Waldorf Protein: Der Start einer neuer Mini-Reihe?
Quelle: Waldorf

Waldorf Protein: Der Start einer neuer Mini-Reihe?

News. 28. November 2025 | 4,0 / 5,0

Geschrieben von:
Simon Ackers

Die Synthesizer-Hersteller aus Remagen überrascht mit einem ganz neuen Format. Mit dem Waldorf Protein gibt es den Wavetable-Sound jetzt im kleinen und portablen Format. Der Beginn einer Reihe, wie wir sie von Behringer, Roland und Korg kennen?

Autos werden immer größer, sagt man ja – bei den Synthesizern scheint es umgekehrt zu sein. Seit die Volcas von Korg auf dem Markt sind, haben sich alle Synthie-Hersteller ein ähnliches Format ausgedacht und vertreiben jetzt Mini-Kisten. Auch bei Waldorf scheint es jetzt so weit zu sein, denn die Veröffentlichung des neuen Protein wird mit den Worten "der Beginn einer kommenden Produktlinie" begleitet.

Aber erstmal zum Protein selbst. Waldorf macht hier das, was sie am besten können: Polyphone Wavetable-Synthese mit acht Stimmen. Der Protein basiert dabei auf dem jüngst als Plugin wiederbelebten Microwave und kombiniert das ganze mit Features aus dem Iridium. Das heißt konkret, dass der Protein, wie es sich für kleine Mini-Synthesizer gehört, direkt mit einem Step-Sequencer, Arpeggiator und Chord- und Scale-Mode kommt.

Waldorf Protein: Kleines Format mit komplexen Klängen

Obwohl es sich um einen Mini-Synth handelt, ist die Klangstruktur des Protein aber recht komplex. Die acht Stimmen können auf vier verschiedene Layer verteilt werden und jeder Layer verfügt über eine Modulationsmatrix mit acht Plätzen. Für jede Stimme stehen zwei Wavetable-Oszillatoren zur Verfügung und für die Modulation gibt es drei Hüllkurvengeneratoren und zwei LFOs. Dazu kommen eine Reihe an Effekten, die wir vom Iridium kennen, Glide-, Detune- und Semitone-Funktionen und ein Filter. Außerdem unterstützt der Protein Polyphonic Aftertouch und man hat einen "Flavour"-Knob eingebaut, der kleine Ungenauigkeiten und Fragmente hinzu mischt. Für den direkten Einstieg in den Protein stehen 150 Presets von Werk an bereit und es gibt Platz für 250 weitere Presets. Spannend klingt die Funktion, dass man im Bruchteil einer Sekunde neue Presets auf die einzelnen Layer laden kann.

Die Oberfläche ist sehr reduziert und sieht, gemessen an anderen Mini-Synthesizern, recht wertig aus. Die Knobs scheinen eine gute Größe zu haben und die Frontplatte ist zumindest nicht aus Plastik. Sorgen macht natürlich der winzige Bildschirm für die Parameter und Funktionen, der auf jeden Fall gute Augen verlangt.

Die Anschlüsse wurden auf das Nötigste beschränkt. MIDI gibt es leider als Mini-Klinke

Der Waldorf Protein könnte der Start einer richtig guten Reihe sein, die den Waldorf-Sound im kleinen Format und halbwegs günstig in die Studios bringt. Halbwegs, denn im Gegensatz zu bekannten Exemplaren von Korg oder Behringer sind wir mit 359,- Euro nach wie vor recht teuer unterwegs. Dafür dürfte es klanglich aber auch mehr geben. Weitere Informationen findet ihr hier.

Veröffentlicht in News und getaggt mit Protein , waldorf , Wavetable Synthesizer

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