Ex-Veranstalter der Loveparade Rainer Schaller mutmaßlich bei Flugzeugabsturz gestorben
© Holger Talinski/McFIT GLOBAL GROUP GmbH

Ex-Veranstalter der Loveparade Rainer Schaller mutmaßlich bei Flugzeugabsturz gestorben

News. 25. Oktober 2022 | 5,0 / 5,0

Geschrieben von:
Mathias Walter

Als McFit-Gründer legte Rainer Schaller eine steile Unternehmer-Karriere hin. Das große Unglück bei der Loveparade 2010 überschatte allerdings seine Geschichte. Bei einem Privatflug ist er nun vor Costa Rica mutmaßlich verunglückt.

Am vergangenen Freitag ist eine Privatmaschine, Typ Piaggio 180, auf dem Weg von Mexiko nach Costa Rica abgestürzt. Laut Medienberichten soll es sich dabei um das Flugzeug von Rainer Schaller handeln, der gemeinsam mit seiner Freundin, deren zwei Kindern und einem weiteren Mann an Bord gewesen sein soll. Zwei Leichen und Gepäckstücke wurden von der costa-ricanischen Behörde bisher gefunden. Unternehmenssprecherin Minaty sagte der „Bild“-Zeitung, dass Schaller vermisst werde.

Flugzeug
© Aero Icarus // Das abgestürzte Flugzeug in einer älteren Lackierung

Von privater Muckibude zu Fitness-Imperium

In seinen 20ern arbeitete Schaller in Edeka-Filialen in seiner fränkischen Heimat. Vier Supermärkte hat er dort geleitet, nach der Arbeit ging es stets in sein selbst gebautes Fitnessstudio, für das er von seinen Freunden ein paar Mark abknöpfte. 1996 gründete er im Alter von 27 Jahren die  McFit GmbH, mit der er das Discounter-Prinzip auf Fitnessstudios übertragen würde. Ein Jahr später eröffnete in Würzburg die erste Filiale. McFit wurde zur Erfolgsgeschichte und Schaller zum Multimillionär. Zuletzt gehörten seiner Rainer Schaller Global Group GmbH tausende Fitnessstudios in 48 Ländern.

Schaller organisierte vier Ausgaben der Loveparade

Rainer Schaller übernahm 2006 die Geschäftsführung der Lopavent, die bis 2010 als Nachfolgefirma von Planetcom die Loveparade in Berlin, Essen, Dortmund und schließlich Duisburg organisierte. 2010 kam es zu dem großen Unglück in Duisburg, bei dem 21 Menschen starben und 652 verletzt wurden. 2018 übernahm Schaller im Loveparade-Prozess moralische Verantwortung und ging auf die Hinterbliebenen zu. Gleichzeitig welzte er organisatorische Fehler an Angestellte vor Ort ab. Zu einem Schuldspruch wegen fahrlässiger Tötung oder fahrlässiger Körperverletzung kam es nicht. "Die Katastrophe sei auf viele Ursachen zurückzuführen, die zusammengewirkt hätten", argumentierte das Gericht.

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