DJ-Plattenspieler: Die fünf besten im Überblick | 2024

DJ-Plattenspieler: Die fünf besten im Überblick | 2024

Features. 5. Januar 2024 | 4,4 / 5,0

Geschrieben von:
Marius Pritzl

Manch eine:r hat geglaubt, dass Turntables im DJing nach und nach durch digitale DJ-Mediaplayer vollständig abgelöst werden. Dennoch findet das schwarze Gold der DJs immer noch Einzug in so manches Set. Aber nicht nur Profis nutzen weiterhin DJ-Plattenspieler um klassisches Vinyl oder die Timecode-Variante aufzulegen, sondern auch Fortgeschrittene, die nach ihren ersten Erfahrungen mit einem DJ-Controllern gerne noch mal das Beatmatching-Handwerk in seiner ursprünglichen Form erlernen möchten. Nachstehend findet ihr deshalb unsere fünf besten DJ-Plattenspieler, die sich für jede Art des Auflegens eignen.

Quick Facts

  • Trotz Digitalisierung ist das Auflegen mit DJ-Plattenspielern nicht ausgestorben, im Gegenteil wächst der Vinyl-Markt seit einigen Jahren wieder
  • Die analoge Technik wird heutzutage teils mit digitalen Vorzügen wie Performance-Pads ergänzt
  • Neben den "klassischen" DJ-Plattenspielern haben sich einige gute Alternativen etabliert

Denon DJ VL12 Prime

Die Denon DJ Prime Serie gilt in Sachen Tabletop Mediaplayer seit einiger Zeit als ernstzunehmender Mitbewerber im Clubbereich. Mit dem VL-12 (hier im Test) schickt man einen robusten Turntable ins Rennen, der Wertigkeit mit aktuellen Features und einem außergewöhnlichen Design vereint. Das Metallgehäuse des DJ-Plattenspielers wirkt mit seinen Verschraubungen massiv.

Dieser Eindruck wird fortgeführt, wenn man den polierten Plattenteller mit Gummiisolierung abnimmt. Darunter verbirgt sich ein LED-Kranz, dessen Farbe und Helligkeit angepasst werden kann. In dunkler Umgebung ergibt sich dadurch ein sehr ansehnliches Design-Element, das den VL-12 zu einem Hingucker macht.

Denon DJ VL12 Prime

Aber auch die inneren Werte des Turntables können sich sehen lassen. Mit einem Drehmoment von 5 kg/cm besitzt der VL-12 einen leistungsstarken Motor, der wahlweise auch auf 3,4 kg/cm gezähmt werden kann. Der Direktantrieb bietet dabei zwei Geschwindigkeiten (33 1/3 und 45 U/min). Der S-förmige Tonarm des DJ-Plattenspielers lagert auf einer höhenverstellbaren Base und kann mit jeglichen SME-Systemen verwendet werden. Der Pitchbereich verfügt über 3 Stufen: +/-8 %, +/-16 % und +/- 50 %. Der über 12 Kilo schwere VL-12 wird auf Füßen gelagert, die besonders gut vor Vibrationen isolieren.

Durch die seitlichen Anschlüsse eignet sich der VL-12 auch für das Aufstellen im Battlemode (um 90 Grad gedreht). Wer einen robusten DJ-Plattenspieler sucht, jedoch das Geld für einen Technics nicht ausgeben möchte, sollte sich unbedingt den Denon DJ VL-12 anschauen und ausprobieren. Denn hier vereinigen sich Preis-Leistung und Design in einem Turntable, wie man ihn bisher selten gesehen hat.

Pioneer PLX-1000

Mit dem PLX-1000 (hier im ausführlichen Testbericht) Turntable erweiterte Pioneer DJ sein Produktsortiment in dem Moment, als Technics die Produktion des SL-1210MK2 einstellte. Es ist also nicht verwunderlich, dass das Design des PLX-1000 an den Technics SL-1210 erinnert, da Pioneer hier vermutlich den Clubstandard unter eigener Flagge gerne weiterführen wollte. Das Gehäuse des PLX-1000 DJ-Plattenspielers wurde deswegen mit speziellen Materialien gedämmt, um die Aufnahme von Vibrationen und Resonanzen zu verringern.

Der Motor liefert ein Drehmoment von 4,5 kg/cm damit Schallplatten flott auf ihre Betriebsgeschwindigkeit gebracht werden können. Dazu stehen zwei Geschwindigkeiten zur Verfügung, 33 1/3 und 45 U/min. Der Pitchbereich besitzt drei Stufen und kann zwischen +/-8 %, +/-16 % und +/-50 % gewählt werden. Mit über 14 kg ist der PLX-1000 kein Leichtgewicht und lässt sich dadurch auch von nichts aus der Ruhe bringen.

Pioneer DJ PLX-1000

Der S-Tonarm des DJ-Turntables ist auf einer höhenverstellbaren Base gelagert und erlaubt alle nötigen Feinjustierungen, um den optimalen Sitz der Nadel zu erreichen. Als Anschluss stehen dem PLX-1000 lediglich eine Phonobuchse und Erdungsschraube zur Verfügung.

Damit beschränkt sich der PLX-1000 fürs Auflegen auf das Nötigste und verzichtet auf Features wie einen Line-Ausgang oder ein wählbares Drehmoment. Bei einem Preis von 629 Euro ist der PLX-1000 zwar nicht der günstigste DJ-Plattenspieler am Markt, jedoch bekommt man dafür ein solides Arbeitsmittel für den Clubbereich.

