Interview & Technik-Check mit Heiner Kruse aka "The Green Man"

Interview & Technik-Check mit Heiner Kruse aka "The Green Man"

Archiv. 29. Juli 2015 | / 5,0

Geschrieben von:
Frank Hahn

The Green Man alias Heiner Kruse (aka TGM) ist einer der Urväter der Deutschen Drum and Bass Szene  -  Er ist Musikproduzent und  DJ aus Köln. Neben zahlreichen Drum and Bass Veröffentlichungen, komponiert er auch Musik für bewegte Bilder und ist Autor des Sachbuches „Logic X“ und mehrerer Lehrvideos zum Thema Musiksoftware.  Auf seinem eigenen Label Basswerk hat er eigene, aber auch unzählige Produktionen anderer Künstler released. Mit seinen gleichnamigen, legendären Basswerk-Parties im Gebäude 9 ist er seit Jahren ein fester Bestandteil der Kölner Drum’n’Bass Veranstaltungen. Dort habe ich ihn neulich seit längerer Zeit wieder mal getroffen und war ganz überrascht zu sehen, dass er als langjähriger Vinyl und CD-DJ nun auch den Sprung in die digitale Welt gemacht hat. Sein DJ Set-Up hat mich neugierig gemach und stellt den Anstoß zu diesem Interview dar, in dem er sein aktuelles Equipment beschreibt, wie er zu der Sync-Button Diskussion steht und berichtet was er aktuell sonst noch so treibt.

Hier nun das Video und das Interview- Viel Spaß beim anschauen / lesen!

https://youtu.be/kHJbInojirw

 

 

Hallo Heiner - Ich danke Dir, dass Du Dir die Zeit nimmst für dieses Interview.

1. Du hast ein neues Buch herausgebracht, worum geht es genau und welche sind Deine früheren Bücher?

Das ist ein Buch über Logic X im Rheinwerk Verlag (Ex Galileo Press). Ich denke beim Schreiben oft aus der Sicht von jemand, der damit Musik machen will, aber noch nicht weiß, so wie es mir selbst am Anfang ging.  Aber natürlich ist es auch als Nachschlagewerk für erfahrenere User gedacht. Es gibt einen Schnellkurs, Detailkapitel und viele Projektbeispielen für verschiedene Genres und Soundkategorien. Außerdem gibt es auch ein Kapitel über Harmonielehre sowie über das Mixing. Aber ich arbeite durchaus auch noch mit anderen Programmen.

2. Erzähle uns von Deinem musikalischen Werdegang und was Du heute so alles machst.

Als Kind durfte ich mit 7 in der Messe Orgel spielen, dann zog meine Lieblingsklavierlehrerin weg und beim neuen Klavierlehrer sprang der Funke nicht mehr über. Bei einer dritten Lehrerin hatte ich aber bis ich 16 war weiter Unterricht. Danach interessierte ich mich vor allem für Synthies, für die ich aber erst mal kein Geld hatte, und fürs Auflegen und Mixtapes machen. Ich habe in einer Tanzschule angefangen und später 15 Jahre in Köln im E-Werk aufgelegt. Am Anfang musste ich da manchmal 2 Tage hintereinander 7 stündige DJ-Sets spielen, später waren wir zu zweit. Da hab ich gelernt Spannung aufzubauen – und dass man auch mal einen Break braucht, um neue Energie aufzubauen.

Einer meiner Kollegen war Laszlo (später DJ Cheetah). Wir haben nach der Arbeit oft gemeinsam neue Musik gehört. Da war viel Shut Up & Dance dabei. Das hat uns inspiriert, das Junglegrowers Projekt zu starten, aus dem dann Basswerk entstand – und da kommt mein DJ Name her („The Green Man“ ist ein Shut Up & Dance Track).
Aber auch Künstler wie Trevor Horn, Yello, Jean Michel Jarre, Massive Attack, Wally Badarou, Doc Scott, Rebel MC oder Chaka Demus & Pliers haben mich stark beeinflusst.

