Synthesizer für Anfänger:innen: Die besten fünf im Überblick

Synthesizer für Anfänger:innen: Die besten fünf im Überblick

Features. 29. August 2025 | 4,0 / 5,0

Geschrieben von:
Kai Dombrowski

Wer den Einstieg in die Welt der Synthesizer wagen möchte, steht früher oder später vor der Herausforderung, aus der breiten Masse an verfügbaren Instrumenten das Richtige für sich zu finden. In der Regel spielt der Preis bei dieser Kaufentscheidung eine große Rolle, denn am Anfang eines neuen Hobbies wollen die Wenigsten gleich ein Vermögen investieren. Erschwerend kommt hinzu, dass vielen Anfängern noch nicht ganz klar ist, wo die musikalische Reise hingehen soll. Deshalb fokussiert sich dieser Überblick auf vielseitige Synthesizer mit breiter Ausstattung für unter 500 €.

Quick Facts

  • Klangsynthese ist ein weites Feld mit vielen verschiedenen Nuancen
  • Auch im unteren Preisbereich gibt es eine immense Auswahl
  • Vielseitiges Gear hilft, verschiedene Features kennenzulernen
  • Spezialisierte Instrumente sind gut für die, die schon wissen, was sie wollen
  • Dank fortschreitender Digitaltechnik ist analog nicht immer gleich besser

KORG Minilogue

KORG Minilogue ist ein analoger, vierstimmig polyphoner Synthesizer mit 37 anschlagdynamischen Slim-Tasten, 16 Step Sequenzer, zwei Hüllkurven, einem LFO und dem obligatorischen Tiefpassfilter mit variabler Flankensteilheit. Minilogue hat also alles, was man braucht, um direkt in die Sphären der subtraktiven Synthese einzutauchen. Dieses Komplettpaket ist ideal für den Einstieg und wird durch viele physische Bedienelemente unterstützt. Als besonderes Schmankerl gibt es noch ein kleines Oszilloskop, welches den Sound in Echtzeit veranschaulicht, wodurch ein noch besseres Verständnis der vielen Features entsteht. 

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Korg Minilogue
Korg Minilogue
Kundenbewertung:
(142)

Das japanische Kultunternehmen KORG hat mit der Veröffentlichung des legendären Microkorg vor über 20 Jahren schon vielen Synthesizerfans den Einstieg in die Szene erleichtert. Im Hinblick auf diesen Erfolg ist es kaum verwunderlich, dass die Firma seither viele weitere spannende Produkte veröffentlicht hat, die preislich für Anfänger interessant sind. So auch der Minilogue, der zwar deutlich jünger ist, als der schon fast als Vintage geltende Microkorg, aber mit knapp zehn Jahren Marktpräsenz auch schon zu den älteren Eisen dieser Liste zählt. Angesichts der absolut soliden Verarbeitung kann sich KORGs Minilogue aber auch locker zehn weitere Jahre halten.   

Arturia MicroFreak

Wer auch an anderen Syntheseformen jenseits der "klassischen” subtraktiven Synthese interessiert ist, sollte den Arturia Microfreak auschecken. Der verhältnismäßig junge Hersteller aus Frankreich hat sich in den letzten Jahren mit vielen günstigen und wohl durchdachten Eigenkreationen einen Namen gemacht und gilt seitdem als absoluter Staple.

Microfreak ist ein Hybrid-Synthesizer, das heißt, digitale Klangerzeugung trifft auf analoge Filter. Dank seiner digitalen Funktionsweise bietet Microfreak eine breite Auswahl an Grundsounds. So verbergen sich hinter den 13 Oszillatoren fünf Arturia-Engines und acht Modi von Mutable Instruments. 

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Arturia MicroFreak
Arturia MicroFreak
Kundenbewertung:
(311)

Je nach ausgewählter Engine kann Microfreak als virtuell analoger Subtraktiv-Synth, Wavetable-Synth oder FM-Synth verwendet werden, wobei es noch viele weitere Subtypen und allerlei spannende Variationen gibt. Das state Variable Filter mit -12 dB Flankensteilheit kann entweder als Tiefpass, Bandpass oder Hochpass arbeiten und lässt sich mit dem LFO und/oder den beiden Hüllkurven modulieren. Microfreak ist einer der günstigeren Synthesizer dieser Liste und hat keine richtige Tastatur, sondern ein 25 Tasten Touch-Keyboard. Für knapp über 500 Euro gibt es aber den Minifreak, sozusagen den großen Bruder, inklusive physischer Tasten, Effekten und vielen weiteren Bonus-Features.   

Behringer Deep Mind 6 

Die Klonpolitik von Behringer zieht viel Kritik auf sich, doch für Anfänger und Sparfüchse ist es ein wahrer Segen, wie viele großartige Instrumente die deutsche Firma für den schmalen Geldbeutel zu bieten hat. So handelt es sich bei so ziemlich allen Behringer Synthesizern um erschwingliche Nachbauten legendärer Klassiker, die meist nur noch auf dem Gebrauchtmarkt und dann für ein Vielfaches des Behringer-Preises zu haben sind. Um die breite Produktpalette des umstrittenen Herstellers in dieser Liste zu repräsentieren, soll der Deep Mind 6 hier genauer beschrieben werden. 

