Test: Soundboks Go / Akku-Box &-PA

Test: Soundboks Go / Akku-Box &-PA

Tests. 29. Mai 2022 | 4,3 / 5,0

Geschrieben von:
Boris Alexander

Der aus Dänemark stammende Lautsprecherhersteller Soundboks ergänzt sein Portfolio um den kompakten Lautsprecher Soundboks Go. Bekannte Features vom großen Bruder Soundboks Gen. 3 wie Akkubetrieb und Bluetooth wurden übernommen. Was bietet der Neuzugang außerdem und für wen eignet er sich?

Soundboks Go

Der neue Performance-Lautsprecher Soundboks Go macht seine Herkunft bereits beim ersten Kontakt deutlich. Die Box hat ein extrem robust ausgeführtes Kunststoffgehäuse und ein massives Lautsprechergitter, das die verbauten Speaker vor Beschädigung schützt. Ein dickes, umlaufendes Gummiband im vorderen und hinteren Bereich sorgt zudem für einen Transport- und Aufstellschutz. Alles in allem bringt der kleinere Ableger staatliche 9,2 Kilogramm auf die Waage und misst 32 x 46 x 27 cm.

Um den aktenkoffergroßen Speaker einfacher von Ort zu Ort bewegen zu können, bietet dieser einen Griff auf der Oberseite und auch ein optionaler Tragegurt wird angeboten. Der Lautsprecher wird zudem als wetterbeständig beschrieben, komplett wasserdicht ist er aber aufgrund der Öffnungen nicht. Eine 35mm-Bohrung auf der Unterseite erlaubt die Platzierung auf einem Boxenflansch. Die Soundboks Go wird für 699 Euro angeboten und inklusive Akku und Netzteil ausgeliefert.

Bedienelemente und Anschlüsse

Die Box verfügt auf der Oberseite über einen großen Lautstärke-Encoder inklusive LED-Kranz. Durch Drücken des Encoders wird der Lautsprecher eingeschaltet. In unmittelbarer Nachbarschaft befinden sich zwei Taster (Bond/Connect), die den Betriebsmodus und die Verbindung zu weiteren Lautsprechern steuern.

Auf der linken Seite des Speakers gibt es einen 3,5mm-Miniklinken-Eingang, an den sich Zuspieler direkt anschließen lassen; professionelle XLR-Anschlüsse für Instrumente und analoge Ausgänge sind nicht vorhanden.

Funkverbindung

Die Soundboks Go wird als „Bluetooth Performance Speaker“ beworben und ist hierzu mit dem Bluetooth-Standard 5.0 ausgestattet. Dieser erlaubt die Kopplung von Zuspielern, wie Smartphones, Tablets, Computer etc., zur drahtlosen Musikübertragung. Darüber hinaus ist die Box mit der SKAA-Technologie ausgestattet, die eine drahtlose Verbindung zu zusätzlichen Soundboks-Go- und Soundboks-Gen-3-Speakern sowie mit Sendern ausgestatteten Zuspielern aufbauen kann. SKAA bietet eine Übertragung in CD-Qualität, eine stabilere Verbindung als Bluetooth und eine Überbrückung von bis zu 40 Metern.

Technische Details

Die technischen Parameter der Soundboks Go erklären, warum der Hersteller die Bezeichnung „Performance-Lautsprecher“ gewählt hat. Unter der Haube werkeln zwei Merus-Audio-eximo-Klasse-D-Verstärker mit 72 Watt Dauerleistung. Diese treiben einen 10-Zoll-Tieftöner mit 96 dB und einen 1-Zoll-Hornhochtöner mit 102 dB an. Der Frequenzbereich des Lautsprechers wird mit 40 Hz bis 20 kHz angegeben. Zum mobilen Betrieb dient ein 7,8 Ah Lithium-Eisen-Phosphat-Akku, der auf der Geräterückseite in eine Vertiefung eingeschoben wird und 12,8 V liefert.

Der Akku lässt sich per beilegendem Netzteil laden und ist mit einer fünfstufigen LED-Kette ausgestattet, die über den Ladezustand informiert. Der Stromspeicher liefert bei mittlerer Lautstärke 40 Stunden lang die nötige Spannung, bei voller Lautstärke beläuft sich die Performance auf zehn Stunden. Das Aufladen eines leeren Akkus dauert etwa dreieinhalb Stunden. Zum Schutz ist dieser mit einem Akkumanagement versehen, das Kurzschlüsse, Überhitzungen etc. verhindert.

Soundboks Go Ansicht von hinten.
Der Akku wird auf der Rückseite eingesetzt und ist einfach austauschbar.

Praxis

Die Soundboks Go ist für einen mobilen Einsatz prädestiniert und kann im In- und Outdoor-Betrieb zum Einsatz kommen. Der Lautsprecher ist sicherlich kein Leichtgewicht, lässt sich aber trotzdem recht gut transportieren. Wer mag, erwirbt den optionalen Tragegurt, um sich das Leben noch etwas zu erleichtern.

Der zum Betrieb benötigte Akku ist werkzeuglos mit wenigen Handgriffen austauschbar, sodass man die Betriebsdauer problemlos durch einen weiteren Akku verlängern kann. Ein Austausch bei einem Defekt ist somit ebenfalls sehr einfach möglich. Nach dem Einschalten des Lautsprechers kann mit dem Bluetooth-Kopplungsvorgang begonnen werden. In unserem Test gab es hierbei keinerlei besondere Vorkommnisse, Störungen oder Abbrüche zu verzeichnen. Zum Einsatz kamen verschiedene Zuspieler wie Computer, Smartphones und Tablets mit unterschiedlichen Betriebssystemen. Ein alternativer, kabelgebundener Betrieb ist ebenfalls möglich, allerdings nur per Miniklinke.

