CDJ-3000 Firmware zurückgezogen: DJs berichten von "leeren" Playlists bei Gigs

Ein unerwarteter Firmware-Fehler sorgt derzeit für Unruhe in der DJ-Szene. Nachdem berichtet wurde, dass bei Live-Gigs Playlists "verschwunden" sind, zieht AlphaTheta das jüngste CDJ-3000-Update zurück und empfiehlt ein Downgrade.

Nur rund zwei Wochen nach der Veröffentlichung hat AlphaTheta die Firmware-Version 3.30 für den Pioneer DJ CDJ-3000 am 04. November zurückgezogen. Der Grund: Zahlreiche Profi-DJs berichteten, dass sie bei Gigs plötzlich vor "leeren” Playlists standen, nachdem sie ihre USB-Sticks angeschlossen hatten. Zu den Betroffenen zählten unter anderem BBC-Radio-1-Host Jaguar, VTSS, Samurai Breaks, Tiffany Calver, What So Not und Of The Trees. Zwar waren alle Musikdateien weiterhin vorhanden, jedoch zeigten die Geräte keine Playlist-Struktur an – ein Worst-Case-Szenario für Touring-DJs. Jaguar schilderte ihren Gig im Londoner Drumsheds als "absolute Katastrophe" und konnte ihr Set nur mithilfe eines älteren Backup-USB-Sticks retten.

CDJ-3000 Firmware zurückgezogen

Ursache ist kein Datenverlust, sondern ein Lesefehler: Mit der Firmware 3.30 führt AlphaTheta die Unterstützung für OneLibrary ein, ein neues, einheitliches Datenformat auf Basis der Rekordbox-Funktion "Device Library Plus”. Einige DJs nutzen jedoch noch Rekordbox 5 oder frühe Versionen von Rekordbox 6. Diese schreiben nur die ältere Device-Library-Struktur. Befindet sich auf dem Stick gleichzeitig eine leere oder veraltete Device-Library-Plus-Datenbank, priorisiert der CDJ-3000 diese und ignoriert die ältere Datenbank vollständig, anstatt wie vorgesehen darauf zurückzufallen. Das Ergebnis sind scheinbar leere Playlists, obwohl die Daten vorhanden sind.

AlphaTheta empfiehlt ein temporäres Downgrade auf die Firmware-Version 3.20 Diese findet ihr auf der Website des Herstellers. AlphaTheta untersucht das Problem. Gleichzeitig zeigt dieser Vorfall die Risiken veralteter Workflows bei professionellen Setups: Rekordbox in der Version 6.8.2 oder höher pflegt automatisch beide Datenbanken und gewährleistet so die Kompatibilität mit älteren sowie aktuellen CDJ-Modellen – einschließlich des neuen CDJ-3000X, der nur Device Library Plus unterstützt.