Am Anfang kannte ich niemand gleichgesinnten, hatte viel mit DJing, Lehre und Studium zu tun und wusste nicht wirklich, wie ich den Sound hinbekommen soll, den ich will. Der Durchbruch kam, als ich 1995 in einen der erste Kurse, die es zu dem Thema gab gegangen bin und ein paar Leute um mich rum hatte, die auch Sound machen wollten. Es tat gut zu sehen, dass es auch andere Leute gibt, für die es das normalste der Welt ist, sich so im Detail mit Sound zu beschäftigen, ich kam mir nicht mehr so blöd vor, wenn ich Tag und Nacht im Studio geschraubt habe, bis etwas Gutes dabei rauskam.
Auf den Junglegrowers Parties hatten wir eine Crowd, die bereit war auf Musik zu tanzen, die sie noch nie vorher gehört hatte. Das hat motiviert, neue Stücke zu machen. Meine Einflüsse waren einerseits elektronische Musik, andererseits hörte ich immer mehr Reggae und Dub. Im Laufe der Zeit habe ich immer mehr versucht, das zu kombinieren. Für das erste Stück habe ich aber ewig lang gebraucht.

Es war eine coole Zeit. Ich hatte oft die ganze Woche Zeit, mich mit Musik zu beschäftigen und Musik zu produzieren und musste lediglich am Wochenende arbeiten. Das war ok für mich, auch der ständige Wechsel zwischen musikalischen Welten hat mir genug Abstand zu den Dingen und ein gutes Händchen für Crossover Tunes oder Übergänge zwischen Stilen beim DJ’ing beschert. Als 2001 der Erfolg mit dem Album „You Decide“ kam, wollte ich aber nicht den DJ Job aufgeben und alles ändern und auf die „Solo Artist“ Karriere setzen. Denn manchmal ist mir das alles ein wenig zu „egoman“, dieses ständige „hast Du schon mein neues Stück gehört?“. Der „normale“ DJ-Job war für mich ein bodenständiger Ausgleich.

Aber eigentlich war es nicht sehr vernünftig, so lange so einen Job zu machen. Ich dachte, die E-Werk Disco wird ewig weiterlaufen. Vielleicht wäre das auch so gewesen, aber irgendwann wurde im E-Werk ständig das Konzept geändert und 2005/6 war dann alles zu Ende. Das DJ’ing war aber ohnehin nicht mehr so wie früher: Am Anfang habe ich für die 7 Std. Sets 6 große und 6 kleine Vinylkisten 2x die Woche da hochgeschleppt. Die waren alphabetisch sortiert und ich hab alles sofort gefunden. Mit den CD Samplern war das nicht so einfach und die digitalen Programme waren noch nicht richtig stabil. Naja, es war auch schön, am Wochenende frei zu haben. Da hat sehr lange mein Privatleben drunter gelitten, der Preis war hoch.

Ich probierte diverse Dinge wie dein Praktikum bei einer Filmvertonungsfirma, fing an, als Dozent zu arbeiten, Bücher zu schreiben und Workshops zu geben und zu produzieren. Ab und zu habe ich auch noch einen Job als Moderator für Thomann, da ist oft ziemlich interessantes Zeug dabei und oft gebe ich das Geld, was ich dabei verdiene, direkt wieder für neue Hardware aus. Grade konnte ich es wieder nicht lassen, die kleinen Teenage Engineering Dinger mit nach Hause zu nehmen. Auf www.sound.report blogge ich jetzt ein bisschen was über Musikproduktion und mache ab und zu ein paar Videos oder Beiträge oder poste Tutorials (auf dem Basswerkchannel). Ich schreibe auch seit Jahren regelmässig für das Synmag (Synthesizer Magazin) und auch mal bei recording.de, zuletzt aber weniger.
Ich arbeite gern inhaltlich an Dingen. Im Bereich der elektronischen Musikproduktion passiert stets viel Neues, es wird nie langweilig.

Fimvertonung hat auch Spaß gemacht, aber mich hat sowohl das Komponieren als auch das Geräuschvertonen interessiert. Ich habe später einige kurze Filme vertont und gleichbeides gemacht. Ich mach das auch immer noch gerne, wenn es sich ergibt, aber weder will ich es jeden Tag machen noch liegt mir der „Aquisitionsteil“ der Geschichte. Ich arbeite gern und erstelle auch gern eine Dienstleistung in gutem Teamwork, aber will nicht zu unsicheren Konditionen alles machen, nur weil jemand mit Geldscheinen wedelt oder Luftschlösser baut, manche Stories kann ich mir einfach nicht mehr anhören. Ich suche eher Jobs mit „ausgeglicheneren“ Machtverhältnissen, wo es ein faires geben und nehmen ist und im Filmbusiness ist es oft anders. Ich wollte und will mir das Musik machen immerals etwas bewahren, was mich glücklich macht und mir dazu dient, mich auszudrücken – und es mir nicht selbst verderben.

