Drummachines: Die besten im Überblick | 2024

Drummachines: Die besten im Überblick | 2024

Features. 2. Januar 2024 | 4,5 / 5,0

Geschrieben von:
Redaktion

Neben analogen Synthesizern feiern auch Drumcomputer in den letzten Jahren vermehrt ihr Comeback. Seien es Vintage oder die neu entwickelte Drummachine: Hardware liegt voll im Trend. Anwender:innen schwärmen vom druckvollen Grundsound, empfinden, dass die Rhythmusmaschinen eigenständiger grooven und sehen die teilweise vorhandenen Limitierungen der Geräte beim kreativen Schaffensprozess als gewinnbringend. Ein entscheidender Vorteil von Hardware Drummachines gegenüber Software ist aber vor allem der direkte, haptische Zugang zu den Instrumenten. Wir neigen einfach dazu, gerne etwas physisch in der Hand zu halten und uns auch am Erscheinungsbild der Drumcomputer zu erfreuen. Mit diesem Überblick zeigen wir euch sechs bewährte Drummachines. In dem Zusammenhang beleuchten wir den jeweiligen Funktionsumfang, geben Aufschluss über Vor- und Nachteile und stellen heraus, für welche Nutzer:innengruppen die Geräte gedacht sind.

Quick Facts

  • Hardware-Drummachines geben einen haptischen Zugang und lassen sich dadurch intuitiver und direkter steuern als ihre Software-Verwandten.
  • Elektronische Musik ist sehr beat-lastig, der Klangcharakter der eingesetzten Drummachine ist daher für die eigenen Produktionen sehr prägend und wichtig.
  • Mittlerweile gibt es für jeden Geldbeutel ein passendes Gerät.
  • Die Grenze zwischen analoger und digitaler Klangerzeugung verschwimmt immer mehr.

Erica Synths LXR-02

Der LXR-02 ist ein digitaler, sechsspuriger Drumsynthesizer mit eingebautem Sequenzer, Automationen und Effekten und basiert auf dem beinahe identischen Drummachine-Bausatz von Sonic Potions. Die gemeinsame Weiterenwicklung mit Erica Synths hat das Konzept dann auf das nächste Level gehoben: Der Drumsynths überzeugt mit fettem und vielseitigem Modular-Sound und die Klangregelung der LXR-02 ist nicht nur breit gefächert, sondern hochgradig interaktiv, weil sich viele Parameter gegenseitig beeinflussen.

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Erica Synths Drum Synthesizer LXR-02
Erica Synths Drum Synthesizer LXR-02
Kundenbewertung:
(36)

Das sorgt für lebendige, oft überraschende Sounds und fördert den Spaß am Schrauben. Weiterhin bietet der Sequenzer mit zwei aufnehmbaren Automationen reichlich Spielraum und steht der Konkurrenz aus deutlich teuereren Preisklassen damit kaum hinterher. Wer auf Sound und Experimente steht, sollte die LXR-02 (hier im Test) also definitiv auschecken.

Roland TR-8S

Der Nachfolger der TR-8 glänzt nicht nur durch ein überarbeitetes Erscheinungsbild, sondern auch mit erweiterten Features. Die Drummachine Roland TR-8S (hier im Test) beinhaltet die legendären Drum-Kits der Klassiker 606, 707, 727, 808 und 909, basierend auf der digitalen ACB-Technologie. Damit aber nicht genug, denn sie richtet sich nicht nur an Liebhaber:innen der Originale, sondern bietet darüber hinaus nun auch die Möglichkeit, eigene Samples via SD-Karte zu integrieren. Mit dem Sequenzer lassen sich im Step-/ Live-Modus bis zu elf Instrumente parallel wiedergeben. Der Drumcomputer verfügt über 128 Speicherplätze, je Pattern lassen maximal 128 Schritte setzen.

