Frag den DJ!

Frag den DJ!

Archiv. 13. Juni 2016 | / 5,0

Geschrieben von:
Olaf Hornuf

VIRTUAL DJ bringt mit der neuen Version 8.2 ein Feature mit, welches mich nachdenklich hinterlässt. "Ask The DJ" ist nicht weniger, als die direkte Einbindung von Musikwünschen in die Software.

Wer kennt nicht eine Situation wie folgende: Zwei junge Damen nähern sich der DJ-Booth. Freundlich auf Stift und Zettel verwiesen, die der vorausahnende Plattenunterhalter bereitgelegt hat, wird etwas notiert. "Gestört, aber Geil" liest unser DJ später und fragt sich, ob es sich um eine Zustandsbeschreibung oder einen Musikwunsch handelt.

Klar, je nach Sparte und Location gehören Musikwünsche mehr oder weniger dazu. Für manchen DJ ist es grundlegender Service darauf einzugehen, für andere ein undenkbares Ansinnen. In der Mitte könnte man Musikwünsche als Inspirationsquelle einbeziehen. Die Idee von ATOMIX in der neuen Version der Software VIRTUAL DJ direkt Musikwünsche anzeigen zu lassen, ist irgendwie logisch.

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Die Webseite ask.the.dj ist mit dem persönlichen Account bei Virtual DJ und so auch mit der Software verbunden. Schreibt jemand aus dem Publikum einen Musikwunsch über die Seite an den Account, wird dieser in einem Ordner in der Software angezeigt. Darüber kann man dann gleich den Song suchen und gegebenenfalls abspielen. Alternativ kann auch über Twitter, dann mit einem bestimmten Hashtag, an den Account geschrieben werden.

Eigentlich eine putzige Idee, die natürlich eine Netzverbindung vorauszusetzen scheint. Das wird aber immer mehr zur Grundlage, was in DJ-Software eingebundene Dienste wie Pulslocker belegen. Wenn man es positiv sieht, ist das Tool eine Einladung zur Interaktion mit dem Publikum und - clever eingesetzt - natürlich auch eine Marketinghilfe. Aber - stehen nicht ohnehin schon zu viele Leute mit ihrem Smartphone auf der Tanzfläche? Und gibt es nicht ohnehin eine bereits jetzt schon große "Bedien-Mich-Mentalität". Ich bin beileibe kein Verfechter des "Education-DJs", der sich nur musikalischer Elitebildung verpflichtet sieht.  Warum zur Hölle man sich aber abends in Club die selbe Musik wünscht, die auch tagsüber aus dem Radio schwappt, kann ich mir nur mit explizit dazu einstudierten Tanzschritten erklären.

Letztlich ist ask.the.dj nichts weiter als Stift und Zettel in den Zeiten von Smartphone. Und noch immer entscheidet der DJ ob er einen Song spielt oder nicht. Interessant wird es, sobald man über Paypal auch eine Zahlungsanweisung schicken kann und dadurch seinem Musikwunsch entsprechend Nachdruck verleiht. Vermutlich kommt auch das noch ... wetten?

Veröffentlicht in Archiv und getaggt mit Virtual Dj

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