Reloop RP-8000MK2

Reloop bringt mit dem RP-8000MK2 (hier im Test) einen soliden Turntable in die Läden, der sowohl als reiner DJ-Plattenpieler als auch in Sachen digitales Performance-Instrument überzeugt. Die Verarbeitung ist auf hohem Niveau und dank des neuen Tonarmsets bleibt die Nadel auch bei harten Scratchmanövern dort, wo sie sein soll – in der Rille.

Das flexible Drehmoment des Motors macht den RP-8000MK2 sowohl für reine Mix DJs als auch für Turntablists gleichermaßen attraktiv. Die MIDI-Sektion ist für Cue-Punkt-Aktionen, Loops, Sampler und Trackbrowsing sehr gut geeignet. Die Anordnung und die Doppelbelegungen sind intuitiv erlernbar.

Reloop RP 8000 MK2
Reloop RP 8000 MK2
Kundenbewertung:
(6)

Für die Steuerung von Software-Effekten gibt es leider keine Drehregler. Auch wenn der RP-8000MK2 von Haus aus auf Serato DJ Pro ausgelegt ist, ist er in unseren Augen grundsätzlich ein interessanter DJ-Plattenspieler für jegliche MIDI-fähige DVS-Software. Bei einem Preis von ca. 570 Euro bekommt man von Reloop für den RP-8000MK2 ein insgesamt sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Reloop RP-7000 MK2

Der RP-7000 MK2 (hier im Test) fokussiert sich auf den DJ- und Clubbereich, was ambitionierte Heimanwender:innen einschließt. Zwar kann er natürlich auch zum reinen Plattenhören benutzt werden, allerdings gibt es da geeignetere Geräte. Der RP hat einen stärkerer Motor als sein großes Vorbild 1210MK2 an Bord und sorgt damit für ordentlich Zug.

Reloop hat Gehäuse, Plattenteller und Tonarm des Vorgängers deutlich optimiert und liegt im direkten Vergleich mit der Konkurrenz nahe auf. In der Verarbeitung ist der RP-7000 MK2 recht wertig und auch optisch macht er in beiden Farbversionen einiges her. Bei den Features wurde nicht gespart und auch der aktuelle Ladenpreis bedeutet ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Reloop RP 7000 MK2
Reloop RP 7000 MK2
Kundenbewertung:
(24)

Speziell im Vergleich mit einem klassischen Technics verbucht Reloop bei den genannten Funktionen den ein oder anderen Pluspunkt. Der Ruf von Technics fußt aber auf legendärerer Langlebigkeit und flächendeckender Verbreitung. Die Position als Clubstandard ist allein dadurch wahrscheinlich auf ewig besetzt.

Eine beachtenswerte Alternative dazu ist der RP-7000 MK2 aber auf jeden Fall, denn vor allem ist er auch kostengünstiger als ein gebrauchter Technics. Gegenüber preiswerteren Geräten wie dem AT LP 120 bringt der Reloop neben dem stärkeren Motor eine bessere Verarbeitungsqualität mit.

Technics SL-1210MK7

Einige Jahre galt es, dass Technics den DJ-Sektor aufgegeben hatte, denn mit der Produktionseinstellung des SL-1210MK2 endete die Ära eines Plattenspielers, die wie kein anderes elektronisches Consumer-Gerät mit Beständigkeit protzte und zugleich das DJing prägte.

Wir sprechen hier von DEM DJ-Turntable schlechthin. Nachdem Technics dann den SL-1200GR veröffentlichte, dachten viele DJs zunächst, es könne endlich weitergehen, jedoch entpuppte sich der "GR" eher als teurer Hi-Fi-Plattenspieler, dessen schwammige Füße weniger für den Eventbereich geeignet sind.

Technics SL-1210 MK 7
Technics SL-1210 MK 7
Kundenbewertung:
(39)

Vermutlich wurde dieser weltweite Aufschrei aller Turntable-DJs von Technics gehört, sodass wir uns dann doch über das Erscheinen des SL-1210MK7 (hier im Test) freuen dürfen, einem insgesamt tollen DJ-Plattenspieler, der im Vergleich zu seinen Vorgängern noch eine kleine Schippe mehr Präzision fürs Mixing liefert. Pitchfader, Motor und Tonarm sind wahrscheinlich das Beste, was es momentan am DJ-Turntable-Markt gibt.

Der erweiterte Pitchbereich zwar keine Innovation, aber nützlich. Das einstellbare Drehmoment ist ebenfalls ein willkommenes Features, wenn auch die Bedienung durch versteckte Kippschalter ein wenig fragwürdig ist. Getrübt wird die Gesamterscheinung nur durch das weniger gut absorbierende Gehäuse.

DJ-Plattenspieler: Alternativen

Neben den von uns ausgewählten gibt es natürlich auch noch weitere, die infrage kommen und einen Platz unserer Liste verdient hätten:

DJ-Plattenspieler Fazit

Vinyl ist lange nicht ausgestorben, im Gegenteil: In den letzten paar Jahren gab es ein beispielloses Revival. Zunächst am Leben erhalten durch kleine Indie-Labels, ist der Markt für Vinyl letztendlich auch durch Neuauflagen von Pop-Klassikern und Major-Labels enorm ausgeweitet worden. So weit sogar, dass es zu einem enormen Engpass, ja sogar einer regelrechten Vinyl-Krise (hier unser ausführliches Feature dazu) kam. Gleichzeitig war insbesondere in der elektronischen Musik die Platte nie weg und auch in den Clubs steht – zu Recht – immer noch das obligatorische Paar DJ-Plattenspieler.

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