Test: Innofader Pro 2 - Der ultimative Crossfader ?

Test: Innofader Pro 2 - Der ultimative Crossfader ?

Archiv. 11. Februar 2016 | 4,0 / 5,0

Geschrieben von:
admin

2009 brachte Audio Innovate mit dem Innofader den ersten kontaktlosen Universal-Crossfader auf den Markt. Seitdem ist die Innofader Familie ordentlich gewachsen. Mit dem Innofader Pro 2 steht nun das neue Fader-Flaggschiff im Regal. Lohnt sich die Crossfader-Frischzellenkur für deinen Mixer? Wir haben die Antwort!

Inno… was?

Der Innofader ist ein kontaktloser Fader, der in eine Vielzahl von Mischpulten passt. Vor allem bei Turntablisten, die Wert auf Präzision, Leichtgängigkeit und lange Haltbarkeit legen, sind kontaktlose Fader beliebt. Die Lebensdauer von über 4 Millionen Bewegungszyklen macht den Innofader aber auch für alle anderen Arten von DJs interessant. Dabei ist der Innofader nicht nur als Cross-, sondern auch als Linefader verwendbar. Durch den verstellbaren Bewegungswiderstand ist der Fader an jeden Mix- und Scratchstil anpassbar.

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Ausgepackt

Öffnet man die Schachtel des Innofader Pro 2, muss man den Fader zuerst einmal suchen. Der Lieferumfang ist nahezu erschlagend – und das meine ich durchaus positiv. Um den Fader mit möglichst vielen Mixern kompatibel zu machen, liegen zahlreiche Adapter, Kabel und Befestigungsplatten bei. Neben der Anleitung und dem Faderöl wurde auch an Gimmicks gedacht: mit den Innofader-Plattenlabels und einem Aufkleber für den Mixer kannst Du deine Begeisterung auch am Set ausdrücken. Alle Zubehörteile sind in kleinen Tüten verpackt, sodass kein Chaos entsteht.

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Was ist neu?

Neben einigen internen technischen Verbesserungen, besticht der Innofader Pro 2 vor allem durch noch mehr Anpassungsmöglichkeiten. So ist neben der Fadercurve auch die Cut-In für beide Seiten einzeln verstellbar – und zwar in Schritten von 0.04mm! (Cut-In beschreibt die Distanz vom Anschlagspunkt bis zum Öffnen des Faders). Ploppgeräusche beim Öffnen und Schließen des Faders gehören, durch die verstellbare Reaktionszeit, nun der Vergangenheit an.

Eingebaut

Der Einbau ist denkbar einfach. In vielen Fällen reicht ein einzelner Adapter, um den Innofader mit dem Mixer zu verbinden. Im Gegensatz zur ersten Generation, prangt jetzt auf der Unterseite jedes Adapters ein Aufkleber, der gut sichtbar über die passenden Mixer informiert. Gleichzeitig isoliert der Aufkleber den Adapter, sodass die kaugummifarbene Isolationsröhre des ersten Modells der Vergangenheit angehört.

Nach dem Einbau in meinen Traktor Kontrol Z2 musste ich den Fader nur kurz rekalibrieren und hätte loslegen können … wenn da nicht der Reiz der, in 0.04mm Schritten verstellbaren Cut-In gewesen wäre. Die erweiterten Einstellmöglichkeiten sind leider etwas fummelig. Je nachdem, was man verstellen möchte, stellt man zuerst die Einstellrädchen für Cut-In und Curve entsprechend ein. Eine bebilderte Anleitung gibt genaue Auskunft über die Kombinationen. Danach schaltet man den Mixer aus, hält den Kalibrierungsbutton gedrückt und schaltet den Mixer wieder an. Bei einfachen Einstellungen ist das kein Problem. Nerdige Turntablists, die die Cut-In von 1,5mm auf 0,5mm reduzieren wollen, brauchen ein wenig Geduld. Ich habe meinen Mixer knapp 50 Mal an und ausgeschaltet, bis ich beide Seiten nach meinen Wünschen angepasst hatte.

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Umso ärgerlicher war dann, als der frisch kalibrierte Fader nach einigen Stunden nicht mehr richtig schloß. Auf Rückfrage beim Hersteller erfuhr ich, dass bei extrem kleinen Cut-In Einstellungen am Anfang manchmal eine Neukalibrierung nötig sein kann. Also nochmal alles ausgebaut und nachjustiert. Seitdem läuft der Fader nun über zwei Monate konstant und ohne Probleme.

Angetestet

In meinem Fall fühlt sich der Innofader Pro 2 beim Scratchen an, wie eine Verlängerung meines Arms. Und das ist das größte Lob, das ich als Turntablist einem Fader aussprechen kann! Er verhält sich genauso, wie ich es erwarte und ich habe zu keiner Zeit das Gefühl, dass der Fader meinen Scratches im Weg steht:

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Mehr Informationen

Mit den vielen verstellbaren Möglichkeiten sollte der Innofader nahezu jeden Geschmack treffen. Trotzdem sind Fader immer eine sehr individuelle Sache, vor allem bei Turntablisten.

Ich vergleiche die Wahl des richtigen Faders gerne mit dem Zauberstabkauf bei Harry Potter: nicht der DJ sucht sich seinen Fader aus, sondern der Fader seinen DJ.

Technisch gesehen macht der Innofader Pro 2 absolut alles richtig! Aber ob das Zusammenspiel von Gewicht, Anschlagsgefühl und Form der Faderkappe deinen persönlichen Geschmack trifft, musst Du selbst herausfinden

 

Fazit

Der Innofader Pro 2 lässt Herzen höher schlagen – vor allem die von Turntablisten! Aber auch alle anderen DJs werden am neuen Fader-Flaggschiff lange ihre Freude haben. Mit einem Straßenpreis von 175€ ist der Fader zwar nicht grade ein Schnäppchen, aber eine gelungene Möglichkeit, um alten Mixern neues Leben einzuhauchen. Wer auf die erweiterten Features verzichten kann, findet im Innofader PNP, oder auch dem kleinen Mini-Innofader, eine Alternative. Einziger Wermutstropfen ist die Dokumentation, die leider nur auf Englisch verfügbar ist. Vor allem bei komplexeren Einbauten, oder den erweiterten Optionen, kann es schnell zu Unklarheiten kommen. Aber wenn der Fader einmal läuft, ist er so schnell nicht mehr aufzuhalten!

Alternativen:

 

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