Die Soundboks Go macht ordentlich Dampf, kann aber aufgrund ihrer technischen Ausstattung natürlich nicht mit dem großen Bruder mithalten. Zur Untermalung einer Gartenparty oder eines kleinen Partykellers reicht es aber trotzdem aus und auch für DJ-Übungssessions kann der Lautsprecher eingesetzt werden.

Für größere Events können bis zu fünf Soundbox-Lautsprecher miteinander drahtlos verbunden werden, hier ist eine beliebige Kombination aus Soundboks Go und großen Gen-3-Speakern wählbar. Das Zusammenspiel gelingt dank implementierter TeamUP-Funktion sehr einfach und erlaubt den Aufbau eines recht potenten, mobilen PA-Systems. Die hierbei zum Einsatz kommenden SKAA-Technologie arbeitet mit einer Latenz von 40 ms, die sich auf 19 ms durch die Nutzung von SKAA Pro reduzieren lässt, allerdings sind dann nur zwei Boxen koppelbar.

 Soundboks Go und Gen. 3.
Soundboks Go und Gen. 3 lassen sich gemeinsam betreiben.

Zur Lautsprecherkonfiguration gibt es eine App für iOS und Android. Hier lassen sich verschiedene Klangprofile wie Bass+, Power und Indoor wählen oder individuelle Einstellungen per grafischem EQ selbst definieren. Zudem kann der Lautsprecher mit einer neuen Firmware ausgestattet werden, zum Testzeitpunkt gab es allerdings keine aktualisierte Version für die Soundboks Go. Des Weiteren kann ein PIN-Code eingerichtet werden, um einen unerwünschten Zugriff auf den Lautsprecher zu unterbinden und auch die Verbindung mehrerer Boxen ist über die App steuerbar. Als Besonderheit bietet die iOS-App das Feature „Direkt“, das jeden Freitag- und Samstagabend Streams von internationalen Künstlern beinhaltet, als Genre werden Hip-Hop, House, Techno, Disco etc. angeboten – ein nettes Goodie.

Sound

Zur Einordnung der Klangeigenschaften der Soundboks Go haben wir den Speaker im Indoor- und Outdoor-Betrieb getestet und mit einer umfassenden Musikauswahl konfrontiert. Der Lautsprecher ist wie sein großer Bruder nicht für leise bescheidene Töne gemacht, sondern möchte durch eine massive Leistung überzeugen. Die Soundboks Go meistert diese Aufgabe sehr gut, bietet vor allem im Bassbereich mächtig Kraft und präsentiert ein insgesamt recht aufgeräumtes Klangbild. Die Abstimmung ist den Technikern des dänischen Herstellers dabei so gut gelungen, dass man auch bei vollem Pegel keine störenden Übersteuerungen oder Verzerrungen wahrnimmt. Klanglich hat uns die Kofferboombox voll und ganz überzeugen können.

Unterschiede zur Soundboks Gen. 3

Damit ihr euch ein besseres Bild machen könnt, haben wir die Unterschiede zur Soundboks Gen. 3 nachfolgend zusammengestellt:

• Kleineres und leichteres Gehäuse (ca. 6 kg weniger)
• Lautsprechergitter fest montiert
• 2 x 72 Watt Verstärker (statt 3 x 72 Watt)
• 1 x 10 Zoll Tieftöner (statt 2)
• 5 dB weniger Gesamtlautstärke (insgesamt 121 dB)
• Miniklinken-Eingang
• keine Combo-XLR-Eingänge
• kein Miniklinken-Ausgang
• Tragegurt (optional)
• 5 Stunden längere Akkulaufzeit bei voller Lautstärke

Fazit

Mit dem neuen, mobilen Performance-Lautsprecher Soundboks Go ist dem dänischen Hersteller erneut ein großer Wurf gelungen. Der Speaker ist robust, sehr gut verarbeitet und deutlich kompakter und leichter als sein großer Bruder Soundboks 3. Der Lautsprecher hat uns durch seinen fetten, lauten Sound überzeugt, der auch bei hohen Pegeln noch ordentlich klingt. Die mobile Einsatzzeit beträgt bei voller Lautstärke beachtliche zehn Stunden, ein Akkutausch kann zudem schnell und einfach erfolgen. Die Soundboks Go kann per Bluetooth oder Miniklinkenkabel Musik empfangen und bietet durch die implementierte SKAA-Technologie eine Setuperweiterung, die eine drahtlose Kommunikation mit zusätzlichen Go- und Gen-3-Speakern erlaubt. Die Soundboks Go eignet sich somit für kleinere Privatveranstaltungen, aber auch als Baustein einer größeren, mobilen Soundboks-PA.

Pro

Recht kompakte Bauweise
Überzeugender Klang
Solide Konstruktion
SKAA-Technologie für größere Soundboks-Setups
Sehr lange Akkulaufzeit

Kontra

Nichts

Preis:

695,00 EUR

Weitere Informationen gibt es auf der Website von Soundboks.

Veröffentlicht in Tests und getaggt mit Akkulautsprecher , mobile PA , Soundboks Gen. 3 , Soundboks Go , Test

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