Vor ein paar Monaten stellte AKAI die Produktion ihrer MPC ein und direkt gab es Gerüchte um einen Nachfolger. Diese bewahrheiten sich jetzt, denn die MPC Live III wurde offiziell vorgestellt.
Die MPC ist vermutlich das große Ding aus dem Portfolio von AKAI. Seit den ersten Tagen des damals grauen Kastens, prägt das Instrument die Musik und ist Symbol des Hip-Hops. AKAI (die seitdem mehrfach verkauft und umstrukturiert wurden) ist sich dessen bewusst und bringt deswegen regelmäßig neue MPCs in verschiedensten Ausführungen raus. Eine der Hauptprodukte ist die Live-Reihe, die jetzt in die dritte Runde geht. Und dieses Upgrade hat es in sich.
MPC Live III: Vierfache Prozessorleistung und expressive Pads
Bei der MPC Live III hat sich so viel getan, dass wir uns auf das Wesentlichste beschränken müssen. Der neue Prozessor wurde um die vierfache Leistung verbessert und es gibt nun 8 GB RAM statt der 2 GB vom Vormodell. Eine gute Nachricht, denn einer großen Kritikpunkte war die fehlende Verbesserung des Prozessors von der Live I zur II. Beispielsweise lassen sich dadurch jetzt 32 VSTs oder Plugins nutzen. Es gibt 16 statt 8 Audio Channel, ein neuen Time-Stretch-Algorithmus und ein Stem-Separation-Feature direkt im Gerät. Der interne Speicher ist ebenfalls von 16 auf 128 GB angewachsen. Ein Nice-to-have, wer viel Speicher brauchte, hat in der Live II allerdings eh eine separate SSD-Platte eingebaut.
Das allein wird bei MPC-Fans schon für Freude und einen besseren Workflow sorgen. Darüber hinaus bietet die Live III jetzt auch einen XLR/TRS Kombi-Anschluss für den Audio-In. Das ist flexibler als der alte Line-In und durch die Mic-Preamps lassen sich jetzt auch Quellen wie Mikrofone oder Gitarren einspeisen. Außerdem wurde ein neues Kondensatormikrofon eingebaut, um Samples direkt aufzunehmen. Ansonsten bleibt es bei den Anschlüssen bis auf den neuen USB-C (unter anderem für 24 USB Audio Channel!) und den fehlenden Anschluss für ein LAN-Kabel gleich.

Auf der Oberfläche finden wir aber ein weiteres Highlight – die neuen MPCe expressive Pads. Am klassischen Layout hat sich nichts geändert, die Pads selbst können aber jetzt viel mehr. Bei melodischen oder harmonischen Samples können Automationen direkt auf dem Pad gespielt werden, da diese nun über eine X/Y-Achse und Druckempfindlichkeit verfügen. Ein Wischen und drücken mit dem Finger triggert also verschiedene Modulationsziele die man dem entsprechenden Sample zuweisen kann. Drum Kits können mit den neuen Pads auf 64 statt 16 Sounds erweitert werden, da man jeder Ecke des Pads ein eigenes Sample zuweisen kann. Das muss im Praxistest erprobt werden, da es etwas fummelig und Fehleranfällig klingt. Die Ecken der Pads können aber auch mit Artikulationen wie Note Repeats oder Effekten belegt werden.
Ein neuer Sequencer und schnellerer Workflow
Im oberen Bereich der MPC Live III wurde ein 16 Step Sequencer mit einzelnen Buttons hinzugefügt. Über diese Buttons lassen sich Drum Pattern einprogrammieren. Der Kniff dabei ist, dass sich die MPC merkt, welches Pad (oder sogar welche Ecke eines Pads) zuletzt gedrückt wurde und dieser Sound kann auf den entsprechenden Step gelegt werden. Das sorgt für eine schnelle Bedienung des Step Sequencers.

Der ist aber nicht nur dafür da, sondern navigiert per Doppelbelegung auch durch die verschiedenen Performance Features der MPC Live III. So kann man über diese Tasten schnell auf Dinge wie Track Select, Track Mute, Pad Mute oder Clip Launch zugreifen. Der Clip-Workflow funktioniert entweder in der Grid-Matrix oder in einem Overdub-Modus. Clips können zudem direkt in ein Arrangement aufgenommen werden. Die neuen Buttons mit ihren verschiedenen Funktionen versprechen weitaus weniger Menu Diving und werden durch einen Touch Strip erweitert, der ebenfalls auf verschiedene Parameter oder die Lautstärker einzelner Tracks und Pads zugreifen kann.
Die neue AKAI MPC Live III kann darüber hinaus noch viel mehr, was wir in unserem Praxistest demnächst herausfinden werden. Alles in Allem wurde die MPC ordentlich umgekrempelt und strahlt in einem ganz neuen Licht – sowohl für den Live-Einsatz als auch für die DAW.
Die MPC Live III ist ab sofort erhältlich und kostet 1649,- Euro. Weitere Informationen findet ihr hier.

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