AlphaTheta Chordcat: 100.000 Akkorde auf Knopfdruck?

AlphaTheta Chordcat: 100.000 Akkorde auf Knopfdruck?

News. 10. Juli 2025 | 3,0 / 5,0

Geschrieben von:
Simon Ackers

Bei AlphaTheta, dem Mutterkonzern von Pioneer DJ, tritt man nun langsam immer mehr aus der DJ-Sparte heraus. Jetzt erscheint mit der Chordcat eine kleine portable Groovebox mit ausführlichem Chord-Generator.

AlphaTheta veröffentlichte zuletzt neben den klassischen DJ-Controllern auch mobile PA-Lautsprecher, Kopfhörer und USB-Sticks. Alles noch in der Kategorie "Auflegen", aber ein erster Hinweis, dass man auch abseits der CDJs, XDJs und Controller plant. Die Chordcat ist jetzt der erste große Schritt in die Welt des Producings. Eine erschwingliche handliche Groovebox, mit der man schnell Ideen, Skizzen und Beats basteln kann.

Grooveboxen sind ja schon länger in Mode und Chord-Generator ploppen gefühlt immer häufiger auf. Was früher die klassische Preset-Schleuder war, ist heute die Akkord-Schleuder – und die Chordcat ist sogar direkt beides.

Chordcat: Wir cruisen durch die Akkordlandschaft

Die Chordcat bietet für das fixe Ideensammeln insgesamt acht Tracks, 16 Pattern und 128 Steps auf der Strukturebene. Dazu kommen dann 145 verschiedene Instrument-Presets und 16 Drum Sets. Die klingen aber leider, ausgehend von dem, was man bereits hören konnte, wirklich nach Preset-Schleuder der alten Casio-Schule. Allerdings lässt sich die Chordcat auch per MIDI mit externen Sounds füttern und so kann man auch spannende Klänge durch den Chord-Generator schicken.

Der ist nämlich klar das große Feature der ersten Groovebox von AlphaTheta. Kurz zu Chord-Generator an sich: Aus Musikersicht wirken sie für mich immer etwas seltsam. Es wird eine einfache Lösung für ein vermeintlich kompliziertes "Problem" genannt Harmonielehre angepriesen. Oft sind die Generator selbst aber kein bisschen weniger kompliziert und sind meist überladen mit vermeintlichen Möglichkeiten (die Chordcat kann angeblich 110.000 Akkordfolgen, von denen natürlich der Großteil schlicht Iterationen des immer Gleichen sind), fancy Akkorden und Modes. Problematischer ist aber, und so wirkt es auch beim Chordcat, dass die Akkorde zumeist sehr blockartig daherkommen. Auf Akkord A folgt Akkord B und es gibt wenig bis keinen Gestaltungsspielraum Bewegung in die inneren und äußeren Stimmen reinzubringen. Dadurch wirken die Akkordfolgen sehr schematisch, starr und langweilig. Das hört man dann auch, denn nahezu alle bisher hörbaren Demos sind rudimentäre House-Beats mit Piano-Chords.

Die Anschlüsse der Chordcat

Von dieser generellen Kritik abgesehen, lassen sich auch mit der Chordcat schnell mal ein paar Ideen einspielen. Klassische House Stabs oder lange Pads sind spielerisch leicht einprogrammiert. Dafür gibt es neben den klassischen Möglichkeiten bestimmte Tonarten und Scales einzustellen, auch den besonderen Chord Cruise Mode. Dabei spielt man einen Akkord an und auf dem eingebauten X/Y Pad werden automatisch weitere Akkorde gemappt, die dazu "passen". Hat man einen gefunden, speichert man ihn und basierend darauf werden wieder neue Akkorde aufs Pad gemappt. Man cruist also wortwörtlich durch die Akkordwelt.

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Mehr Informationen

Über das X/Y Pad werden auch die eingebauten Effekte Delay, Duck und Arpeggiator gesteuert. Einprogrammierte Sequenzen können zudem mit unterschiedlichen Laufrichtungen (rechts, runter, im Uhrzeigersinn, gegen den Uhrzeigersinn) neu ausgerichtet werden. Das sorgt für zusätzliche Möglichkeiten etwas Spannung und Abwechslung in die Sequenzen zu bringen.

Das Problem sind, wie erwähnt, die Sounds in der Box selbst. Die klingen nicht so wirklich toll. Aber, die Chorcat lässt sich problemlos mit externen Sounds verbinden und ganze Sequenzen können sofort in die DAW übertragen werden. Da könnte die Chordcat dann als Ideenmaschine für unterwegs glänzen. Komplett in der Box wird man kaum komplette Tracks mit der Groovebox erstellen können. Dafür ist alles zu rudimentär, vom Sequencer bis hin zur Klanggestaltung.

Die AlphaTheta Chordcat soll schon bald erscheinen und kostet 279 Euro. Ein Preis, der die Box etwas attraktiver macht. Weitere Informationen findet ihr hier.

Veröffentlicht in News und getaggt mit AlphaTheta , Chordcat , Grooveboxen

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