Überblick: Die besten Freeware-Kompressoren für PC & Mac | 2024

Überblick: Die besten Freeware-Kompressoren für PC & Mac | 2024

Features. 11. Januar 2024 | 5,0 / 5,0

Geschrieben von:
Marius Pritzl

Mit Kompressor-Plugins verhält es sich wie mit Mikrofonen: Egal wie viele man besitzt, man hat doch nie genug davon. Denn nicht jedes Mikro passt zu jeder Stimme und genauso passt nicht jeder Kompressor zu jedem Signal, jeder Hersteller nutzt schließlich andere Algorithmen und verschiedene Geräte als Vorlage. Die Stock-Plugins in den DAWs sind in der Regel qualitativ absolut ausreichend, allerdings werden diese meist sehr clean gestaltet und können so in der ein oder anderen Situation als zu neutral empfunden werden. Hier kommen unsere fünf besten Freeware-Kompressoren ins Spiel.

Audio Damage: Rough Rider 3

Rough Rider 3 von Audio Damage überzeugt durch ein cleanes GUI, einen präzisen und musikalischen Klang und viele Funktionen. Neben den Standard-Controls wie Attack, Release, Ratio (bis zu 1000:1), Makeup und Threshold gibt es zusätzlich einen Regler für das Mix-Level, damit sind also auch Limiting und Parallel-Kompression möglich.

Außerdem unterstützt Rough Rider 3 externes Sidechaining. Bei dieser Produktionstechnik empfängt der Kompressor zwei Signale, nämlich zum einen das, auf das er sich auswirkt, und zum anderen das, auf das er reagiert. Wird beispielsweise ein Kompressor als Insert-Effekt auf eine Bass-Spur geladen, reagiert das Plugin aber nur dann, wenn ein zweites Signal, zum Beispiel eine Bass-Drum, ebenfalls im Kompressor ankommt. So kann der Bass automatisiert immer dann abgesenkt werden, wenn die Bass-Drum zu hören ist. Download hier.

Beatskillz: Slam Pup

Slam Pup von Beatskillz ist ein One-Knob-Kompressor, bei dem es hauptsächlich um den warmen und runden Analog-Sound geht. Während das Level der Kompression über den Bite-Regler gesteuert wird, sorgt „Bark“ je nach Reglerstand für gemäßigte Saturation bis hin zur deutlichen Distortion. Damit lässt sich ein Signal analog einfärben oder deutlich verzerren, je nach Wunsch.

Controls für Attack, Release oder Ratio gibt es zwar nicht, dafür separate Regler für Input und Output sowie einen Dry-Wet-Regler – Parallel-Kompression ist also auch mit Slam Pup möglich. Presets sind vorhanden, außerdem können eigene abgespeichert werden. Und auch optisch hat das Plugin etwas zu bieten, je nach Reglerstand zeigt der Welpe schon mal die Zähne. Den Download gibt's hier.

D16: Frontier

Frontier vom polnischen Software-Entwickler D16 ist eigentlich ein Limiter. Der Unterschied zum Kompressor liegt darin, dass ein Limiter einen fixen und sehr hohen Ratio-Wert aufweist. So wird sichergestellt, dass das Signal niemals über eine definierte Grenze gelangen kann, grundsätzlich tun beide Geräte aber das Gleiche. Der Begriff self-adaptive im Namen des Plugins bezieht sich darauf, dass das Gain-Makeup automatisch geregelt wird.

Zuschaltbares Soft-Clipping sorgt für eine besondere Form der Verzerrung und damit für analogen Flavour, sobald die Ausgangslautstärke über 0 dB eingestellt wird. Die Release-Zeit ist in drei Stufen einstellbar: Slow, Medium und Fast und mit Control Input wählt man aus, welche Teile des Signals von Frontier untersucht werden sollen. Hier geht es zum Download.

Klanghelm: DC1A

Die Berliner Software-Schmiede Klanghelm um Gründer Tony Frenzel bietet ebenfalls einen Freeware-Kompressor, der versucht, das Thema Kompression jedem Produzenten so leicht wie möglich zugänglich zu machen. Deshalb wurde bei dessen Konzeption besonders auf Einfachheit Wert gelegt, möglichst ohne Einbußen beim Sound oder der Vielseitigkeit des Effektes hinnehmen zu müssen. Herausgekommen ist ein Kompressor mit nur zwei Main Controls.

Diese regeln In- und Output, zusätzlich gibt es einen Mix-Regler, der im VU-Meter versteckt wurde und man kann außerdem vier verschiedene Modi (Deep, Relaxed, Dual Mono und Negative) mit unterschiedlichem Verhalten nutzen, um den Kompressor an ein Signal anzupassen. Der DC1A ist dadurch erstaunlich vielseitig und klingt dabei ziemlich clean und neutral. Download hier.

Tokyo Dawn Records: TDR Kotelnikov

TDR Kotelnikov von Tokyo Dawn Records ist keine Hardware-Emulation, bei der versucht wurde, analogen Sound zu rekreieren, sondern ein digitaler Kompressor mit cleanem Sound, der sich auch sehr gut für Mastering eignet. Er bietet einige Features, die sehr speziell sind und die man sonst nur bei sehr wenigen anderen Kompressoren findet, von denen keiner Freeware ist.

Stereo Sensivity entspricht der Möglichkeit, eine Mid-Side-Bearbeitung durchzuführen, Low Freq Relax steht für den integrierten High-Pass-Filter, die Release-Zeit kann separat nach Peak oder RMS eingestellt werden, aber auch parallel erfolgen, eigene Presets können abgespeichert werden und einen A/B-Vergleich gibt es auch noch. Mit chirurgischer Präzision lässt sich mit TDR Kotelnikov wirklich jeder gewünschte Effekt erzielen. Hier kann er heruntergeladen werden.

Veröffentlicht in Features und getaggt mit Audio Damage , Beatskillz , D16 , DC1A , Freeware , Frontier , Klanghelm , Kompressor , Plugin , Rough Rider 3 , Slam Pup , Software , TDR Kotelnikov , Tokyo Dawn Records , VST

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