Soundcloud: 500% höhere Einnahmen durch "Fan-Powered Royalties"
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Soundcloud: 500% höhere Einnahmen durch "Fan-Powered Royalties"

News. 20. September 2021 | / 5,0

Geschrieben von:
Redaktion

Am 1. April wurde ein neues Vergütungssystem für Artists auf Soundcloud eingeführt. Von dem "user centric"-Modell sollen vor allem kleinere Künstler:innen profitieren. Erste Ergebnisse wurden jetzt veröffentlicht. 

Früher wurden sämtliche Einnahmen durch Streaming auf Soundcloud in einen großen Topf geworfen und dann nach Anteil an Streams ausgeschüttet. Davon haben vor allem die ganz großen Stars profitiert. Durch das neue System will sich die Streaming-Plattform an das individuelle Hörverhalten der Nutzer:innen richten. Wenn man ein großer Fan einer Indie-Band ist und die Lieder rauf- und runterspielt, profitiert die Indie-Band überproportional von den Streams. Das Auszahlungssystem richtet sich außerdem nur an Künstler:innen die bei keinem Major- oder Independent-Label unter Vertrag stehen. Das sind laut Soundcloud derzeit rund 100.000 Musiker:innen. Die Erklärung von Soundcloud zu dem Modell gibt es HIER.

Laut einem Bericht auf Pitchfork wurde ein im Juni erschienener Song analysiert. Demnach hat das Lied 'SOS' von 'Portishead' durch das neue Modell stark profitiert: Es wurden 500% mehr ausbezahlt als unter dem vorherigen Modell.

Soundcloud allein auf weiter Flur

In einem Statement von Soundcloud sieht man in der Portishead-Statistik eine "starke Bestätigung für das Design des Modells". Allerdings wird die "vollständige Zusammenstellung der marktbezogenen Auszahlungsdaten" erst in den kommenden Monaten erwartet. Auch wenn die ersten Daten positiv stimmen, sind für die Bestätigung über die Funktionalität des Systems mehr Daten notwendig.

Andere Streaming-Anbieter scheuen sich noch vor der Implementierung einer "nutzerzentrierten Distribution". Laut dem ehemaligen Chefökonomen von Spotify, Will Page, führt  so ein System "aufgrund der zunehmenden Komplexität zu erhöhten Verwaltungs- und Betriebskosten". Laut einem Bericht der britischen Regierung liegen die Kosten allerdings "wahrscheinlich unter den derzeitigen Verarbeitungsgrenzen moderner Computersysteme". Positive Ergebnisse aus dem zukünftigen Soundcloud-Bericht könnten da einen Anstoß zur Einführung geben.

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