Stimming teilt Tipps und Lieblingshardware in "Ask Me Anything"
© Martin Stimming

Stimming teilt Tipps und Lieblingshardware in "Ask Me Anything"

News. 22. Juni 2021 | / 5,0

Geschrieben von:
Redaktion

Stimming ist ein elektronischer Musikproduzent aus Hamburg. Bei einem "Ask Me Anything" auf Reddit hat sich Stimming den Fragen der Nutzer:innen gestellt. Dabei erzählt er unter anderem was seine Lieblingshardware ist, ihn motiviert Musik zu machen und wie man ein spannendes Arrangement hinbekommt.

2006 lernte Martin Stimming die DJs und Produzenten Solomun und Adriano kennen, die gerade ihr Label Diynamic gründeten. Zu diesem Zeitpunkt hatte er schon einen Kurs im SAE Institut als Electronic Music Producer in Hamburg absolviert und seit mehreren Jahre Zeit in elektronische Musik gesteckt. In den folgenden Jahren hat er mehrere Alben auf dem überaus erfolgreichen Imprint herausgebracht. Laut ihm hatte er Glück, Solomon "am richtigen Ort und zur richtigen Zeit kennengelernt zu haben", denn ohne etwas Glück käme man im heutigen Business nicht weit. Egal wie gut man ist, es gebe einfach "zu viel Musik da drausen", um nur mit technisch hochwertigen Tracks Erfolg zu haben.

Stimming ist bekannt für melodische und minimalistische House-Tracks und der Nutzung von analogen Samples nicht abgeneigt. Als DAW benutzt er dabei die touchbasierte Version von Bitwig, da er kein Fan von Maus und Tastatur ist. Seine Sets spielt er fast ausschließlich Live, er ist daher kein DJ im klassischen Sinn. In der Podcast-Serie "Schallwandler" gibt Stimming private Einblicke zu seinem Leben, in einem ausführlichen Testbericht auf DJ LAB hat er sich das MIDI-Keyboard Arturia MicroFreak genauer angesehen.

Spannende Einsichten in das Leben eines langjährigen Produzenten

Im Subreddit 'electronicmusic' beantworten Artists regelmäßig die Fragen der Reddit-Nutzer:innen. Dieses mal beantwortet der deutsche Produzent größtenteils Fragen zu musikalischen Themen.

Ein User fragte Stimming, wie man das Arrangement in Songs aufregender machen kann. Demnach wiederholen sich oft die selben Teile: Immer mehr Layer bis zum Peak, dann wieder weniger im Break und das ganze wieder von vorne. Stimming empfiehlt da auf die unendlichen Möglichkeiten von Anfang an zu achten, bevor man den Song schon in eine gewisse Richtung aufgebaut hat. Demnach soll man schon "beim anfänglichen Loop nachdenken, wie sich der Sound entwickeln könnte, ohne es direkt umzusetzen."

Ein weiterer User wollte Wissen, weshalb Stimming den Master nur auf -0,5 db setzt, obwohl Mastering-Engineers eher -3 db bis -6 db erwarten. Demnach "fördert es den Mix sauber zu halten, wenn man nahe an der roten Grenze liegt". Außerdem verlangt es "hohe Disziplin im Mix", da bei einem "kleinen Fehler die Master-Level es sofort anzeigen."

Eine Situation die jede:r Künstler:in sicher schon oft erlebt hat: die Schreibblockade. Wenn man aufgrund der unzähligen Möglichkeiten für den nächsten Schritt keine Entscheidung treffen kann und nichts weitergeht. Stimming sagt dazu, dass es ein reines "mindgame" ist. Am Ende sei ein Kampf gegen sich selbst, der so oder so nur von einem selber gewonnen werden kann. Daher bleibt die einzige Frage: wann? Außerdem sind "genügend Schlaf, gute Kalorien und kein Selbstdruck" das beste Rezept für Kreativität.

Zur Frage nach der Motivation gibt Stimming eine interessante Antwort. Am Anfang einer möglichen Karriere, vor allem in jungen Jahren, sollte der "Hunger" und die "Arroganz etwas zu schaffen" sowieso da sein. Allgemein sollte "die Musik selber" genug Motivation mit sich bringen. Vor allem auch die technischen Aspekte mitsamt Weiterentwicklungen und die "Möglichkeiten sich darin zu verbessern" geben Stimming den Antrieb immer weiter zu machen. Später, wenn man tiefer im Geschäft involviert ist, ist es demnach schwerer, da die Realität im Business auch viele negative Aspekte mit sich bringt. Genauer wollte er darauf nicht eingehen.

Zur Frage nach seiner Lieblingshardware - ob Synthesizer oder Drummachines - listet Stimming kurz auf: Cwejman S1, der C15, der Pulsar23 und der Tanzbär. Der Pulsar23 sei demnach ein ganz unübliches Gerät, was es sonst so nicht auf dem Markt gibt.

Eine für manche sicher überraschende Antwort gab er zu dem Thema ab, wie man eine Idee bzw. Sound aus dem Kopf zur Realität lassen werden kann. Demnach ist bei komplexen Sounds quasi unmöglich die auch umzusetzen. Diese späte Einsicht machte das Produzenten-Leben von Stimming demnach "viel einfacher".

Letztlich gibt es noch einen Tipp für Personen, die ständig nur neues Equipment wollen, statt einfach neue Musik zu machen: Disziplin, Disziplin, Disziplin!

Das ganze AMA könnt ihr HIER nachlesen.

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