Test: Mackie ProFX10 Go - akkubetriebener 10-Kanal-Mixer

Test: Mackie ProFX10 Go - akkubetriebener 10-Kanal-Mixer

Tests. 3. September 2025 | 4,0 / 5,0

Geschrieben von:
Boris Alexander

Mit dem Mischpult ProFX10 Go greift der US-amerikanische Audiospezialist Mackie den aktuellen Trend zur mobilen Musikbeschallung auf. Neben seinen akkubetriebenen Go-Speakern bietet das Unternehmen somit auch einen passenden Mixer an. Der kompakte Neuzugang möchte durch zahlreiche analoge und digitale Anschlussoptionen und eine standortunabhängige Nutzung überzeugen. Ob und wie das gelingt, erfahrt ihr in diesem Test. 

Quick Facts

  • Zehnkanal-Mixer
  • Akkubetrieben
  • Interne Effekte 
  • Bluetooth-Schnittstelle und USB-Soundkarte
  • Mischpult für Live-Musik und Recording

Mackie ProFX10 Go

Der Mackie ProFX10 Go gehört zur ProFXV3-Serie, die für den Live-Einsatz, das Studio-Recording und die Content-Produktion konzipiert wurde. Das akkubetriebene Gerät basiert auf dem Modell ProFX10v3+ und bietet zehn Kanäle. Mit Abmessungen von 97 x 269 x 292 mm ist es zudem äußerst kompakt. Der Mixer wiegt inklusive Akku gerade einmal 2,7 kg – trotz Gehäuse aus solidem Stahl. Neben den analogen Anschlüssen ist er mit einer bidirektionalen Bluetooth-Schnittstelle, einem USB-Port und Effekten ausgestattet. Das Gerät ist sehr gut und robust verarbeitet, wie man es von Mackie eben gewohnt ist. Für den Transport ist ein passendes Case aber dennoch empfehlenswert.

Im Lieferumfang sind das Gerät selbst, der entnehmbare und einzeln erwerbbare Akku GB-10, ein USB-C-auf-A-Kabel, Software-Lizenzen für die Recording-Lösung Waveform OEM und die DAW Essentials Collection sowie ein Netzteil enthalten. Der Preis für den Mackie ProFX10 Go liegt bei 439 Euro.

Mackie ProFX10 Go
Der Mackie ProFX10 Go bietet zehn Kanäle und ist mit einer Bluetooth-Schnittstelle und einer USB-Soundkarte ausgestattet.

Kanalzüge

Der ProFX10 Go ist mit vier Mono- (Kanäle 1 bis 4) und drei Stereokanalzügen (Kanäle 5 bis 10) versehen. Die Kanäle sind unterschiedlich ausgestattet und bieten verschiedenen Klangquellen Anschlussmöglichkeiten. 

Die ersten beiden Monokanäle sind mit Combo-Buchsen, HiZ-Schaltern für Instrumentensignale sowie One-Knob-Kompressoren ausgestattet. Die Kanäle 3 und 4 verfügen über XLR- und Klinkenbuchsen. Alle vier Monokanäle sind mit 100-Hz-Low-Cut-Tastern versehen, die zur Kombination mit Mikrofonsignalen gedacht sind, sowie mit Insertbuchsen zum direkten Einschleifen von Effektgeräten oder Dynamikprozessoren. Darüber hinaus bieten diese Kanäle eine Signalverstärkungsoption mit bis zu 60 dB inklusive einer LED zur Überwachung.

Die Stereokanäle sind mit Line-Eingängen in unterschiedlichen Größen ausgestattet. Zudem bieten die Kanäle 9/10 eine Bluetooth-Schnittstelle und die Kanäle 7/8 können das USB-Return-Signal von einem Computer oder Tablet wiedergeben.

Zur Klangregelung sind alle Kanalzüge mit Dreiband-EQs ausgestattet. Zudem gibt es Drehregler für die Kanallautstärke, Mute-Taster und Panoramaregler. Die Kanäle 1 bis 8 können per Regler in die Effektschleife geroutet werden und lassen sich so mit internen oder externen Effekten kombinieren.