So landete ich nicht dann z.B. bei den Autorenjobs, ich hab für viele Mags (z.B. Keyboards, Synmag) neue Sachen getestet und Workshops verfasst. Ich hab auch ein Buch über Reason geschrieben und „Hands On“ Tutorials für Kontakt, Maschine und Battery gemacht. Außerdem fand ich wie gesagt einen Dozentenjob für Musikproduktion, den ich 2x die Woche mache. Es fühlt sich richtig an, Wissen weiterzugeben und etwas mehr im Hintergrund zu agieren. Allerdings will ich immer noch Musik machen –  aber die Zeit ist immer knapp. Ich muss die Zeitaufteilung stets „nachjustieren“. Manchmal dauert es länger, so ein Buch zu schreiben und so ein Tutorial zu produzieren, als man denkt. So war es letztes Jahr. Jetzt habe ich zum Glück wieder etwas mehr Zeit. Und musikalische Visionen habe ich sicher noch genug, das ist immer noch ein Hauptantrieb – und zuwenig Zeit, sie zu realisieren.

Nebenbei habe ich 2012 auch das Singen in einem Chor angefangen. Das ist ein schöner Kontrast zur eher „einsamen“ Studioarbeit. Denn egal ob im Club mit DJ und Crowd, im Chor oder einer improvisierenden Jazzband: Musik ist dort gemeinsames Erlebnis - oder Kommunikation, ohne reden zu müssen, das gefällt mir. Mittlerweile traue ich mir auch bei meinen Produktionen mal zu, eigene Vocals aufzunehmen oder kann andere Gast-Vocalisten besser „coachen“.  Tatsächlich habe ich davon jetzt auch schon etwas D&B mässig „geremixt“, aber das ist noch inoffiziell. Verschiedene musikalische Welten zu etwas Neuem zu verbinden fand ich schon oft gut, es ist in diesem Fall besonders reizvoll.

Auch finde ich es immer wieder interessant, wie unterschiedlich in Klassik, Jazz oder Drum & Bass teilweise an das Musizieren herangegangen wird. Die einen impovisieren nur locker, die anderen machen chirurgische Präzisionsarbeit. Beim Drum & Bass Produzieren braucht man eigentlich beides.

3. Welches Equipment benutzt Du aktuell zum Auflegen und wie hat sich dadurch das Auflegen für Dich persönlich verändert?

Mittlerweile benutze ich Traktor, aber es war ein langer Weg dorthin.  Als wir 1995 mit Junglegrowers anfingen, waren wir schon gewöhnt, im E-Werk mit CD-Playern zu spielen, während auf den Jungle-Parties meist nur Plattenspieler standen. Ich spielte also meine ersten eigenen Stücke von CD, das half mir auch, neue Versionen auszuprobieren. Von manchen Leuten in der Szene wurden wir dafür gedisst. Das hat mir wenig ausgemacht. Für mich war das Abspielmedium zweitrangig, vor allem die musikalische Selection war mir wichtig – und die Mixe mussten natürlich auch gekonnt sein. Ich habe aber fast nie Sets vorbereitet und immer spontan reagieren wollen. Mit dem Ergebnis, dass ich sinnlos viel Zeug mit mir rumgeschleppt habe und mir zweimal meine besten vollen Plattenkisten geklaut wurden.

Dann bin ich vor ca. 10 Jahren  zunächst auf Serato umgestiegen. Das war bei Drum & Bass Gigs ein Wendepunkt, denn nun konnte ich auf Tour wieder alles dabei haben, ohne mich kaputtzuschleppen. Plötzlich konnte ich die Stücke wieder alphabetisch suchen, wie früher mit meinen Plattenkisten, da war ich total glücklich.

