwickelt. Leute schalten nicht einfach bei Twitch rein, sondern für Sintica. Das hat einen Grund: Gute Laune, der heilige Gral des Streamings – ein Gradmesser für Erfolg. In Sinticas Studio gibt es keinen Green Screen, keine ausgeklügelten Effekte oder Deko, die man nicht auch bei anderen Streamer*innen finden würde. Was ihre Streams besonders macht, ist die gute Stimmung, die Power hinter den Decks, die Ehrlichkeit vor der Kamera. Das kommt an, weil es ansteckt wie ein Virus in einer Tiroler Après-Ski-Bar.

Viele würden sich bei ihr einfach ihre Portion gute Laune abholen, so Sintica. Dass ihr inzwischen fast eine Viertelmillion Menschen folgen, ändert nichts an ihrer Herangehensweise. Sie versuche alle im Stream zu begrüßen, auch wenn das nicht immer gehe. Trotzdem: „Ich bin unglaublich dankbar für die Unterstützung.“ Schließlich kann Sintica vom Streamen leben. Das spricht sie offen an, betont aber auch, dass Geld nicht alles sei. „Mir geht’s super, man soll sich keine Gedanken machen, ich bin glücklich“, so die Streamerin.

Man merkt: Twitch-DJs sind mehr als nur DJs. Sie sind Ansprechpartner*innen, Bezugspersonen, Projektionsflächen. Für viele Menschen tragen sie – gerade während der Pandemie – zu einer Struktur im Alltag bei, bieten Halt und eine Möglichkeit, sich auszutauschen. Sie sind das Gegenteil von Boiler-Room-DJs, die zwar zur Kamera auflegen, aber ihrem Publikum den Rücken zudrehen. Auf Twitch spricht man nicht nur zueinander, sondern miteinander.

Wer auf Twitch auflegt, weiß deshalb, mit wem man spricht. Man kennt die Community und identifiziert sich mit ihr. Es ist der Austausch untereinander, der Bezug zueinander und die Dankbarkeit füreinander, die auf der Streamingplattform den Unterschied ausmacht. Dabei ist es egal, wie man sich abhebt. Ob mit Techno, Hands-Up oder Visuals aus der Epilepsieforschung. Am Ende zählt nur Ehrlichkeit. Und gute Laune.

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