Mackie ProFX10 Go
Der Mixer bietet verschiedene Anschlussoptionen, integrierte One-Knob-Kompressoren und Effekte.

Ausgänge und weitere Anschlüsse

Auf der rechten Seite des ProFX10 Go findet man die analogen Ausgänge, Pegelanzeigen und zusätzliche Steuerungen. Außerdem gibt es XLR- und Klinkenbuchsen für die Masterausgangssignale sowie Klinkenanschlüsse für den Control-Room- und den Kopfhörerausgang. Ergänzt wird das Ganze durch eine FX-Send-Buchse und einen Fußschalteranschluss, den man zur Kontrolle der Effekte nutzen kann.

Außerdem verfügt der Mixer über Regler und Mute-Taster für die Lautstärke des Mastersignals und die internen Effekte. Auch die Pegel der Control-Room- und Kopfhörerausgänge lassen sich individuell kontrollieren. Darüber hinaus gibt es einen Blend-Regler zum Überblenden zwischen den Eingangssignalen und dem USB-1/2-Return-Kanal. Dieser wird aktiv, wenn man den Taster "To Phones/Control Room” drückt.

Man findet außerdem einen Taster zur Aktivierung der Phantomspeisung, eine rückseitig verbaute USB-C-Buchse zur Nutzung der internen Soundkarte und eine Buchse zum Anschluss eines Netzteils.

Effekte

Der Mackie ProFX10 Go ist mit zwölf Effekten ausgestattet, die der Hersteller in die Kategorien Delays, Reverbs, Modulationen und "Mehrzweck" unterteilt hat. Unter "Mehrzweck" versteht Mackie Effektkombinationen. Hier wurde beispielsweise ein Delay mit einem Reverb oder einem Chorus kombiniert. Die Effektparameter lassen sich auf einem kleinen Display im Blick behalten und per Drehregler und Taster steuern. Zudem kann man auch eigene Effektpresets gespeichert werden. 

Praxis

Obwohl der Mackie ProFX10 Go recht klein ist, kann man ihn in verschiedensten Umgebungen nutzen. So kann er im mobilen DJ-Kontext eingesetzt werden, um die Signale von Controllern und anderen Zuspielern, die beispielsweise per Bluetooth verbunden sind, mit Mikrofonen zu kombinieren. Alternativ können auch Live-Acts das Gerät nutzen, die Drummaschinen, Synthesizer oder andere elektronische Instrumente in ihr Setup einbinden möchten. Oder man nutzt den Zehnkanäler einfach für Recording-Sessions im Studio.

Der ProFX10 Go hat einen integrierten Akku, den man ganz ohne Werkzeug entnehmen kann und der für bis zu acht Stunden Soundspielerei sorgt. Schade ist allerdings, dass es keine detaillierte Akkustandsanzeige gibt. Stattdessen weist nur die Power-LED durch einen Farbwechsel, von grün über orange nach rot, auf einen geringer werdenden Ladezustand hin. 

Mackie ProFX10 Go
Der Akku befindet sich auf der Unterseite unter einem Deckel. Der Austausch ist sehr einfach und gelingt ohne Werkzeug.

Möchte man komplett ohne externe Stromzufuhr performen, kann man sein DJ-Set zum Beispiel auch mit einem Denon DJ Prime Go und den ebenfalls akkubetriebenen Lautsprechern Mackie Trash 212 Go oder Thump Go bestreiten. Klar lassen sich aber natürlich auch "gewöhnliche" Speaker und Zuspieler nutzen. Die Inbetriebnahme des Mixers ist für erfahrene Nutzer:innen problemlos möglich. Trotzdem empfehle ich einen Blick in das wie so oft bei Mackie sehr amüsant geschriebene Handbuch, um das komplette Potenzial des Mixers auszuschöpfen.

Ein Beispiel gefällig? Hier ist eines zum Thema "Main-Mute-Taste":

"Diese wichtige Taste schaltet alle Mikrofone und Line-Pegel-Eingänge zu den Hauptausgängen, den Control Room-Ausgängen und Kopfhörern schnell stumm, wenn die Band zwischen den Sets Pause macht. So wird verhindert, dass Demonstranten oder chaotische Karaoke-Sänger in der Zwischenzeit auf die Bühne stürmen."