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Roland TR-8S
Roland TR-8S
Kundenbewertung:
(196)

Im Repertoire des leistungsfähigen Sequenzers finden sich außerdem: Auto-Fill-Ins, Rolls, Flams, Scutter-Effekte, Sub-Steps, Last-Steps, 127 Velocity-Stufen, Swing, Parameter-Looks und zahlreiche Effekte. Die jeweiligen Instrumente der Drummachine lassen sich im direkten Zugriff intuitiv manipulieren. Daher ist die TR-8S nicht nur für das Studio gedacht, sondern auch für den Live-Einsatz prädestiniert, was auch die Rückseite das Gerät verdeutlicht: Hier finden sich unter anderem acht analoge Einzelausgänge. Über USB-Audio lassen sich zusätzlich individuelle Ausgänge in der DAW konfigurieren.

MFB Tanzbär 2

Der Tanzbär 2 (hier im Test) des Berliner Herstellers MFB überzeugt vor allem durch seinen fetten Sound. Es ist erstaunlich, wie viele brauchbare Kicks allein mit Decay und Pitch erzeugt werden können – die analogen Instrumente des Bären haben jede Menge Druck und einen angenehm organischen Klang. Die digitalen Sounds hingegen überzeugen durch ihre Vielseitigkeit und bilden die perfekte Ergänzung zur Klangpalette. Die Möglichkeit, eigene Samples mit einer Maximallänge von 300 ms in die Kiste zu Laden ist großartig gelöst und lässt die Bezeichnung Drumcomputer zur Untertreibung werden.

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Der Sequenzer wartet mit einer Menge an nützlichen Features auf und ist trotz einiger Stolpersteine auch live-tauglich. Wer bereits mit MFB oder sogar dem Vorgängermodell gearbeitet hat, dürfte sich daran jedoch weniger stören. Alles in allem hat der Tanzbär 2 das Zeug zum eigenständigen Instrument und bildet die konsequent weitergedachte, nächste Entwicklungsstufe der wilden Grooveboxen aus der Landeshauptstadt.

Elektron Analog Rytm MKII

Die Analog Rytm MKII der schwedischen Synthesizer-Schmiede Elektron basiert auf acht analogen Stimmen und einer digitalen Sampling-Engine. Der leistungsstarke Sequenzer der Drummachine gibt zwölf Spuren wieder und bietet Raum für 128 Patterns pro Projekt. Dies geschieht entweder über eine klassische Lauflicht-Programmierung oder über zwölf anschlagdynamische Pads, die auch eine chromatische Spielweise erlauben. Pro Spur lassen sich unter anderem zwei Hüllkurven feinjustieren, das LFO einspeisen, das analoge Filter bedienen und Verzerrung sowie Delay und Reverb hinzumischen, kurzum: Die Analog Rytm hat tausend Möglichkeiten, die eigenen Drums zu bearbeiten. Auch hier lassen sich Klangparameter aufzeichnen und variieren

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Elektron Analog Rytm MKII Black
Elektron Analog Rytm MKII Black
Kundenbewertung:
(40)

Die Analog Rytm MKII ist der teuerste Kandidat unserer Auflistung an Drummachines, bietet jedoch auch das schlagkräftigste Set-Up. Das damit verbundene kryptische Bedienkonzept erfordert jedoch etwas Einarbeitungszeit. Gedacht ist das Spitzenmodell mit acht Einzelausgängen vor allem für Beattüftler die eine große Bandbreite an Manipulationsmöglichkeiten suchen. Mit der eigens entwickelten Softwareschnittstelle Overbridge ist zudem die volle Integration der Hardware auf digitaler Ebene gewährleistet.

Behringer RD-8

Analoge Klangerzeugung macht einfach Spaß, kein Wunder, dass einen der RD-8 als Klon DER analogen Drummachine schlechthin erstmal zum Strahlen bringt. Das fängt bereits beim Auspacken an, denn der RD-8 wirkt für das Geld überdurchschnittlich groß, stabil und wertig. Das Design ist angenehm nah am Vorbild aus den 80ern gehalten, während z. B. die modernere Optik der Roland TR-8S noch viele Fans hat sauer aufstoßen lassen. Behringer macht also mal wieder vieles richtig, wenn es darum geht, die Wünsche der Community bezahlbar umzusetzen.

