Berlin: Das SchwuZ meldet Insolvenz an

Der queere Club SchwuZ hat Insolvenz angemeldet. Der Laden kämpft schon länger mit finanziellen Problemen und sorgte zuletzt mit Entlassungen für Aufsehen. Der Clubbetrieb soll aber vorerst weitergehen.

Gestern Abend meldeten sich die Betreiber:innen des SchwuZ auf Instagram zu Wort. Man hat Insolvenz angemeldet, da man die finanziellen Probleme, die 2024 angefangen haben, nicht in den Griff bekommen hat. Noch sei man nicht zahlungsunfähig, aber bis dahin würde es nicht mehr lange dauern. Deswegen wurde bereits jetzt die Reißleine gezogen.

Kürzlich hatte man versucht mit umfangreichen Umstrukturierungen die Probleme anzugehen. Knapp ein Drittel aller Beschäftigten hatte man entlassen um so mit den Einsparungen die Lücke bei der Finanzierung zu stopfen. Zu diesem Zeitpunkt schrieb man monatliche Verluste im fünfstelligen Bereich. Außerdem wollte man die Infrastruktur umbauen indem man nur noch bargeldlos bezahlen kann und das Büro mit KI-Unterstützung verschlankt.

Die Umstrukturierung folgte auf den Wechsel in der Geschäftsführung. Im März 2025 übernahm Katja Jäger: "Mir wurde der Staffelstab Anfang 2025 mit dem Hinweis übergeben, dass für das Jahr 2024 ein Defizit bestehe, dem jedoch bereits mit geeigneten Maßnahmen begegnet worden sei."  Mitte Mai wurde dann aber deutlich, dass die Krise kaum abzuwenden ist, da monatlich Fehlbeträge zwischen 30.000 und 60.000 Euro erwirtschaftet wurden. In Absprache mit dem Vorstand wurde deswegen der Insolvenzantrag gestellt.

Mit dem Antrag sei aber noch nicht das Ende des SchwuZ verbunden. Man will zunächst bis zur Eröffnung des Verfahrens im Oktober den Betrieb aufrechterhalten und sich im Zuge der Insolvenz um neue Konzepte und wirtschaftliche Stabilität kümmern. "Wir wollen das Schwuz neu aufstellen, als offenen, diversen und widerständigen Ort. Dass wir diese Transformation nicht in der bisherigen Struktur fortführen können, schmerzt", schrieb Katja Jäger.