Bedienung

Die Steuerung der Signale gelingt mit dem Mixer recht gut. Die kleine Größe des Geräts führt dazu, dass die EQ-Potis etwas nah beieinander platziert sind. Da man diesen Mixer aber nicht mit einem DJ- bzw. Battlemixer vergleichen kann und keine wilden Echtzeitmanipulationen vornimmt, geht das völlig in Ordnung. Die Onyx-Preamps erlauben eine praxisgerechte Anhebung der Mikrofonsignale, das dabei entstehende Grundrauschen bei höheren Gain-Werten hält sich durchaus in Grenzen. Mit den integrierten One-Knob-Kompressoren lässt sich die Dynamik der Signale zudem noch etwas einschränken, um die Sprachverständlichkeit zu erhöhen. Insgesamt hat uns die Klangqualität des Mixers gut gefallen, hier wird der Hersteller seinem guten Ruf gerecht. 

Effekte

Mit den gut klingenden Effekten lassen sich die eingehenden Signale zusätzlich bearbeiten. Sie eignen sich vor allem für Stimmen, aber auch für Instrumente, sind jedoch nicht mit den komplexen, synchronisierbaren Effekten eines DJ-Mischpults vergleichbar. Die Bedienung der Effekte ist komfortabel gelöst und das gut ablesbare Display sorgt dafür, dass alle relevanten Parameter stets im Blick sind.

Soundkarte

Die interne Soundkarte des Mackie ProFX10 Go ist vielfältig einsetzbar. So können Software-Sampler oder Synthesizer in ein Live-Set integriert oder Mitschnitte angefertigt werden. Für die Aufnahmen stehen drei Recording-Modi zur Auswahl. Im Modus "Standard” wird der komplette Mix inklusive der Effekte aufgenommen. Der Modus "Loop Back” eignet sich für Streams und kombiniert das Loop-Back-Signal vom Computer mit den Kanalsignalen des Mischers. Im Modus "Interface” werden dagegen nur die Signale der Kanäle 1 und 2 an den Computer weitergeleitet, wobei die Effekte ausgenommen sind.

In unserem Praxistest mit einem MacBook Pro M1 und einem iPad Air 5 waren keine speziellen Treiber nötig, um eine erfolgreiche Kommunikation einzurichten. Das Ganze funktionierte per Plug-and-Play, der Mixer erschien im Computer und Tablet allerdings unter dem Namen des bis auf den Akku identischen ProFX10v3+.

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Kundenbewertung:
(1)

Alternativen

Fazit

In unserem Praxistest hat sich der Mackie ProFX10 Go wacker geschlagen. Der kompakte Zehnkanäler lässt sich flexibel einsetzen und kann dank des integrierten Akkus auch an abgelegenen Orten genutzt werden. Neben den klassischen analogen Anschlüssen bietet das Gerät auch Bluetooth und eine USB-Soundkarte. On top gibt es Mikrofonvorverstärker, einfach bedienbare Kompressoren und eine solide Effektausstattung.

Der sehr gut verarbeitete Mixer ist robust, gut verarbeitet und hat einen soliden Klang. Er kann zur Musikwiedergabe in Kombination mit Controllern, Synthesizern und Mediaplayern, aber auch für Recording-Sessions genutzt werden. Kleinere Ausstattungsschwächen wie die fehlende detaillierte Akkustandsanzeige schmälern den guten Gesamteindruck des 439 Euro teuren Geräts nicht besonders.

 

Weitere Informationen gibt es auf der Website von Mackie

 

Gesamtwertung:
4,5 von 5,0
Qualität:  
4,5 von 5,0
Klang:  
4,5 von 5,0
Preis-Leistung:  
4,0 von 5,0

Pro

Kompaktes Mischpult
Akkubetrieben
Vielfältige Anschlussoptionen
USB-Soundkarte
Guter Klang
Flexibel nutzbar

Kontra

Keine exakte Akkustandsanzeige

Preis:

439 EUR

Veröffentlicht in Tests und getaggt mit analog , Live-Act , mackie , Mischpult , ProFX10 GO , recording , Test

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