Test: Teenage Engineering PO-133 Street Fighter

Test: Teenage Engineering PO-133 Street Fighter

Tests. 11. Februar 2021 | / 5,0

Geschrieben von:
Jan Jankowski

Mit der Limited Edition des beliebten PO-33 K.O!, dem neuen PO-133 Street Fighter, stellt der schwedische Hersteller ein weiteres Groove Tool im Hosentaschen-Format vor. Wie und ob sich das Konzept rund um das Retro-Game mit dem kultigen „Taschenrechner-Synth“ verträgt, checken wir für euch im Kurztest.

Optik

Wie von der Pocket-Operator Serie gewohnt, ist das gehäuselose Design des kompakten Groove Tools eher als “reduziert“ einzuordnen. Zwar fühlen sich der Druckpunkt der Taster sowie der Widerstand der beiden Drehregler wertiger an als der erste Eindruck vermuten lässt, dennoch ist ein passgenaues Case, wie es von Teenage Engineering in verschiedenen Farben angeboten wird, durchaus zu empfehlen, sollte man häufiger mit dem Pocket Operator auf Tour sein.

Links- und rechtsseitig auf Höhe des Displays finden sich jeweils ein Line-Input sowie ein Line-Out im 3,5mm-Miniklinken-Format. Über die In-/Outputs lassen sich zudem andere Modelle der PO-Serie sowie diverse andere Groove Tools wie z. B. der hauseigene OP-Z oder Modelle der Korg Volca Serie per Tempo Sync in Reihe schalten. Der eingebaute Lautsprecher klingt zwar eher zweckmäßig, passt aber hervorragend zur LoFi- und 8-Bit-Ästhetik des PO-133.

Praxis

Besitzer eines PO-33 K.O! sollten sich mit dem PO-133 Street Fighter schnell zurechtfinden, denn der neue Pocket Operator ist im Kern, wie der Name schon vermuten lässt, identisch zum Grundmodell des Samplers. So lassen sich mit insgesamt 16 samplebasierten Sounds, unterteilt in acht Melodic- und acht Drum-Sounds, Pattern mit maximal 16 Steps kreieren. Die daraus resultierenden Pattern können anschließend mit wenigen Handgriffen zu einem mit bis zu 128 Pattern langen Song organisiert werden.

Vorinstallierte und/oder via eingebautem Mikrofon oder Line-Input aufgenommenen Sounds der Drum- und Melodic-Instrumente lassen sich recht intuitiv entweder in den Sequencer programmieren oder mit gehaltener “write“-Taste gleich in Echtzeit einspielen und loopen. Auch die performanceorientierten Punch-FX und Änderungen der Parameter einzelner Sounds lassen sich in Echtzeit recorden bzw. automatisieren, laden zu kreativen Spielereien ein und fügen sich gut in die Arbeitsweise des Sequencers. Komplexere Vorgänge wie z. B. das Kopieren einzelner Pattern und Sounds oder Slicen von Samples, sind jedoch oft nur mit fummeligen, teils verwirrenden Shift- und Doppelbelegungen zu bewältigen und unterbrechen den sonst sehr intuitiven, logischen Workflow des PO-133.

Die gut ausgewählten Sounds des Videospiel-Klassikers (natürlich dürfen hier das ikonische “Haidouken!“ sowie viele der originalen 8-Bit Punch- und Kick-Sounds nicht fehlen) passen hervorragend zum verspielten LoFi-Konzept der kleinen Westentaschen-Synthesizer und dürften nicht nur bei Gaming-Fans ein nostalgisches Schmunzeln hinterlassen.

Fazit

Hat man sich erst ein wenig mit dem PO-133 Street Fighter befasst, ist es schwer, diesen wieder aus der Hand zu legen. Der Workflow ist, bis auf die teils umständlichen Shift- und Doppelbelegungen, sehr intuitiv und die spannenden Punch-In-FX sowie die Sampler-Funktion laden zum Experimentieren ein. Sollte man sich von der Gaming-Thematik der limitierten PO-Edition nicht angesprochen fühlen, lohnt sich ein Blick auf den üblichen, etwas günstigeren PO-33 K.O!. Ein passendes Case ist aufgrund des fragilen, puristischen Designs bei häufiger Nutzung unterwegs auf jeden Fall zu empfehlen.

Pro

Intuitiver Step-Sequencer
LoFi-Charme
Parameter-Locks & Effekte
Originale Samples des Arcade-Klassikers
Sync-Funktionen mit anderen Groove-Tools

Kontra

Fragile Verarbeitung
Viele, teils nervige Shift- & Doppelbelegungen

Preis:

85,00 EUR

Weitere Informationen gibt es auf der Website von Teenage Engineering.

Veröffentlicht in Tests und getaggt mit PO-133 , Street Fighter , Synthesizer , Teenage Engineering , Test

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