Test: Hercules DJControl Inpulse 300 MK2 / Zweikanal-Controller

Test: Hercules DJControl Inpulse 300 MK2 / Zweikanal-Controller

Tests. 6. August 2023 | 5,0 / 5,0

Geschrieben von:
Boris Alexander

Hercules bietet mit dem DJControl Inpulse 300 MK2 eine neue Version seines „DJ-Lern“-Controllers an, dessen Vorgänger wir euch vor fünf Jahren in einem Test vorgestellt haben. Der Hersteller hat der Hardware Detailverbesserungen im Bereich der Jogwheels und Performance Pads spendiert und zudem die Softwareunterstützung erweitert. Der DJControl Inpulse 300 MK2 kann neben der hauseigenen Software DJUCED jetzt auch mit Serato DJ kombiniert werden.

Quick Facts

  • Zweikanal-DJ-Controller
  • Kombinierbar mit DJUCED und Serato DJ
  • Berührungsempfindliche Jogwheels
  • DJ Academy
  • DJ-Lern-Controller für Einsteiger:innen

Hercules DJControl Inpulse 300 MK2

Der Hercules DJControl Inpulse 300 MK2 ist ein Zweikanal-Controller, der federleichte 1,8 Kilo wiegt und 480 x 286 x 52 mm misst. Das Gerät richtet sich vor allem an DJ-Neulinge und hat ein sauber verarbeitetes Kunststoffgehäuse, wobei die verbauten Materialien eher einfacher Natur sind. Wer das Gerät zu Freund:innen oder als Backup-Device transportieren möchte, sollte über die Anschaffung einer passenden, gepolsterten Tasche nachdenken, damit Fader und Potis unversehrt bleiben. Im Lieferumfang befinden sich der Controller sowie ein geflochtenes USB-Kabel, die Software DJUCED und Serato DJ Lite (kostenpflichtiges Upgrade auf Serato DJ Pro ist möglich) lassen sich kostenlos nutzen. Der UVP des Hercules DJControl Inpulse 300 MK2 liegt bei überschaubaren 199,99 Euro.

Hercules DJControl Inpulse 300 MK2 von oben.
Der Hercules DJControl Inpulse 300 MK2 unterstützt das Lernen von DJ-Skills.

Decks

Hercules hat den DJControl Inpulse 300 MK2 mit zwei symmetrisch ausgerichteten Decks ausgestattet, das vereinfacht den Einstieg sowie die Nutzung. Zur Songsteuerung gibt es illuminierte Start/Pause-, Cue- und Sync-Taster und die neu gestalteten, großen Jogwheels. Die Tempoanpassungen erfolgen mittels Pitchfader, deren Regelwege mit vier Zentimetern allerdings etwas kurz geraten sind. Für kreative Mixe gibt es Taster, die Loops und Effekte steuern. Beide Decks sind mit acht rot beleuchteten Performance Pads ausgestattet, die unterschiedliche Funktionen wie HotCue-Punkte, Loops etc. kontrollieren.

Mixer

Die Mixersektion des Hercules DJControl Inpulse 300 MK2 bietet eine klassische Zweikanalausstattung. Beide Kanalzüge sind mit Dreiband-EQs-, Gain- und Filter-Reglern versehen sowie mit Fadern, deren Regelwege vier Zentimeter messen. Zusätzlich gibt es einen fest zugewiesenen Crossfader, dessen Kurven- und Richtungsparameter in der jeweils genutzten Software konfigurierbar sind. Fünfteilige LED-Ketten für die Kanäle und den Masterausgang unterstützen die Wahl der korrekten Pegel. Zwei zentral platzierte Drehregler erlauben die Kontrolle der Master- und Kopfhörersignale.

Anschlüsse

Auf der Rückseite des Hercules-Controllers gibt es einen Stereo-Cinch-Audioausgang, der das Mastersignal ausgibt, sowie eine USB-B-Buchse zur Kommunikation mit einem Computer. Zudem ist ein Anschluss für eine Hercules-Erweiterung vorhanden, zu der man aber, wie beim Vorgänger, nichts Näheres erfährt. Die Spannungsversorgung erfolgt über den USB-Anschluss und somit wird kein zusätzliches Netzteil für den Betrieb benötigt. DJ-Sessions in abgelegenen Locations sind somit sehr einfach möglich. An der Front lässt sich ein Kopfhörer an eine Miniklinke anschließen und die intern verbaute Soundkarte, die ein durchaus solides Klangbild abliefert, arbeitet mit 44,1 kHz und 24 Bit. Anschlüsse für ein Mikrofon oder andere Zuspieler für Setup-Erweiterungen gibt es nicht.

Hercules DJ Academy

Wie sein Vorgänger ist auch der DJControl Inpulse 300 MK2 speziell zum Erlernen von DJ-Basics gedacht. Der Controller bietet hierzu visuelle Beatmixing-Hilfen und eine DJ Academy. Die DJ Academy umfasst gut geschriebene Textbeiträge rund um das Thema Mixing und zahlreiche Youtube-Videos. Beide Informationsquellen können wir Einsteiger:innen wärmstens empfehlen.

DJUCED 5

Für unseren Praxistest haben wir den DJControl Inpulse 300 MK2 nach der Installation der Software DJUCED 5 an ein MacBook Pro angeschlossen. Die Einrichtung des Programms erfolgt mit wenigen Mausklicks und ist selbsterklärend. Einen speziellen Treiber mussten wir nicht installieren. DJUCED nutzt den Controller als Dongle und ist in der DJ-Landschaft ein eher weniger verbreitetes Produkt. Triftige Gründe gibt es aber dafür nicht, denn die Software bietet einen großen Funktionsumfang und ist weit mehr als ein reines Einsteigerprodukt.

