ALESIS iO Dock - Review

ALESIS iO Dock - Review

Archiv. 13. Juli 2011 | / 5,0

Geschrieben von:
Olaf Hornuf

Technisch gesehen ist ein Dock Teil einer Kupplungseinrichtung. ALESIS verkuppelt das iPad mit jeder Menge Ein- und Ausgängen und könnte damit einen großen Wurf  landen.

 

Das iPad ist eine tolle Sache. Leider bringt es nicht viel an Anschlussmöglichkeiten mit. Mit einer kleinen Klinke sind die direkten Optionen nahezu erschöpft. Zwar gibt es einiges an Adaptern und Connectoren, jedoch (momentan) noch nichts, wie das ALESIS Audio Dock.

Wie die Benennung schon suggeriert, präsentiert sich das iO Dock als Basisstation, in welches das iPad oder das iPad2 eingeschoben wird. Beim iPad2 bedarf es für den passgenauen Sitz einer Art zusätzlicher Adapterplatte, die sich im Lieferumfang findet. Die Verarbeitung des Docks wirkt, trotz Kunststoff , solide. Als technische Grundlage sind ALESIS Audio-Interfaces, a la iO2 Express, wiedererkennbar. Positiv fällt die ergonomische Schräglage des angedockten iPads auf.

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Seinen Strom bezieht das iO Dock über ein mitgeliefertes Netzteil, mehr noch: darüber wird das iPad gleichzeitig geladen. An möglichen Zu- und Abgangsquellen hat ALESIS eine sinnvolle Kombination von dem verbaut, was der geneigte Musiker, DJ, Producer oder Heimanwender für Recording, Effect Modeling, Podcasts oder einfach nur zur Wiedergabe brauchen könnte.  Im einzelnen sind das: zwei kombinierte XLR/Klinke Eingänge mit regelbarem Gain. Einmal davon wählbar, zwischen Instrument (Guitar, hochohmig), Line oder Mikrofon. Beim Mikrofon kann optional 48V Phantompower zugeschalten werden. Auch an einen Input für einen Footswitch wurde gedacht. Ausgangseitig steht Main (zweimal Klinke / unsymmetrisch) und Phones zur Verfügung. Beides kann, unabhängig voneinander, über die Hardware eingepegelt werden. Zudem lässt sich  "Direct Monitoring" aktivieren, um Eingangsquellen ohne Beeinflussung durch das iPad abzuhören. Ein Composite Video Out (RCA), zum Anschluss ans TV-Gerät oder den Beamer, ein klassisches MIDI Pärchen (In/Out), sowie USB MIDI komplettieren die Anbindungen. Damit ist "the world`s first audio dock for iPad an iPad2" für alle Apps gewappnet, die Core MIDI kompatibel sind. Gegenwärtig ist deren Anzahl noch überschaubar, aber mit einer solchen Hardware ist mehr als nur die Grundlage geschaffen, zukünftig die Audio- und MIDI-Fähigkeiten von Apps auszubauen.

Führt man sich mal vor Augen, welche Adapter oder Pre-Amps bisher, und zu welchen Kosten, für das iPad erhältlich sind, ist das iO Dock schon im Preis- / Leistungsverhältnis ungeschlagen. 179 Euro für: Dockingstation mit Ladefunktion, Videos an TV oder Beamer, MIDI an externe Geräte bzw. in der Gegenrichtung, von diesen ans iPad (-> die App) oder USB-MIDI zur Verbindung mit einem Mac oder PC (-> zur Steuerung der Software darauf). Dazu unabhängig regelbare Ausgänge für Kopfhörer und Anlage, sowie natürlich die Eingänge für Line, Mikrofone und Instrumente. Plus, Plus, Plus.

Was kann das iO Dock also nicht? Mehrkanal-Audio! Das liegt nicht an den Apps oder dem Dock, sondern an den momentanen Gegebenheiten des iPads bzw. des Betriebsystems. Main- und der Kopfhörerausgang sind zwar einzeln im Volumen regelbar, haben aber das selbe Signal als Grundlage. Es kommt also jeweils nur das raus, was auch direkt am Ausgang des iPads anliegen würde: einmal Stereo. Bisher sind mir allerdings auch keine Apps bekannt, welche Mehrkanal-Audio unterstützen würden. Selbst in DJ-Apps operiert man, z.B. in Sachen vorhören, (noch) über Splitkabel und Mono-Kanalaufteilung.  Bei diesem Thema bleibt also abzuwarten, ob sich durch zukünftige Updates am iOS, über die Apps und über die Firmware (ALESIS will Firmware Updates anbieten) Änderungen ergeben.

[mygal=ioDock]

Insgesamt überzeugt das iO Dock auf ganzer Linie. Einzig nicht ganz positiv auffällig: ein Rauschen am Kopfhörerausgang. Freilich kommen schon wieder Diskussionen auf, die eine Dockingstation als konträr zum eigentlichen Konzept des Ultramobilen sehen, und die einwerfen:  "da kann man gleich einen Rechner mit Soundkarte nehmen". Das ist in etwa so, wie einen Wohnwagen als unnütz anzusehen, weil es auch Hotels gibt. Und so wie das mobile Heim viele Fans hat, wird auch das iO Dock jede Menge Freunde finden. Wetten das?

Kurz & knapp:
Docking Station mit Ladefunktion
Anschlüsse: Line, Mikrofon, Instrument, MIDI, Fußschalter
Ausgang für: Verstärker oder aktive Lautsprecher, Kopfhörer
Features: Phantompower, Directmonitoring
Sonstiges: Video Ausgang
Streetpreis: 179 Euro

Produktseite bei ALESIS (englisch)
iO Dock II im Angebot des Musikhaus Thomann
PS: Vielleicht wäre es eine gute Idee wenn ALESIS die Apps, die mit dem iO Dock zusammenarbeiten, auflistet. Aus so ner Liste könnte ne richtige Plattform werden. 🙂

Veröffentlicht in Archiv und getaggt mit Docking Station , IO Dock , iPad , iPad2 , Midi , soundkarte , Video Out

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