VESTAX VAI80- The Tank Test

VESTAX VAI80- The Tank Test

Archiv. 21. September 2010 | / 5,0

Geschrieben von:
Olaf Hornuf

VAI80Schon etwas länger auf dem Markt ist VESTAXs VAI80 Soundkarte. Sie fällt durch ihr Design ins Auge, kann sie aber auch das Ohr überzeugen? Unser Hörtest geht dem nach.



Die Namensgebung erklärt sich bei einem seitlichen Blick auf das Interface. Die erste Soundkarte, die es auch in eine Sammlung militärischer Miniaturkettenfahrzege schaffen könnte, erinnert vom Aussehen tatsächlich an einen Panzer. Oder an einen Tank, wie der Tommy sagen würde.
Tank
Allerdings einer in signalrot, was Geländetarnung erschwert, dafür aber die Auffindung nach einem exzessiven DJ-Gig erleichtert.

Genug zum Äußeren, wobei nicht nur dieses die VAI80 zu einer speziellen 4x4 Kanal  Soundkarte macht. An den Längsseiten des Panzers finden sich jeweils vier Ein- und Ausgänge (Cinch). An der Vorderseite gibt es einen Mikrofoneingang, der auch auf Input 3/4 liegt,  sowie einen Kopfhörerausgang. Beides als 6,3mm Klinke, regelbar. Beim Kopfhörer kann man über einen kleinen Schalter wählen, ob Ausgang 1/2 oder 3/4 ausgegeben werden soll. Ein klassisches Laptop-DJ Feature also.
Tank
Rückseitig zeigt sich die erste Besonderheit: symmetrische XLR-Ausgänge (Output Kanal 1/2). Nicht eben typisch für ein solches Interface. Die seitlich angebrachten Regler, also dass, was aussieht wie des Panzers Ketten, entpuppen sich als Levelregler für die Ausgänge und als 2-Band Klangreglung. Ein EQ mit HI (15kHZ) und LOW (70Hz), -16dB~16dB. Im Prinzip eine gute Idee, allerdings ist der Zugewinn eine mögliche Stolperfalle.  Einmal aus Versehen den Knopf bewegt, weg ist der Bass oder die Höhen. Ein denkbares, wenn auch etwas konstruiertes Szenarion, was aber nicht ungenannt bleiben sollte. Der Pegel eines jeden Kanals wird über LEDs auf der Geräteoberseite visualisiert. Dabei ist die Singnalquelle zwischen Ein- und Ausgangssignal umschaltbar. Mit dem Rechner verbunden wird VAI80 via USB, die Stromversorgung kommt von ebenda oder von einem Netzteil, was aber nicht im Lieferumfang ist.

Die technischen Werte lesen sich wie folgt:

- USB 1.1, USB Audio Class 1.0
- Soundqualität 16bit, 44,1khz
- Frequenzbereich 20Hz-20kHz
- Dynamikbereich A/D 103dB, D/A 106dB
- 600 Gramm Gewicht
- Größe 14 mal 12,1 mal 4,7 Zentimeter.

Kommen wir zu unserem kleinen Akkustiktest. Wie immer im Ohrengericht verlassen wir uns ganz auf diese und ziehen den Angstgegner Audio2, beziehungsweise Audio4 (klanglich identisch mit der A2, aber von den Features eher an VAI80), mit ein.
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Beide Soundkarten also unter selben Bedingungen an einem Rechner. In dem Fall ein Sony Vaio mit Traktor (externer Modus, Master 0dB, kein EQ, Key, Filter etc) und Kaspar Björkes "young again"  im Player. Die Soundausgabe erfolgt über unsere KRK6 Boxen (ebenfalls 0dB), wobei bei der VAI sowohl die symmetrische als auch die unsymmetrische Anschlußmöglichkeit zum Einsatz kommt.

Das Ergebnis überrascht. Den Anfang macht VAI80 auf Cinchausgängen. Der erste Eindruck ist durchaus annehmbar, wenn auch der Sound etwas angezerrt scheint. Mit Tanks Volumenregler auf maximal kommt die KRK in Fahrt. Allerdings nimmt auch das Zerren zu. Folgt ein Wechsel zur Audio4 und der erschrockene Blick zum Pegel. Der Traktor Output, der zuvor auf 0dB stand, steht nun auf -15dB. Der Klang ist trotzdem kräftiger und vor allem, er zerrt nicht. Das hätten wir so nicht erwartet, auch unter symmetrischer Verkabelung gewinnt The Tank kein Land hinzu. Die Audio4 hat hörbar die Nase vorn.

Fazit: Ein extravagantes Interface mit einigen Bonusfeatures. Pluspunkte gibt es für die Idee der EQ-Klangreglung, die XLR-Ausgänge und das optische LED-Feedback. Das als Treiber nur ASIO4ALL beiliegt ist in dem Preissegment etwas verwunderlich. Es ist nicht auszuschließen, dass The Tank mit unter die  aktuellen VESTAX-Problemfälle zu zählen ist. Von AMD Prozessoren wird auf der Produkseite ganz abgeraten. Der Preis war mal mit knapp 400 Euro angedacht, hat sich aber nun bei 329 Euro eingependelt. Damit liegt VAI80 deutlich über der Audio4, welche (wie ihre Brüder Audio2 und Audio8) auch ohne XLR unsere, für DJ-Anwendung empfohlene, Soundkarte bleibt.

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