Mit neuen Reformen will die Regierung von Großbritannien das Nachtleben besser unterstützen und wieder mehr Leben in die Innenstädte bringen. Das könnte auch dem Clubsterben entgegenwirken.
Die Regierung Großbritanniens hat ein Gesetzesvorhaben vorgestellt, mit dem sie das Nachtleben mehr unterstützen möchte. Die geplanten Maßnahmen sind Teil der Strategie, kleinen Unternehmen unter die Arme zu greifen und damit die Stadtzentren wiederzubeleben. Profitieren sollen Bars, Clubs und Cafés, die dann schneller und einfacher in ungenutzte Lokale ziehen können.
Neuerungen gibt es auch beim Lärmschutz: Die Aufgabe, rechtzeitig für genügenden Lärmschutz zu sorgen, liegt künftig bei den Unternehmen, die in der Nähe von Nachtbetrieben bauen – anstatt bei den Clubs und Bars, die oft nachträglich schwierige Lärmschutzmaßnahmen in ihren Gebäuden umsetzen müssen. Davon sollen vor allem alteingesessene Venues profitieren, wie zum Beispiel das Night & Day Café aus Manchester, das seit langem mit Lärmklagen von einer Einzelperson aus der Nachbarschaft zu kämpfen hat.
Ein weiterer Punkt der Reformen ist das Nachtleben im öffentlichen Raum. In sogenannten "hospitality zones" soll es künftig unkompliziert möglich sein, Straßenpartys zu veranstalten oder Outdoor-Gastronomie zu eröffnen. In diesen Bereichen sollen die Nachtbetriebe auch länger geöffnet bleiben dürfen als bisher. Wirtschaftsminister Jonathan Reynolds kommentiert:
"This Government has a plan to replace shuttered up shops with vibrant places to socialise turning them into thriving cafés or busy bars, which supports local jobs and gives people a place to get together and catch up over a beer or a coffee. From faster café openings to easier alfresco dining, our Plan for Change will put the buzz back into our town centres and money back into the pockets of local entrepreneurs, because when small businesses thrive, communities come alive.”
Clubsterben auch in Großbritannien
Diese Unterstützung wird in der britischen Clubszene dringend benötigt: Wie auch in Deutschland hat die dortige Szene in den letzten Jahren stark mit dem Clubsterben zu kämpfen. Das liegt vor allem an gestiegenen Kosten und Lärmklagen. Eine aktuelle Studie schätzt, dass in London 57% aller Nachtbetriebe bis 2030 schließen werden müssen, wenn keine Veränderung eintritt.

0 Kommentare zu "Großbritannien will Clubs und Bars besser unterstützen"