Spotify: KI-Song verstorbener Künstler veröffentlicht

Spotify: KI-Song verstorbener Künstler veröffentlicht

News. 23. Juli 2025 | / 5,0

Geschrieben von:
Simon Ackers

Auf Spotify wurden zuletzt Songs von bereits verstorbenen Künstlern hochgeladen. Bei den Uploads handelte es sich um nicht freigegebene Lieder die mit KI erstellt wurden. Der Vorfall facht eine weitere Debatte um den Umgang der Streamingplattform mit KI generierten Songs an.

Der Countrymusiker Blaze Foyle wurde 1989 im Zuge eines Streites erschossen. Dementsprechend verwundert war man nun, als auf dessen Spotify-Profil ein neuer Song hochgeladen wurde. Dabei handelte es sich nämlich nicht um eine posthum veröffentlichte Aufnahme, sondern um einen Track, der dessen Nachlassverwaltern völlig unbekannt war. "Together" tauchte mit samt diletantischem KI-generiertem Cover auf der Artist-Page auf und klang zwar nach Country, aber war weit entfernt von Foleys Musik.

Der Song wurde Syntax Records zugeschrieben, Nachlassverwalter ist aber Lost Records, dessen Leiter Craig McDonald besorgt über den Vorfall ist. Oberflächlich betrachtet, kann man diesen Fehler vielleicht als kleinen Fauxpas abstempeln. Für Labels und Rechteinhaber bedeuten solche falschen Zuordnungen allerdings viel Arbeit und darüber hinaus auch ein Schaden für den Artist selbst. Zudem offenbart es eine Lücke und auch einen Unwillen Spotifys KI-Musik angemessen zu behandeln. Neben dem Foley-Song tauchte parallel auch ein weiteres Syntax Error zugeschriebenes Lied auf dem Profil des ebenfalls verstorbenen Countr-Sängers Guy Clark.

Einmal in dem System drin, wird es schwierig, diesen AI-Slop wieder rauszubekommen. Zumal es in diesem Fall auch um die Verteilung von Geldern geht. Craig McDonald kritisierte Spotify deutlich: "Es überrascht mich, dass sie für solche Fälle keine Sicherheitsschranke drin haben, es ist allein Spotifys Schuld", so der Labelbetreiber gegenüber 404media. Die Plattform wurde zuletzt bereits kritisiert, weil sie einen laschen Umgang mit KI-Musik pflegt. Die Band The Velvet Sundown sorgte zuletzt für Aufregung und generierte Millionen von Plays. Dabei handelt es sich um eine vollständig KI generierte Band. Zahlreiche Stimmen aus der Branche sprachen sich für einen anderen Umgang mit solchen Uploads aus. Von einer Kennzeichnung bis hin zu kompletter Sperrung solcher Inhalte werden mehrere Möglichkeiten diskutiert.

Die Sorge besteht und wächst, dass Rechtsprechungen im Umgang mit KI zu spät kommen und Kreative und deren geistiges Eigentum zu wenig geschützt werden. Bereits jetzt wurden und werden weiterhin große Mengen an unlizenzierten Datenmengen in die KIs großer Tech-Unternehmen eingespeist. Dass damit dann, wie im Falle von The Velvet Sundown, richtig Geld verdient werden kann ich gleich ein doppelter Schlag für Kunstschaffende, denen kein rechtlicher Hebel dagegen gegeben wird. Der Anstieg von KI-Musik ist dabei nur ein weiterer Schauplatz im Kampf von Musiker:innen den sie gegen große Streamingplattformen führen. 

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