Ein weiterer Wendepunkt kam dann aber Mitte 2013, als ich mit meinem Set bei der Breakzone kurz nach meinem Albumrelease nicht zufrieden war. Ich lege gern sehr gemischt auf, aber wenn Du kaum vorbereitet improvisiert und sehr gemischt auflegst und vor Dir zockt einer in Windeseile einen harten Tune nach dem anderen, ist die Crowd schon einen anderen Sound und ein anderes Mixtempo gewöhnt, da kannst Du nicht dasselbe machen – nur langsamer, das macht keinen Sinn. Ich habe dann ausprobiert, was ich verbessern oder ändern kann und mir ein Traktor Setup mit Controllern und eigenen Shortcuts gebastelt. Ich habe einen X1 und einen F1, die ich als Kombination aus Mischpult und Cue-Punkt Schaltzentrale nutze plus ein kleines Numark dj2go. Vorteil: das Ganze funktionierte auch mit dem sogenannten Flux-Mode und Traktor 2.6.0 auf meinem kleinen Macbook mit System 10.6.8.. Weil Du ja danach gefragt hast habe ich ein kleines Video gemacht, wo Du das sehen kannst. Das Konfigurieren hat ziemlich lang gedauert und wenig Spaß gemacht, in Serato geht das einfacher als in Traktor. Allerdings kann Traktor dieselbe Funktion problemlos mehreren Geräten zuordnen, weil für jedes Gerät ein eigener MIDI Port eingestellt wird, das geht meines Wissens bei Serato nicht. Und das ermöglicht es eben, sich eine Kombination aus mehreren Geräten zusammenzustellen, selbst wenn manche Funktionen doppelt belegt sind.

Das, was ich damit nun machen kann fühlt sich für mich ähnlich an wie das, was ich mal bei einem Live Act gemacht hab, auch wenn ich momentan damit vor allem auflege. Ich habe schon ein paar gute Sets damit gespielt. Ich habe das Gefühl alles machen zu können, kann nun z.B. auch improvisiert musikalische Parts ohne Beats spontan in Mixe einbinden oder live kleine Remixe zu machen. Ich hab nur sehr selten vorbereitete Sets gespielt, ich bereite zwar eine Auswahl an Tunes vor, aber reagiere dann meist auf die Stimmung vor Ort. Ich spüre wieder die richtige Begeisterung für die Sets - um mich rum und auch bei mir selbst. Allerdings ist das Auflegen nun mit mehr Vorbereitung als früher verbunden. Diesbezüglich war es früher schöner, vor allem, weil es mehr Spaß macht, Platten anzuhören und zu sortieren als ein weiteres Mal vor dem Computer zu sitzen. Neulich sah ich einen Aufkleber o.ä, mit einem Spruch: „Thank God I was a DJ when DJ’ing was fun“ oder so ähnlich, da ist durchaus was dran, wenn man sich nun schon wieder soviel mit dem Computer beschäftigen muß. Und natürlich ist es optisch schöner, wenn einer am Plattenspieler dreht. Aber mit etwas Vorbereitung und dem richtigen Schwung kann das DJ Set auch ein bißchen wie ein Live Act und musikalisch besser werden. Mein Fazit:  Wenn man das Wesentliche nicht aus den Augen verliert, kann man bessere Musik und bessere Sets auflegen als früher ...zumal die ganze Musik von früher ja immer noch da ist...

Wobei es für mich bei Gigs oft umso besser funktioniert, je länger ich Zeit habe für das Set. Ich leg lieber zwei Stunden auf als eine, denn ich brauch oft auch etwas Zeit um reinzukommen – bzw. um die Leute mit auf die Reise zu nehmen. Es gab ein paar Gigs, die ich so gespielt habe und ich werde demnächst mal wieder einem Mitschnitt bei Mixcloud hochstellen. Das Problem beim Hochladen von Live DJ Sets ist für mich, dass da immer ein paar unveröffentlichte Sahen dabei sind, wo ich dann noch „Jingles“ drüberlegen müsste – und dazu fehlen mir dann meist Zeit und Nerven.

4. Wie ist Dein Statement zu der immer noch anhaltenden Sync-Button Diskussion?

Wie gesagt: ich fand die Technik immer weniger wichtig als den gespielten Sound. Natürlich kommt es auch auf den Einzelfall an, was der DJ performt und manche Sync-Button DJs sind nicht gut. Aber ein bißchen ist es doch so, als hätte man vor 30 Jahren diskutiert, ob es uncool ist einen 1210er Technics zu nutzen, mit dem man leicht präzise mixen kann, wo es andere DJs gibt, die auch mit Riemenplattenspielern arbeiten können. Es gab ständig Fortschritt. Man kann auch mit einem Sync Button gute Arbeit abliefern, wenn das Mixen leichter ist, hat man Zeit, andere Dinge am Set besser zu machen, wie Loops oder den Zeitpunkt eines Übergangs. Klar, manche Leute chillen dann nur oder spielen unmotiviert an den Effekten rum. Die Ansprüche an DJ Sets sind in Zeiten des Sync Buttons gestiegen – mixtechnisch, tempomässig und auch dramaturgisch. Und ich persönlich liebe es, nun lange Intros regelmässig voll ausspielen und leicht mit Beats unterlegen zu können, das ist etwas, was ich immer machen wollte und manchmal nicht riskiert habe (manchmal ging es auch einfach nicht) und nun auf ganz anderem Level performen kann. Und ich habe fast immer zuwenig Cue-Points, selbst die 8 in Traktor sind mir schon fast zuwenig. Das Ganze mit Pioneer CD Playern machen zu können, ohne einen Computer, ist natürlich cool, aber Cue Punkte gibt es da soweit ich weiss deutlich weniger...

