Review - iKaossilator

Review - iKaossilator

Archiv. 18. Oktober 2011 | / 5,0

Geschrieben von:
Olaf Hornuf

Den Kaossilator gibt es jetzt auch als iPhone-App. Die Idee lag nahe, doch ist die Umsetzung auch gelungen? Wir haben mal acht Euro investiert.

 

Die Geräte der KORGschen Kaossfamilie erfreuen sich, gerade bei DJs, großer Beliebtheit. Das Bedienprinzip von Kaoss Pad und Kaossilator war innovativ und ist noch immer ziemlich einzigartig. Steuerung per X/Y-Pad ... fast so wie auf einem iPhone.  Folglich ist es absolut nachvollziehbar, dass es den unterhaltsamen Synthesizer nun auch als App gibt.  Im folgenden stellen wir den iKaossilator vor und schauen wie er sich gegen Kaossilator bzw. dem Kaossilator Pro schlägt.

In Ermanglung eine iPhones oder iPods muss mein iPad der ersten Generation herhalten. Meiner Ansicht nach ist der Bedienkomfort, aufgrund größerer Fläche, deutlich höher. Ich erwähne dass, da die App vom Layout für iPhone / iPod optimiert ist. Dank des "2x Buttons" kann sie aber, dann etwas pixeliger in der Darstellung,  dem iPad angepasst werden.

Der iKaossilator bietet einen Grundstock an 150 Sounds und 50 Loops, welche über das Pad gesteuert und in einer Sequenzersektion, in fünf  "Spuren", aufgezeichnet werden können. Das Layout orientiert sich grob an der real existierenden Hardware, wobei der dominanteste Teil natürlich die, (beim iPad) 115 mm x 90 mm messende, X/Y-Steuerfläche ist.

Die bereitgestellten Sounds dürften dem Kaossilatorkenner teilweise vertraut sein. Unterteilt sind diese in 20 mal Lead, 15 mal Accoustic, 30 mal Bass, 30 mal Chord, 35 Drums sowie 20 Einzeldrums und Soundeffekte.  "Gespielt" wird, per Finger, über oben schon erwähnte Steuerfläche, die ich im folgenden mal Pad nenne. Also nicht verwirren lassen, Pad meint nicht das komplette iPad.  Die Bewegung von links nach rechts verändert die Tonhöhe (zwei Oktaven), die von unten nach oben die Intensität bzw. den Effektanteil. Jeder Soundgruppe ist, ähnlich wie beim Kaoss Pad Quad, eine Farbe zugeordnet. Die Fingerposition auf dem Pad wird, je nach aktivem Sound, entsprechend farblich dargestellt bzw. - bei Recording - auch aufgezeichnet.

ikao_2aUnter dem Pad findet man fünf Schalter, über welche jeweils ein Sound ausgewählt werden kann. Das sind dann auch die, entsprechend illuminierten, Sequenzerspuren (in etwa mit dem Loop Recorder des Kaosspad Pro gleichzusetzen) die solo geschalten, gemutet und aufgenommen werden können. Eine Pegelanpassung der einzelnene Spuren ist leider nicht möglich.

ikao_3aDie sonstigen Einstellungen sind recht übersichtlich und damit sehr intuitiv erfassbar. Mittig unter dem Pad gibt es eine Record- und eine Playfunktion, links davon die Möglicheit Tonhöhe bzw. Tonskala und das Tempo bzw. die Quantisierung zu ändern. Rechts davon ordnet man der "aktiven Spur" einen Sound zu und verändert die Länge der aufzuzeichnenden Phrase. Möglich sind dabei maximal 16 Beats.

ikao_5aOberhalb des Pads läßt sich eine Loopliste aufrufen. Hinterlegt sind bereits 50 Loops von Minimal über Reggae oder Dubstep bis Hip Hop. Aktuelle Clubmusik, zumindest der Benennung nach, erstaunlicherweise findet sich sogar ein Moombahton -Preset. Unterteil ist jedes Loop in einzelne Soundparts, die sich auch miteinander kombinieren lassen.

In dieser Loopliste können auch eigene Klangkreationen gespeichert werden, was letztlich sogar ein gewisses Arrangement erlauben würde. Weitere Funktionen in der Kopfleiste ermöglichen das Löschen eines oder aller Sequenzerspuren, das Überschreiben eines existierend Loops, den Zugriff auf  Quickstart Guide und Help Center, sowie auf eine Funktion namens WIST. "Wireless Synch Start Technology" wurde von KORG ersonnen, um zwei kompatible Apps, auf zwei iOS-Geräten, in Einklang zu bringen. So kann man z.B. seinen iKaossilator mit der iElectribe des Kumpels synchronisieren.

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Nach soviel theoretischer Erklärung ein Satz zur Praxis, und das lässt sich kurz zusammenfassen. Es macht einfach Spass auf dem Ding zu datteln. Große Kompositionen darf man nicht erwarten, dafür sind die Möglichkeiten (noch) zu begrenzt. Der kleine Batteriebruder wird von der App, nach meiner Einschätzung, locker ausgestochen.  Der Kaossilator Pro bietet hingegen Features, die der iKaossilator (noch) nicht hat. Mikrofoneinspeisung, Effekte, Gate Arpeggiator oder Samplemöglichkeit. Hier bietet sich noch reichlich  Potential für eine Weiterentwicklung. Sollte es in Zukunft also nachladbare Sound- und Looppacks, die Möglichkeit eigene Samples einzubinden, erweiterte Arrangementfunktionen, Export- und Weiterverarbeitungsoptionen sowie MIDI- Einbindung geben, steckt der iKaossilator auch den 4000% preisintensiveren Pro in die Tasche. Zu haben ist die App nämlich aktuell für 7,99 Euro, nach der Einführungsphase soll sich der Preis verdoppeln.  Ich hoffe mal, dass KORG die App nicht nur als Teaser sieht, sondern dranbleibt und einige der geäußerten Featurewünsche implementiert. Auch wenn mir nicht ganz klar ist, wer dann eigentlich noch den Kaossilator Pro kaufen soll.

iKaossilator im App-Store
Die KAOSSILATOR Reihe als im Real Life

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