Neuer Lautsprecher 'beamt' Musik ins Ohr, die man nur selbst hören kann

Neuer Lautsprecher 'beamt' Musik ins Ohr, die man nur selbst hören kann

News. 16. November 2020 | 5,0 / 5,0

Geschrieben von:
Redaktion

Man stelle sich vor man ist in einem Zimmer, Büro oder im Garten. Die Lautsprecher sind laut aufgedreht und man ist die einzige Person, die die Sounds hören kann. Man braucht keine Kopfhörer tragen wenn die Nachbarn oder Mitbewohner schlafen möchten und man kann die ganze Nacht lang auflegen, ohne unangekündigte Polizeibesuche. Noveto Systems hat Lautsprecher angekündigt, mit denen nur eine einzige Person die Soundsignale wahrnehmen kann.

Der Lautsprecher "SoundBeamer" sendet Ultraschallsignale aus, die nicht im menschlichen Hörspektrum liegen. Wenn die Wellen in Kontakt mit dem menschlichen Kopf kommen, wird um die Ohren herum eine Art "Audio-Blase" erschaffen. Dadurch entsteht der Eindruck, dass der Sound eigentlich ganz normal aus den Lautsprechern kommt. Das Gefühl zum Sound ist allerdings von Person zu Person unterschiedlich, für manche Testhörer waren die Töne mit 3D-Sounds vergleichbar. Andere Hörer fanden den Sinneseindruck eher komisch. Der CEO des Unternehmen sagte dazu selber: "the brain doesn’t understand what it doesn’t know".

Der Sound verfolgt die Ohren im Raum

Was passiert wenn man sich allerdings von den Lautsprechern wegbewegt und rumläuft? Laut Noveto System hat die Hardware einen 3D-Sensor eingebaut, der die Ohren eines Hörers lokalisieren und die Position in Echtzeit ermitteln kann. Daher ist es nicht notwendig an einem bestimmten Ort festzusitzen. Das Unternehmen hat als mögliche Einsatzfelder vor allem Freizeitaktivitäten beschrieben. Demnach können die Lautsprecher im Fitnessstudio oder im Wohnzimmer eingesetzt werden, ohne andere Personen zu stören. Auch bei Videokonferenzen im Büro oder im Auto bei schlafenden Mitfahrern könnte der Lautsprecher nützlich sein. Für DJs und ProduzentInnen würden sich so auch ganz neue Möglichkeiten ergeben. Dadurch könnte bspw. ein DJ-Set mit diesen Lautsprechern und zusätzlichen Kopfhörern nur zum Beatmatchen gespielt werden.

Sound Beaming
© Noveto Systems

Ist die Technologie gefährlich?

Auch wenn scheinbar neue Technologien im ersten Moment sehr aufregend sein können, darf man auch mögliche Konsequenzen nicht außer acht lassen. Ultraschallfrequenzen sind Frequenzen mit über 20k Hertz und sind daher normalerweise nicht hörbar. Forscher untersuchten mehrere öffentlichen Orte und konnten feststellen, dass etwa an Bahnhöfen oder Schulen oft solche Frequenzen aufzuspüren sind. In einer großen Bahnhofshalle wurden Frequenzen um die 20k Hertz mit einer Belastung von 94 Dezibel gemessen. Tim Leighton ist Professor für Ultraschall und Unterwasserakustik an der University of Southampton und hat Studien zu Ultraschall von über 40 Jahren zusammengetragen. Leighton zu Folge ist es durchaus möglich, dass unhörbare Schallpulse hinter unspezifischen Beschwerden wie Übelkeit, Tinnitus, Kopfschmerzen oder Migräne stecken könnten.

Am ehesten vergleichbar mit den Lautsprechern ist die Voice-to-Skull-Methode. Oft als Verschwörungstheorie betrachtet, gibt es seit Jahrzehnten Berichte über Personen, die Stimmen im Kopf hören. Diese Stimmen könnten durch die gleiche Technologie erzeugt worden sein. Es gibt auch den sogenannten "Frey Effekt", durch den manche Menschen Hochfrequenzstrahlungen ohne zusätzliches Equipment als Klicklaute wahrnehmen.

Noveto Systems möchte vor Weihnachten 2021 eine Version für den Massenmarkt an den Start bringen. Alle weiteren Infos gibt es auf deren Homepage.

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