Test: Gemini GMX - Standalone-Player und Controller
Gemini GMX - Standalone-Player und Controller

Test: Gemini GMX - Standalone-Player und Controller

Archiv. 2. August 2015 | / 5,0

Geschrieben von:
admin

Gemini bietet eine breite Palette an DJ-Produkten an. Mit dem GMX möchte der Hersteller speziell mobile DJs und Einsteiger ansprechen, die ein flexibel nutzbares Gerät suchen. Ob dieses Unterfangen gelungen ist, habe ich für euch getestet.

Gemini GMX - Standalone-Player und Controller
Gemini GMX - Standalone-Player und Controller

Der Gemini GMX ist für unterschiedliche digitale DJ-Einsätze vorbereitet und kann im Alleingang, aber auch als Controller für eine DJ-Software genutzt werden. Ob das überzeugend gelöst wurde, erfahrt ihr nachfolgend.

 

Ausstattung

Der Gemini GMX verfügt über zwei Decks und einen zweikanaligen Mixerbereich. Sein Gehäuse ist aus Kunststoff und hat eine Breite von 52 cm und eine Tiefe von 27 cm. Mit einem Kampfgewicht von weniger als 4 Kilogramm, könnt ihr das Gerät recht unkompliziert mit auf Tour nehmen und aufstellen. Die Decks sind mit illuminierten Tasten für die Basisteuerungen ausgestattet und weiteren Bedienelementen zur Kontrolle kreativer Funktionen. Pro Deck gibt es ein berührungsempfindliches Jog-Wheel, das in etwa die Größe einer CD hat.

Gemini GMX - berührungsempfindliche Jogwheels
Gemini GMX - berührungsempfindliche Jogwheels

Zudem sind in jedem Deck 8 gummierte Pads verbaut, mit denen ihr Cue-Punkte und Loops steuern könnt. Zwei Displays dienen zur Einblendung von songspezifischen Informationen und unterstützen die Trackauswahl.

 

Gemini GMX - Display
Gemini GMX - Display

In der Mixersektion gibt es Dreiband-EQs, Kanalfader, Dualmodefilter und einen Crossfader. Die Lautstärkepegel lassen sich optisch mit einer siebenstufigen LED-Kette überwachen und mit Reglern für das Master-, Cue- und Kopfhörersignal separat steuern.

Gemini GMX - Mixerbereich
Gemini GMX - Mixerbereich

Im Inneren des Geräts ist eine 24-Bit-Soundkarte verbaut, die ihr im Controllermodus gemeinsam mit den MIDI-Steuerungsfunktionen nutzen könnt. Auf der Rückseite gibt es XLR- und Cinch-Buchsen zur Ausgabe des Masterausgangssignals und ein Cinch-Pärchen für den Booth-Ausgang.

Gemini GMX - Ausgänge
Gemini GMX - Ausgänge

Die Vorderseite bietet eine Mikrofonbuchse inklusive Lautstärkeregelung und zwei verschieden große Kopfhörerbuchsen.

Gemini GMX - Vorderseite
Gemini GMX - Vorderseite

Standalone-Einsatz

Der Gemini GMX lässt sich im Alleingang nutzen und ist dazu mit zwei USB-Ports ausgestattet, die ihr gleichzeitig mit Datenträgern bestücken könnt. Ich habe für meinen Test verschiedene Sticks und Festplatten ausprobiert, die alle problemlos nutzbar waren.

Gemini GMX - Festplatten und USB-Sticks lassen sich nutzen
Gemini GMX - Festplatten und USB-Sticks lassen sich nutzen

Es ist allerdings ratsam, die Datenträger mit einer Ordnerstruktur zu versehen, da der Player leider keine Playlisten unterstützt. Ein Bedienkomfort, wie ihn beispielsweise der Pioneer XDJ-RX bietet, ist somit nicht zu erwarten, allerdings entfällt beim GMX damit die Vorarbeit mit der Software Rekordbox. Zum Auffinden von Songs gibt es aber immerhin eine Suchfunktion, die einen Datenträger nach Treffern scannt. Die Songgeschwindigkeiten kann der GMX aus den MP3-Dateien auslesen, selbst ermitteln oder durch rhythmisches Klopfen berechnen. Die korrekten Tempoinformationen sind vor allem für Einsteiger sehr wichtig, da der Player keine automatische Sync-Funktion besitzt und hier klassische DJ-Fertigkeiten gefordert sind. Etwas Übung benötigt man auch bei der Nutzung der Cue- und Loop-Funktionen, weil es keine Hilfestellung in Form von Quantisierungs- und Snap-Funktionen gibt.