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Behringer RD-8 MKII
Behringer RD-8 MKII
Kundenbewertung:
(35)

Klar gibt es vor allem klangliche Unterschiede zur originalen 808, was richtige Hardcore-Fans am Hype um den Klon abprallen lässt, das ist aber auch bei jedem Klon anderer Hersteller der Fall. Wer sich daran weniger stört, bekommt eine überzeugende Kopie des Klassikers mit moderneren Anschlussmöglichkeiten wie MIDI oder USB. Lediglich der Sequenzer wirkt noch etwas veraltet, was vor allem an den fehlenden Parameterlocks liegt.

Korg Volca Beats

Eine kleine Überraschung zum Schluss ist diese Drummachine, die zeigt, dass bei einem kleinen Preis nicht unbedingt ein schlechtes Instrument zu erwarten ist. Im Gegenteil, der Volca Beats klingt nämlich richtig richtig gut! Er ist aber gleichzeitig auch von der Ausstattung her der rudimentärste Drumcomputer dieser Auflistung. Er besitzt er zehn Instrumente: Kick, Snare, Toms und Hi-Hats werden analog erzeugt, hingegen basieren Clap, Clave, Agogo und Crush auf Samples. Auf der Nutzeroberfläche der Drummachine finden sich die allernötigsten Parameter zur Soundmanipulation.

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Korg Volca Beats
Korg Volca Beats
Kundenbewertung:
(247)

Der Sequenzer kann sowohl im Step- als auch im Live-Modus agieren. Dabei stehen acht Speicherslots zur Verfügung, je Pattern können 16 Steps gesetzt werden. Für Leben im Groove sorgen die Step-Jump-, Active-Step- und Stutter-Funktion, letztere ist dabei eine Art emuliertes Delay, das in der Praxis oft sehr gute und brauchbare Schleifen erzeugt. Bewegungen, die mit den Reglern Time, Depth und PCM-Speed vorgenommen werden, lassen sich darüber hinaus erfreulicherweise automatisieren. Accent und Swing gibt es nicht, können aber über die praktische MIDI-In-Funtkion über externe Sequencer hinzugefügt werden. Auch Einzelausgänge sind bei dieser Drummachine nicht vorgesehen. Dafür kann das platzsparende Gerät batteriebetrieben werden und verfügt über einen Lautsprecher.

Drummachines: Alternativen

Neben den von uns ausgewählten gibt es natürlich auch noch weitere, die infrage kommen und einen Platz unserer Liste verdient hätten:

Drummachines: Fazit

Hardware-Drummachines erleben eine Renaissance und bieten eine direkte, haptische Interaktion, die in der digitalen Welt oft vermisst wird. Unsere vorgestellten Modelle – von Erica Synths LXR-02 über Roland TR-8S und MFB Tanzbär 2 bis hin zu Elektron Analog Rytm MKII, Behringer RD-8 und Korg Volca Beats – decken ein breites Spektrum an Möglichkeiten, Klangästhetiken und Preisklassen ab. Sie reichen von kompakten und reisefreundlichen Geräten bis hin zu komplexen Konzepten für tiefgehendes Sounddesign und Live-Performances. Jedes Gerät hat dabei seine eigenen Stärken und Zielgruppe. Unser Überblick zeigt, dass unabhängig vom Budget jede:r Produzent:in die passende Drummachine finden kann, die nicht nur im Sound, sondern auch im Spielgefühl passt.

Veröffentlicht in Features und getaggt mit analog , Analog Rytm MKII , Behringer , digital , Drumcomputer , Drummachine , Elektron , groovebox , korg , MFB , RD-8 , Roland , Snare , Toms , TR-8S , Volca Beats

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