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Behringer DeepMind 6
Behringer DeepMind 6
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(150)

Die Deep Mind Reihe basiert auf Rolands Juno-106 und die 6 in Behringer Namen steht für die sechsstimmige Polyphonie. Die Klangerzeugung des Synthesizers ist analog und liefert einen fetten Grundsound mit vielen nützlichen Presets. Drei Hüllkurven, zwei LFOs, zwei Filter und vier FX-Engines unterstützen beim Sounddesign. Über die 8-kanalige Modulationsmatrix lassen sich die verschiedenen Features des Deep Mind miteinander verknüpfen und ein 32-Step-Sequencer erlaubt es, den Synth nicht nur zu spielen, sondern auch zu programmieren. Apropos spielen: Deep Mind punktet mit vielen physischen Bedienelementen, 37 halbgewichteten und anschlagdynamischen Full-Size-Tasten inklusive Aftertouch und verhältnismäßig großem Display für den Überblick. Zu guter Letzt lässt sich Deep Mind auch via App fernbedienen.

PWM Malevolent

PWM Malevolent ist ein weiterer Analogsynth auf dieser Liste. Das schwarz-grüne Instrument ist das Debut der englischen Firma, entstanden in Zusammenarbeit mit dem ebenfalls britischen Hersteller Future Sound Systems und punktet mit charakterstarkem Sound, der passend zum Namen herrlich düster und zerstörerisch klingt. Als monophoner Synthesizer eignet sich Malevolent besonders für Bässe, Leads und FX-Sounds. Wer Akkorde spielen will, kann höchstens die beiden Oszillatoren gegeneinander verstimmen, um Mehrklänge zu ermogeln. 

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PWM Malevolent
PWM Malevolent
Kundenbewertung:
(15)

Abgesehen vom satten Grundsound, ist ein Key Feature des Malevolent, dass die Oszillatoren via Shape-Mod-Regler alle verfügbaren Wellenformen variieren können. Die meisten Synthesizer erlauben lediglich, die Pulsbreite von Rechteckwellen steuern. Damit dippt Malevolent die Füße ein kleines bisschen ins Wavetable-Territorium, vor allem weil sich die Shape-Mod-Parameter via LFO Hüllkurven und Co. modulieren lassen. Hinzu kommt der semimodulare Aufbau des Synths, der dank fünf mitgelieferter Patchkabel out of the box modular feeling aufkommen lässt – eine weitere Syntheseform, die auf dieser Liste ansonsten nur spärlich vertreten ist.  

Yamaha Reface DX

Um möglichst viele Synthese-Formen abzudecken, geht der letzte Slot dieser Liste an den FM-Synthesizer Yamaha Reface DX. Während die vornehmlich subtraktive Synthese analoger Instrumente für viele die erste Assoziation mit der Synthesizer-Welt ist, gilt FM-Synthese als close second. Im Zuge der Digitalisierung in den 80er Jahren entstanden, wurde die Klangerzeugung rund um das Thema Frequency Modulation besonders von Yamaha, genauer gesagt der DX-Reihe, geprägt. Wie der Name vermuten lässt, ist Reface DX direkt an jene Kultinstrumente angelehnt, kommt aber mit deutlich geringerem Formfaktor und dem ein oder anderen Upgrade im Gepäck.

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Yamaha Reface DX
Yamaha Reface DX
Kundenbewertung:
(87)

Yamahas Reface DX ist achtstimmig polyphon, verfügt über vier Operatoren mit 12 verschiedenen Algorithmen, hat einen integrierten Phrase Looper und sieben verschiedene Effekte, von denen zwei parallel verwendbar sind. Aufgrund der geringen Größe gibt es beim Reface deutlich weniger haptische Bedienelemente und auch die 37 HQ Mini-Action Tasten sind logischerweise deutlich kleiner als beim Original. Dank des Displays ist die Bedienung aber durchaus übersichtlich und es gibt integrierte Lautsprecher und Batteriebetrieb für unterwegs. Der Sound des Reface DX ist eine absolut gelungene Rekreation des Klassikers DX-7 und punktet mit besserem Rauschabstand.  

Alternativen

Fazit und Honorable Mentions

Auch für unter 500 Euro gibt es eine solide Auswahl an gut klingenden Synthesizern, die dank ihrer flexiblen Ausstattung als ideale Begleiter für den Einstieg taugen. Die fünf gelisteten Instrumente kommen alle mit integrierter Klaviatur, damit direkt losgelegt werden kann und keine weiteren Käufe, etwa für ein passendes MIDI-Keyboard, nötig sind. Wer weniger Wert auf die klassische Spielbarkeit via Klavier-Tasten legt, kann beispielsweise auch Rolands S-1 aus der AIRA Serie auschecken. Diese kleine Kiste punktet mit hervorragend emuliertem analog-Sound und setzt für die Bedienung auf kleine Gummitasten. Etwas größer und wirklich analog gibt es noch den UNO pro X der italienischen Firma IK Multimedia, der ebenfalls mit Gummitasten gespielt wird. Alle, die noch etwas mehr Geld ausgeben können, sollten aber unbedingt Arturias Minifreak auschecken. Dieser vielseitige Digitalsynth aus 2022 ist sozusagen der moderne Microkorg und bietet jede Menge Features gepaart mit modernen Bedienkonzepten. 

Veröffentlicht in Features und getaggt mit arturia , Behringer , Deep Mind 6 , korg , Malevolent , MicroFreak , Minilogue , PWM , Reface DX , Yamaha

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