Gemini GMX - Pads zum Triggern von Hotcue-Punkten
Gemini GMX - Pads zum Triggern von Hotcue-Punkten

Die Jog-Wheels können für Pitch-Bends, zur Navigation innerhalb eines Songs und zum Scratchen genutzt werden. Wie bei vielen Einsteigergeräten überzeugt die Scratch-Funktion des GMX nicht wirklich und auch der Crossfader bietet keine Anpassungsmöglichkeiten. Besonders tragische finde ich diese Einschränkungen allerdings nicht, da weder mobile DJs noch Einsteiger auf dieses Ausstattungsmerkmal großen Wert legen werden. Etwas bedauerlich ist allerdings, dass man keine Zuspieler zur Setup-Erweiterung anschließen kann.

 

Controller-Einsatz

Für die ersten Schritte ins controllerbasierte DJing wird der GMX mit einer Virtual-DJ-LE-Lizenz ausgeliefert. Die Software kann direkt nach dem Starten mit dem GMX ferngesteuert werden, wenn ihr den MIDI-Modus für das Gerät einschaltet.

Gemini GMX - der Controller wird mit Virtual DJ LE ausgeliefert
Gemini GMX - der Controller wird mit Virtual DJ LE ausgeliefert

Die vom Hersteller gewählten Steuerungen sind gut gewählt und entsprechen den Belegungen im Standalone-Modus. Die Songs lassen sich in die virtuellen Decks der Software laden und auf Wunsch automatisch synchronisieren. Anfänger können dadurch einfach in das Thema DJing einsteigen. Die Displays sind im Controller-Betrieb auch aktiv und zeigen Infos wie die Restspielzeit und den aktuellen BPM-Wert an. Was mir nicht ganz so gut gefallen hat, ist die fehlende Belegung für die Effektsteuerungen. Hier seid ihr als Anwender selbst gefordert und müsst die entsprechenden Befehlskontrollen eigenhändig programmieren. Im Gegensatz zu anderen Contoller&Software-Bundles ist das hier allerdings auch möglich. Da der GMX als gewöhnlicher MIDI-Controller ausgeführt wurde, könnt ihr ihn auch mit anderen Programmen kombinieren. In meinem Praxistest funktionierte das problemlos mit Traktor auf meinem Mac und der App DJ Player auf einem iPad.

Gemini GMX - eine Kombination mit einem iPad ist möglich
Gemini GMX - eine Kombination mit einem iPad ist möglich

 

In beiden Fällen lassen sich auch die Beleuchtungen der Bedienelemente des Controllers für Statusmeldungen nutzen. Die Soundkarte bietet zwei getrennte Stereoausgangswege, wodurch sich das Hauptausgangs- und Kopfhörersignal separat ausgeben lässt. Wichtig ist noch zu wissen, dass der GMX keinen Standalone-/Controller-Mischbetrieb bietet. Ein deutlich hörbares Knacksen beim Umschalten zwischen beiden Modi verhindert zudem einen problemlosen Wechsel im laufenden Betrieb.

 

Fazit

Der Gemini GMX ist flexibel nutzbares Gerät, das sich an Einsteiger und mobile DJs richtet, die in einem privaten Umfeld auflegen möchten. Er kann sowohl im Alleingang, als auch im Controller-Betrieb genutzt werden und ist dazu recht gut ausgestattet. Der vom Hersteller aufgerufenen Preis signalisiert, dass man keine high-end Qualität erwarten sollte, weder beim Bedienkomfort, noch beim Klang. Anwender, die das nicht benötigen, finden mit dem GMX ein kompaktes Auflegewerkzeug für kleinere Parties und Bars.

Hersteller: Gemini

Preis: 399 Euro

Hier geht es zum Test von AMAZONA.DE

[P_REVIEW post_id=15032 visual='full']

 

Alternativen

 

Numark Mixdeck Express

625.- Euro

 

Pioneer XDJ-R1

999.- Euro

 

Stanton SCS-4DJ

359.- Euro

Veröffentlicht in Archiv und getaggt mit Gemini , GMX

Deine
Meinung:
Test: Gemini GMX - Standalone-Player und Controller

Wie findest Du den Artikel?

ø: