Test: Allen&Heath Xone:PX5

Test: Allen&Heath Xone:PX5

Tests. 18. Oktober 2016 | 5,0 / 5,0

Geschrieben von:
Boris Alexander

Allen&Heath ist ein Begriff. Der britische Hersteller bietet schon seit vielen Jahrzehnten hochwertige Mischpulte für Studio-Anwender, Live-Einsätze und DJs an. Die DJ-Line heißt Xone und umfasst Mixer, aber auch Controller und Kopfhörer. A&H präsentierte bereits im Juli diesen Jahres einer Handvoll geladener Pressevertreter und weiterer VIP-Gäste den neuen Xone:PX5 in der Kantine des Berliner Berghains. Der PX5 ergänzt die vorhandenen DJ-Mixer, ob sich ein Kauf lohnt, erfahrt ihr nachfolgend.

Unboxing

Der Allen&Heath Xone:PX5 ist als Installationsmixer ausgeführt und misst 320 x 375 x 110 Millimeter. Sein Gehäuse ist aus stabilem Metall gefertigt und wiegt 5,2 Kilogramm. Der Mixer hat vier komplette Kanalzüge und einen zusätzlichen Kanal mit reduzierter Ausstattung. Der Hersteller spricht von einem 4+1 Kanalmixer. Die kompletten Kanäle sind mit Total Kill 3-Band-EQs ausgestattet und können mit Line-/Phono- und digitalen Signalen aus einem Computer kombiniert werden. Die Fader haben einen Regelweg von 60 Millimetern und einen wählbaren Kurvenverlauf. Die Kanalsignale dem Crossfader können nach Belieben zugewiesen und auch im Regelverlauf per Schiebeschalter selektiert werden. Die Steuerung des Zusatzkanals erfolgt auf der linken Seite des PX5 und bietet keinen eigenen Fader. Ihr könnt an diesen ein Mikrofon aber auch Setup-Erweiterungen wie CD-Player anschließen. Alle Eingangssignale lassen sich mit einer zentralen Filterschaltung oder Effekten bearbeiten. Ihr könnt hier auf den internen Effektprozessor des Mixers zurückgreifen und/oder die Signale durch eine externe Effektschleife jagen. Auf der Rückseite findet ihr die zahlreichen Eingänge der insgesamt 5 Kanäle und der Effektschleife. Das Master- und Booth-Ausgangssignal verlässt den Mixer über XLR- und Klinkenbuchsen und zusätzlich gibt es einen Record-Ausgang. Ein spezieller Insertweg erlaubt euch die Integration von Dynamik-Prozessoren wie Limitern, Kompressoren oder grafischen Equalizern.

Wenn ihr euer Setup mit Groove-Boxen erweitern möchtet, könnt ihr diese per MIDI-DIN-Kabel synchronisieren. Controller aus der XONE:K-Serie lassen sich direkt an den PX5 anschließen, wodurch ihr bei einem größeren Setup auf USB-Hubs verzichten könnt. Unter der Haube des Mixers arbeitet eine USB-Soundkarte mit insgesamt 20 Kanälen, die Signale mit 96 Kilohertz und 24 Bit verarbeitet. Die Fader, Filter und die Bedienelemente der Effekte senden darüber hinaus MIDI-Daten, die sich zur Steuerung einer Software nutzen lassen.

Im Einsatz

Der Aufbau des Xone:PX5 ist schnell erledigt, aufgrund der aufgeräumten Bedienoberfläche findet man sich sehr einfach mit dem Gerät zurecht. Gut gefallen hat mir die herstellertypische hohe Verarbeitungsqualität, nichts wackelt, man rutscht auch mit schwitzigen Fingern nicht von den Drehreglern ab. Die Equalizer sind so ausgelegt, das ihr in die Höhen bei 3,5 Kilohertz, in die Mitten bei 1,2 Kilohertz und die in Bässe bei 400 Hertz eingreifen könnt.

Klanglich finde ich den EQ und auch das Filter sehr gut. Die Filterschaltung verfügt über die drei Modi High-Pass, Band-Pass und Low-Pass und ist mit einer regelbaren Resonanz gekoppelt. Bei den internen Effekten des Mixers könnt ihr zwischen 16 verschiedenen Vertretern wählen, die sich unter anderem aus Delays, Reverbs, Flangern, Tape Delay und Distortion zusammensetzen. Die Auswahl wird durch ein kleines Display unterstützt und die Effekteinheit kann durch eine automatische BPM Ermittlung oder eine manuelle BPM Eingabe synchronisiert werden. Die Parameter der Effekte lassen sich in Echtzeit verändern und dynamisch steuern.

Ihr könnt die Effekte als Send-Effekte oder Insert-Effekte verschalten und diese an eurer spezifische Mixsituation anpassen. Mir persönlich gefallen die Effekte sehr gut und auch klanglich können diese überzeugen. Wenn ihr ein Kaoss Pad oder ein anderes externes Effektgerät habt, könnt ihr dieses direkt an den Mixer anschließen und die Kanalsignale damit alternativ oder zusätzlich bearbeiten. Der Klang des Mixers ist aufgeräumt und druckvoll, wie man es von einem Allen&Heath-Gerät erwarten darf.

Digitales DJing

Der Allen&Heath Xone:PX5 ist ein offizieller Traktor Pro Mixer und wird von der Berliner Software direkt unterstützt. Ich konnte diese Funktion mit der Beta-Testsoftware von Traktor bereits erfolgreich ausprobieren. Der Mixer wird beim Starten von Traktor erkannt und fungiert in dieser Paarung als Soundkarte und Mixer. Wenn ihr über ein Traktor Scratch Pro Paket verfügt, könnt ihr mit den Timecode-CDs oder -Vinyls arbeiten und die Software mit direkt an den Mixer angeschlossenen Zuspielern steuern. Dieses Vorgehen vereinfacht den Setup-Aufbau und erlaubt eine einfache Kombination von Songs aus unterschiedlichen Quellen. 

Fazit

Der Allen&Heath Xone:PX5 ist ein gelungener Mixer, der richtig gut klingt und mit analogen und digitalen Klangquellen kombinierbar ist. Ihr könnt den Mixer flexibel in vielen verschiedenen Setup-Varianten nutzen und dank der eingebauten Effekte auch kreativ damit arbeiten. Bemängeln könnte man die Tatsache, dass nur ein Filter verbaut wurde, aber dieses könnt ihr durch den Einsatz externer Komponenten genauso einfach kompensieren, wie das etwas große Cutlag, durch den Austausch des Crossfaders. Ich kann den Mixer jedem Interessierten empfehlen, der auf der Suche nach einem professionellen Installationsmixer mit vielen Anschlussmöglichkeiten ist.

Preis: 1379 EUR
Mehr Informationen auf der Website von Allen & Heath.

Veröffentlicht in Tests und getaggt mit Allen & Heath , dj , Mixer , Xone:PX5

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