Dass Tracks alle unterschiedlich laut gemastert sind, ist für DJs nach wie vor der Alltag. waveAlign will mit ihrem Analyse-Tool dafür sorgen, dass man nicht mehr ständig zum Gain-Regler greifen muss.
Die berühmte Backstein-Wellenform kennen die meisten. Der Track wurde komplett bis zum Anschlag gemastert, um möglichst laut und vermeintlich "druckvoll" zu sein. In den 2000ern wurde dieser Loudness War ordentlich befeuert und man stach sich im immer lauter Mastern gegenseitig aus. Der Grund dafür war, dass Menschen lautere Musik meist als besser empfinden, obwohl das exzessive Komprimieren für immer mehr Lautstärke eigentlich das Gegenteil erzeugt. Tracks verlieren an Dynamik, klingen bei extremer Komprimierung verzerrt und führen schneller zur Ermüdung.
Deswegen wurde der Loudness War vielerorts zurückgefahren. Anlagen in Clubs wurden besser und leiser und vor allem durch Musikstreaming wurde dieser Loudness War weitestgehend beendet. Dort werden nämlich alle Tracks nach einem bestimmten Wert normalisiert, was das exzessive Pushen der Lautstärke überflüssig macht.
Wer selber auflegt weiß allerdings: das gilt nicht für Tracks aus der eigenen Musikbibliothek. Der Griff zum Gain-Regler erfolgt regelmäßig und bei jedem Übergang kommt der prüfende Blick auf den Pegel. Die Tracks stammen von Downloads, Promos, eigenen Vinyl-Rips etc. und sind alle unterschiedlich gemastert. Hier gibt es tatsächlich noch den Geltungskampf der mit Lautstärke ausgetragen wird, denn schließlich wollen Musiker:innen, dass ihre Tracks in den Sets herausstechen.

Das Tool waveAlign will das ändern und ähnlich wie bei Streaming-Plattformen oder beim Rundfunk die Lautstärke aller Tracks normalisieren. In waveAlign lassen sich sämtliche Tracks der eigenen Bibliothek, ob auf der Festplatte oder einem bereits bespielten USB-Stick, einspeisen, die dann unter Erhalt aller Metadaten wie Cue-Punkte, Loops oder Tags normalisiert und auf einen gleichen Lautstärkepegel gebracht werden. Dabei werden aber nicht einfach nur die Peaks runtergedrückt, wodurch ein Track viel an Charakter und Kraft verlieren kann, sondern nach dem gängigen BS 1770 LUFS-Standard normalisiert wird. Durch dieses Verfahren wird der beabsichtigte Klang des Tracks gewahrt.
Das klingt erstmal nach einem richtig guten Tool, das den ein oder anderen Griff zum Gain-Regler erspart und die Konzentration beim Auflegen auf andere Sachen zulässt. Zunächst lädt waveAlign alle interessierten DJs ein, an dem kommenden Beta-Test teilzunehmen. Mit dem Feedback will man dann weiteren Feinschliff vornehmen. Bei Interesse könnt ihr euch hier vorab für die Beta eintragen.

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