Pornceptual: Berliner Polizei löst Open Air auf

Pornceptual: Berliner Polizei löst Open Air auf

News. 27. Oktober 2020 | / 5,0

Geschrieben von:
Redaktion

Die Berliner Polizei hat am vergangen Wochenende mehrere Veranstaltungen aufgelöst.  Betroffen war auch das Pornceptual Open Air in der Alten Münze. Die VeranstalterInnen üben jedoch Kritik am Polizei-Einsatz.

Am Samstag hat in der Alten Münze in Berlin-Mitte eine Veranstaltung der Pornceptual-Reihe stattgefunden. Doch etwa eine Stunde vor Ende lösten etwa vierzig BeamtInnen der Berliner Polizei und der Bundespolizei die Party auf. Der Vorwurf: Verstöße gegen die Infektionsschutzverordnung.

Sowohl die VeranstalterInnen von Pornceptual als auch das Team der alten Münze haben dazu in einem Statement Stellung bezogen. Darin stellen sie klar, dass es ein strenges Hygienekonzept für die Veranstaltung gegeben hat, dass unter anderem Online-Vorverkauf mit Kontaktdatenerfassung und Temperaturmessungen am Einlass umfasste. Sie berichten, dass die Polizei zunächst behauptet hätte, dass nur maximal 100 Teilnehmende auf Open Air Veranstaltungen erlaubt wären. Das ist allerdings nicht korrekt: In Berlin dürfen aktuell bis zu 5000 Menschen an Open Air Events teilnehmen, wenn es ein umfassendes Hygienekonzept für die Veranstaltung gibt.

Weiterhin beanstandete die Polizei, dass die Teilnehmenden, auch wenn sie eine Maske geträgen hätten, sich nicht an den Mindestabstand gehalten hätten. Die VeranstalterInnen weisen diesen Vorwurf zurück und erklären, dass die Berliner Coronaverordnung für Events nicht das gleichzeitige Tragen einer Masken und Einhalten des Mindestabstands vorsieht.

Stigmatisierung als "Fetisch-Party"

Das Team von Pornceptual berichtet, von Polizei-BeamtInnen als "ekelhaft und pervers" beschimpft worden zu sein und wehrt sich gegen die Stigmatisierung als "Fetisch-Party". Pornceptual findet seit 2013 als sexpositive, queere Eventreihe statt. "Während viele andere legale Open-Airs in Berlin geschlossen wurden, schafft es nur die 'Fetischparty' in die Medien und erweckt den Eindruck, Teil der Fetischszene zu sein, sei beschämend", heißt es dazu im Pornceptual-Statement. Die Polizei Berlin hatte einen ironischen Tweet zum Vorfall abgesetzt und damit viele diffamierende Kommentare ausgelöst.

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Mehr Informationen

Das Team der Alten Münze betonte, dass es seit März keine Veranstaltungen mehr durchgeführt hätte und die Party als Szene-Treffpunkt diente - ohne den "körperlichen Charakter" einer Fetischparty. Der Vorfall am Wochenende hat jedenfalls die Debatte um das Feiern zu Corona-Zeiten wieder neu angeheizt.

Veröffentlicht in News und getaggt mit Alte Münze , Corona , COVID-19 , Open Air , Pornceptual

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