5. Lass uns doch abschließend noch ein Blick in Dein Studio werfen...Womit produzierst Du aktuell?

Kontakt und Logic sind das Herz meiner Produktionen – und viele selbst gesampelte Sounds – von Field Recordings bis Analogsounds. Ich habe schon am Anfang gelernt, die Sounds, die ich haben will, auf dem Sampler hinzubekommen, damals vor allem, weil das Geld für die ganzen Synths fehlte. Ich bin froh, dass Kontakt stabil läuft, das war ja nicht immer so auf dem Mac. Ich habe jetzt ausserdem ein UAD Apollo Twin Interface mit einigen Plug-Ins, die klingen schon ziemlich gut. Ich nehme aber immer noch viel über mein altes 32 Kanal Mackie Pult auf, die Synths wechseln dabei von Moog über Korg und DSI bis zu Yamaha und Elektron. Es sind auch noch ein paar alte Kisten ohne MIDI dabei. Von den neuen Sachen sind Xfer’s Serum und  Elektron Analog Rytm meine Favoriten.

6. Welche Projekte dürfen wir in naher Zukunft von Dir erwarten?

Es hat mich schon immer interessiert, Jungle mit elektronischen Elementen zu mischen, in der Richtung arbeite ich weiter, wie z.B. bei meinem neuen Track „Jah Space“, den ich bei Soundcloud hochgeladen habe. Ich habe außerdem eine Art jungligen, aber ziemlich düsteren Infinity Rmx gemacht – und dachte, der passt zu „Dread“ Recordings und da hab ich ihn hingeschickt. Ray Keith (Labelboss von Dread und Producer legendärer Tunes wie „Dark Soldier“ und „Terrorist“) hat den ein paar Mal hintereinander in seiner 360 Show gespielt und möchte ihn auf Dread herausbringen – und es soll eine EP werden, für die ich grade produziere. Dann hat er mir sein „A deeper love“ mit den Vocals von Aretha Franklin zum Remixen in Auftrag gegeben, da lässt die Inspiration nicht lange auf sich warten. Das Ergebnis soll nun auch auf Dread kommen. Es wurden hinterher sogar zwei Alternativ-Remixe, an einem davon hängt mein Herz ziemlich .... ich darf aber nichts rausgeben momentan bzw. wer was will, soll sich an ihn wenden...
Anschliessend hat er „Passage to India“ von meinem Sound Power Album entdeckt und das will er nun remixen bzw hat schon einen Remix gemacht.
Die Basswerk Residents Jumpat & Decon produzieren aktuell sehr gut und fleissig, dazu kommt wohl noch ein Release von Submarine – und von Subz & Matik ist auch wieder neues Zeug zu erwarten.
Ab und zu gibt es weiter Basswerk Sessions im Gebäude 9 als Special, zuletzt wars mit Congo Natty ein Wahnsinnsevent zum 20jährigen Junglegrowersjubiläum.

Es gibt auch ein paar Compilationanfragen, u.a. von Santorin, wo ich ja auch regelmässig dabei war. Ich habe neue Stücke mit Sheela, der Sängerin von Infinity in der Pipeline – dabei habe ich jetzt auch selbst mal ein bißchen Sprechgesang aufgenommen. Das Feedback war überraschend gut, aber an dem Track schraube ich grade noch etwas.
Dann ist noch etwas jazziges mit Chevy in der Mache, den ich nach all den Jahren nun endlich mal aufnehmen konnte.
Mit Freeze zusammen habe ich das „Junglegrowers“ Projekt wiederbelebt und mit ihm und Ras Abraham gibt es ebenfalls ein paar angefangene Projekte. Von meinem Track mit Peter Bouncer habe ich einen Remix gemacht, den ich aber bislang noch niemand gegeben habe und gerne würde ich mit Peter oder auch mit Navigator oder andern weitere Tracks aufnehmen.

Vielen Dank für das Interview.

 

 

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