DJUCED 5 ist optisch ansprechend und bietet zahlreiche individuelle Konfigurationsmöglichkeiten wie die Einblendung verschiedener Songwellenformen, Decks, Mixer etc. Die Software kann den rechnerinternen Songbestand nutzen, erlaubt aber auch den Zugriff auf kostenpflichtige Streamingdienste wie Beatport, Beatsource, qobuz, Soundcloud, Tidal und Mixcloud. Das Laden der Songs ist per Encoder auf dem Controller bequem möglich. Hat man die passenden Songs für einen Mix selektiert und deren Wiedergabe gestartet, unterstützen „Beatmatching Guide“-Funktionen in Form von LED-Einblendungen im Bereich der Pitchfader und Jogwheels den Mixvorgang. Auf diese Weise kann man das manuelle Beatmatching erlernen, das auch in Zeiten treffsicher arbeitender Automatikfunktionen zum Handwerkszeug eines jeden DJs gehören sollte. Wer auf die Mixinghilfen nicht (mehr) angewiesen ist, kann diese Unterstützungen jederzeit per Taster deaktivieren.

DJUCED bietet 17 solide klingende Effekte wie Phaser, Bitcrusher, Filter, Echo, mit denen sich Mixe aufpeppen lassen. Mit dem DJControl Inpulse 300 MK2 lässt sich ein Effekt pro Deck aktivieren und dessen Parameter modifizieren. Loops können treffsicher gesetzt werden und mit den optisch leicht überarbeiteten Performancepads gelingt das Setzen und Triggern von Hotcue-Punkten, automatischen Loops, der Slicer-Funktion sowie das Abfeuern von Samples. Die per Shift-Taste nutzbaren Doppelbelegungen erlauben zudem die Kontrolle von Toneplay, Slicer Loop, BeatJump und FX. Da nicht alle korrespondierenden Steuerungen in der Software eingeblendet werden, muss man hier leider einige Belegungen „auswendig“ lernen, um diese gezielt nutzen zu können.

Der Sampler belegt die Decks 3 und 4 und die Soundausgabe erfolgt entsprechend über die Kanäle 3 und 4 der Software. Die Lautstärken dieser Kanäle lassen sich mit den Kanalfadern des Controllers durch das Drücken der Shift-Taste steuern. Eine Abholfunktion zum Verhindern von Pegelsprüngen gibt es leider nicht.

Wer die Basics beherrscht, kann mit dem DJControl Inpulse 300 MK2 auch die ersten Scratch-Versuche unternehmen, die berührungsempfindlichen Jogwheels arbeiten sehr präzise – Daumen hoch!

Serato DJ Lite

Serato DJ Lite unterstützt den DJControl Inpulse 300 MK2 ab der Version 3.0.3 und erkennt das Gerät eigenständig. Die Software lässt sich mit dem Controller bequem kontrollieren und auch hier gibt es neben den Songs von der Festplatte, die Option auf kostenpflichtige Streamingdienste (Beatport, Beatsource, SoundCloud und Tidal) zuzugreifen. Das Auflegen mit zwei Decks gelingt gut und übersichtlich und auch Serato DJ Lite bietet zahlreiche kreative Funktionen, wobei hier an vielen Stellen auf die Vollversion verwiesen wird. Wer eine größere Funktionsausstattung vermisst und Controller-Steuerungen selbst konfigurieren möchte, um beispielsweise die neue Stem-Funktion bedienen zu können, führt ein aufpreispflichtiges Upgrade auf die Pro-Version durch.

Alternativen

Fazit

Hercules bietet mit dem überarbeiteten DJControl Inpulse 300 MK2 ein nach wie vor recht eigenständiges und gut gemachtes Lernpaket für DJs an. Die Neuauflage des Zweikanal-Controllers bietet nur wenige, aber sinnvolle Überarbeitungen im Bereich der Jogwheels und Performance Pads und kann kostenfrei mit DJUCED und Serato DJ Lite kombiniert werden. Das Paket aus Hard- und Software hat ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und wird für einen unveränderten UVP von 199 Euro angeboten. Die aufgezeigten Detailschwächen der Software DJUCED im Bereich des Samplers gab es bereits bei unserem Test des Vorgängers, doch diese schmälern den positiven Gesamteindruck nur marginal. Einsteiger:innen, die nach einem geeigneten Bundle aus Controller und Software suchen, sollten sich das Hercules-Produkt in jedem Fall genauer anschauen.

Gesamtwertung:
4,0 von 5,0
Qualität:  
3,5 von 5,0
Klang:  
3,5 von 5,0
Preis-Leistung:  
5,0 von 5,0

Pro

Gutes Lernpaket für Einsteiger:innen
Praxisgerechtes Layout
Gut reagierende Jogwheels
Preis-Leistungs:Verhältnis überzeugt
DJUCED und Serato DJ Lite enthalten

Kontra

Sehr kurze Pitchfader-Regelwege
Keine Abholfunktion für Kanalfader

Preis:

195,00 EUR

Weitere Informationen gibt es auf der Website von Hercules.

Veröffentlicht in Tests und getaggt mit DJ Academy , DJ-Controller , DJControl 300 MK2 , DJUCED , Hercules , Lern-Controller , Serato DJ Lite

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